Harold

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Draco POV

Seit gefühlten Monaten arbeiten wir an diesem Fall, nun gut, es sind bereits Monate, aber nun endlich stehen wir, ich mag es kaum sagen, dank Granger kurz vor dem Durchbruch.
Vor einer Woche hat sie mir ihren Bericht ausgehändigt und wir haben eine interessante Unterhaltung geführt. Wenn man es denn so betiteln kann. Sie hat mit ihrer aufdringlichen Art etwas in mir bewegt, das mich für einen Moment meine Maske hat verlieren lasse und sie hat es natürlich bemerkt...das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen, sie hat ja recht gehabt, dennoch.
Es hat mir einen heidenspaß gemacht sie ihm Fahrstuhl aus der Fassung zu bringen. Ich hatte an diesem Abend gar nicht lange auf sie warten brauchen.
Allerdings, hätte ich mir fast in den eigenen Zauberstab damit geschnitten, denn Granger roch verdammt gut und sinnlich. Ihre Haut ist unglaublich weich und ihr leises Keuchen, welches ihr unbewusst und wohl auch ungewollt entfleucht ist, hat mein bestes Stück zum Zucken gebracht.
Warum bitte keucht Granger auch so erotisch?
Eine so prüde Frau wie sie, ihr sollte das gar nicht erlaubt sein. Ich wollte mir mit ihr einen Spaß erlauben, nicht so dadurch noch anziehender finden.
Stop? Noch anziehender, seit wann gefielt sie mir ?
Klar sie war schon zu unseren Schulzeiten keine hässliche Hexe gewesen, und jetzt war sie zur Frau herangewachsen. Ich habe absolut keine Ahnung, wann mir aufgefallen ist, dass sie wirklich sehr schön ist.
Das Reinblüterdenken habe ich bereits seit vielen Jahren abgelegt. Schon während des Krieges, ich habe im Manor damals nicht ohne Grund so getan als hätte ich die drei nicht erkannt und ihnen geholfen, aber mein Sinneswandel hatte lange vorher begonnen. Als ich begriffen hatte, das ich lediglich eifersüchtig auf Granger gewesen war. Meine Erziehung hatte mir eingetrichtert, dass Schlammblüter faul seien und nicht der Zauberei würdig, da sie alles andere als talentiert wären, doch Granger hatte mich eines besseren belehrt und ich begann ungefähr ab der dritten Klasse, nach meinem Nasenbruch, die Dinge zu hinterfragen. Auch wenn ich die Streberin, dank ihrer harten rechten nicht auf einmal mochte... ganz zu schweigen von ihren beiden besten Freunden.
Mit Harry kam ich inzwischen ganz gut zurecht, wir hatten uns irgendwann einmal in den letzten Jahren geprügelt und dann zusammen viel Butterbier und Feuerwiskey getrunken, seitdem ist es okay zwischen uns. Wir machen das mit dem Betrinken seitdem einmal im Jahr.
Aber Weasley und ich werden uns nie mögen, dafür sind wir einfach zu verschieden.
Es klopft laut an meiner geschlossenen Bürotür und ich werde abrupt aus meinen Gedanken gerissen.
„Herein." Rufe ich und warte darauf das Harold eintritt, denn er ist der einzige den ich heute erwarte. Alle anderen aus meinem Team sind ausgeschickt worden um hier und da Verstecke abzuchecken und verdächtige Zauberer zu observieren.
Harold ist ein etwas dicklicher Zauber in den fünfziger Jahren und leider, bei Salazar eine unausstehliche Frohnatur.
„Hast du etwas herausfinden können?" frage ich ihn ungeduldig, ich hatte Harold bereits letzte Woche mit einem Auftrag losgeschickt.
Irgendetwas an seinem Auftreten rief mich zur Vorsicht auf, er war heute nicht der nervige Sonnenschein, nein ganz und gar nicht, er war still und trat betreten von einem Fuß auf den anderen. „Harold, spuck es schon aus. Was hast du herausgefunden!" forderte ich ihn offenkundig ungeduldig auf.
„Draco, ..." er sah mich an. „Dein Verdacht war richtig gewesen.
Also doch, dachte ich. Und ich war mir auch schon sicher um wen es sich handeln würde. Abwartend sah ich Harold an und wartete darauf das er endlich weitersprach.
„Sie verfolgen Ms. Granger"
Stille. Ich wusste das Harold große Sympathien für Granger hegte, wie für seine eigene Tochter.
Mir war im Grunde klar gewesen, das sie sie verfolgen würden. Immerhin war Granger der Auslöser gewesen, dass wir sie endlich zufassen bekommen würden und sie war die einzige bei der sie wussten, dass sie gegen die Organisation arbeitete.
„Okay," sagte ich nüchtern, auf keinen Fall würde irgendjemand mitbekommen, das mich dieser Umstand beunruhigte... „wer noch. Oder ist sie die einzige die Beobachtet wird?"
Der Zauberer vor mir schluckte und ich kannte seine Antwort. Natürlich.
„Nur sie wird beobachtet. Wüssten sie mehr über die Auroren, wer genau unserem Team angehört, wären es sicherlich mehr. Aber so ist der Status im Augenblick. Was unternehmen wir dahingehend?"
„Wir observieren die Observierer. Solange sie sich in Sicherheit wiegen wird nichts geschehen. Sie werden erst dann tätig werden, wenn wir ganz offensiv den nächsten Schritt wagen und da Ms Granger dann ohnehin unentwegt mit einem Auror unterwegs sein wird, müssen wir dahingehend noch nichts weiter unternehmen."
„Aber Mr. Mal..Draco" das passierte Harold noch oft, wir duzten uns noch nicht sehr lange. Erst seit einigen Monaten, irgendwie waren wir in eine Situation in der ich ihm das Leben gerettet habe, bei einem unserer Einsätze, er musste bei mir bleiben, wach bleiben. Wir sind dann einfach dabei geblieben. „Sollen, ... sollen wir es ihr sagen?"
Tja was? Sollten wir es ihr sagen, darauf wusste ich noch keine Antwort.
Vorerst beschloss ich, würden wir die ganze Sache für uns behalten.
„Wir werden ihr nichts davon sagen Harold. Bis es soweit ist und sie es unbedingt wissen muss. Wir scheuchen keine wilden Irrwichte auf. Mach Feierabend, gute Arbeit."
Nickend verabschiedete ich mich und er verließ ohne ein weiteres Wort mein Büro. Meine Finger fuhren zu meinem Nasenrücken und drücken meinen Nasenrücken zusammen. Das war überaus ungünstig.
Diese saudummen Schmuggler, natürlich stürzen sie sich auf Granger, nach ihrem letzten Erfolg hatte die Kimm Korn einen großen Artikel über Grangers sogenannte Heldentat veröffentlicht und sie somit zur Zielscheibe gemacht.
Und bei Salazar ich war sauer, dabei sollte mich das gar nicht so tangieren. Dennoch machte sich bereits die Sorge um Granger in meinem Bauch breit, machte es sich dort gemütlich und breitete sich aus. An dem Ort, den ich sonst so sorgsam vor meinen Gefühlen verbarg. Wie konnte sie diese Mauer einfach durchdringen?

Wo sie doch seit unserer Begegnung im Fahrstuhl so sorgsam darauf bedacht war mich zu meiden.
Tja Granger, das würde nun ein Ende haben. Das Lächeln auf meinen Lippen erreichte meine Augen nicht, als ich aufstand und mein Büro verließ.

das Wunder der magischen TierwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt