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„Was stimmt mit euch eigentlich nicht? Wie kann man vergessen, dass man Gras dabei hat, wenn man über die Grenze fährt?", kackte ich meine Brüder an. „Wir haben einfach nicht mehr daran gedacht", sagte Luke entschuldigend. „Das ist Drogenschmuggel ihr Vollidioten!". Meine Brüder sind so dumm. „Jetzt entspann dich mal, wegen dem bisschen Gras werden die schon nichts sagen. Erstmal müssen sie das überhaupt finden. Gib mir einfach deinen Ausweis und wir machen das schon", spielte Dylan das ganze runter. „Die haben Drogenspürhunde wie du siehst, die werden uns definitiv rausziehen", gab ich genervt zurück, während ich Dylan meinen Ausweis für die Kontrolle nach vorne gab. Das war einfach nur dumm von meinen Brüdern. Sie dürfen eh kein Gras besitzen und rauchen, selbst in California ist das für sie in ihrem Alter noch verboten. Wie kommt man denn auf die dumme Idee, das mit nach Mexico zu nehmen? Jetzt, wo wir schon in der Schlange zur Kontrolle stehen, können wir es auch nicht mehr entsorgen. Wir sind sowas von geliefert. Nervös fuhr ich mir mit meinen Händen durch meine Haare, während wir der Kontrolle immer näher kamen. Meine Augen fixierten den Polizeihund, der vorne um jedes Auto herum lief und versuchte Waffen und Drogen aufzuspüren. Wir sind am Arsch, aber richtig. Selbst wenn es nur wenig Gras ist, die mexikanische Polizei versteht dabei keinen Spaß. Wir müssen durch die vorderste Kontrolle der Mexikaner kommen und hoffen, dass wir erst an der Grenzkontrolle in den USA verhaftet werden. Aber die erste Kontrolle der Mexikaner ist noch in Mexiko, wenn wir also hier erwischt werden, werden wir dafür in Mexiko verhaftet und müssen uns hier dafür verantworten. Cole und Jake werden uns dafür lebenslang Hausarrest geben. Ich war kurz vorm Durchdrehen, als Dylan schließlich vorne an der Grenzkontrolle hielt, das Fenster herunterließ und dem Officer unsere Ausweise übergab. Er sah sie sich wortlos an, bevor er fragte: „Habt ihr illegale Substanzen oder Waffen bei euch?". „Nein, Sir", log Dylan ohne mit der Wimper zu zucken. Noch während er das sagte, kam der Polizist mit dem Hund zu uns ans Auto gelaufen. „Was habt ihr in Mexico gemacht?", wollte der Officer wissen, während er Dylan unsere Ausweise zurückgab. „Nur einen Ausflug in die Berge", antwortete Dylan wahrheitsgemäß. Nervös sah ich zu dem Hund, der um das Auto herum wuselte. Trotzdem erschrak ich leicht, als er plötzlich mit Bellen begann und am Kofferraum stehen blieb. „Hier vorne rechts ran fahren", sagte der Officer am Fenster zu Dylan und zeigte auf einen großen Parkplatz, der sich rechts von der Kontrolle befand. Wir sind am Arsch. „Yes Sir", antwortete Dylan zähneknirschend, während er auf den großen Parkplatz fuhr, wo wir bereits von mehreren mexikanischen Polizisten erwartet wurden. Dylan stand noch nicht einmal vollständig, als sie alle Türen öffneten und von uns verlangten, dass wir aussteigen. Mit weichen Knie folgte ich dem Polizisten, der mich und meine Brüder etwas abseits vom Auto hinführte, während die anderen Polizisten auch den Kofferraum öffneten und den Hund durch das Auto laufen ließen. Wir sind sowas von am Arsch. Es dauerte nicht lange, bis der Hund im Kofferraum erneut zu bellen begann und einer der Polizisten daraufhin eine Sporttasche herauszog. Er öffnete die Tasche und nahm nach und nach alles einzeln heraus, sah es sich genau an und ließ es anschließend auf den Boden fallen. „Wie war das, sie werden das nicht finden?", zischte ich angepisst zu Dylan, als der Polizist schließlich das doch ziemlich volle Tütchen mit Gras aus dem Auto zog. „Halt jetzt einfach die Klappe und egal was sie dich fragen, sag einfach, dass du nichts weißt", antwortete Dylan ziemlich angespannt. Mit Drogen an der mexikanischen Grenze erwischt. Das toppt selbst noch das mit Lea und den Waffen bei der Demonstration...

Big Brothers 6Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt