Die Tage und Wochen zogen sich wie zäher Kaugummi dahin, draußen hüllte sich die Welt in tristes Grau, welches den kommenden Winter ankündigte, im inneren des Ministeriums hatte ich mich durch sämtliche Akten und Fachbücher gewühlt.
fünf Wochen waren seit dem letzten Zusammentreffen mit Malfoy vergangen, doch nun konnte ich es nicht weiter aufschieben, denn ich hatte mein Recherche beendet und mein Bericht lag fertig vor mir auf dem Schreibtisch.
Das dieser Fall so groß werden würde, habe ich zu Beginn nicht erwartet.
Aber Malfoy und sein Team waren auf einen sehr gefährlichen Schmugglerring gestoßen. Es wurden nur die seltensten und außergewöhnlichsten Tierwesen verschifft, verstümmelt, sogar so vermutete man führten sie an einigen Experimente durch.
Sie alle waren etwas ganz besonderes, sei es ihr Fell oder ihre Fähigkeit/en. Es war grauenvoll, wie sie solange so vielen Tierwesen Leid zufügen konnten. Ich bin außerordentlich froh, wenn wir dem ein Ende setzen.
Aber es nütze nichts sich jetzt wieder diesen Gedanken hinzugeben nur um Zeit zu schöpfen.
Also verließ ich mit der Akte unter meinem Arm mein Büro und fuhr hinunter in das Büro von Malfoy.
Uns trennten gerade mal zwei Stockwerke. Wo mein Büro im fünften Stock lag, war seins fast genau unter mit im dritten Stock.
Und da prangten mir auch schon die goldenen Buchstaben entgegen.-Malfoy Aurorenbüro-
Mein erste Impuls war es, zaghaft zu klopfen. Ich belehrte mich eines besseren und klopfte energisch an die Tür und wartete auf ein „Herein". Doch nichts kam.
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. 18:40 Uhr, er würde sicher noch im Büro sein.
Also klopfte ich noch einmal, wieder nichts. Ein Wink des Schicksals? Könnte ich Malfoy einfach die Akte mit meinem Bericht auf den Schreibtisch legen und wieder verschwinden? Könnte es so angenehm sein?
Meine Hand lang auf der kühlen Klinge und drückte diese hinunter, noch in diesem Moment überkam mich ein ungutes Gefühl.
Gleich darauf erkannte ich vorher das ungute Gefühl rührte.
Malfoy blickte mich aus kalten Augen an. Er sah aus, als hätte er tagelang keinen Schlaf gefunden. Und irgendetwas machte sein Anblick mit mir.
Er verzog keine Miene, seine Maske saß perfekt, als er sich in seinem Stuhl aufrichtete. „Du hast dir Zeit gelassen mit deinem Bericht." Seine Stimme klang rau, als hätte er für eine sehr lange Zeit nicht gesprochen. Was ein Räuspern zur folge hatte.
Ich mochte den Klang seiner Stimme, wenn sie so rau war, stellte ich fest, zog sogleich die Akte hervor und überreichte sie ihm.
Professionalität!
Rief ich mir ins Gewissen.
„Mhmh." Machte er nur abwesend und warf einen Blick darauf. Seine Augen verweilten auf den Zeilen, aber sie bewegten sich nicht. „Ist alles in Ordnung?" konnte ich meine Neugierde nicht im Zaum halten.
„Natürlich Granger." Er blickte nicht einmal zu mir auf. „Und warum tust du dann nur so, als würdest du den Bericht lesen?"
„Das ist dir also aufgefallen?" mich überkam ein zittern bei dem Klang der Kälte, die seine Stimme aussandte. Und ehrlich gesagt hatte ich absolut keine Ahnung wie ich darauf reagieren sollte. Ich wusste nur, das wir fortan für längere Zeit zusammenarbeiten würden und uns aufgrund dessen öfter begegnen würden, ich wollte nicht das all unsere Treffen so kalt abliefen und im Streit endeten. Das könnte ich wohl nicht ewig mitmachen, im Gegensatz zu dem Slytherin mir gegenüber, war ich nicht so gefühlskalt. Also straffte ich meine Schultern und sprang über meinen Schatten.
„Du siehst müde aus, und deine Augen verweilen über meinem Bericht, als würdest du jeden Augenblick in einen Dornröschen schlaf versinken." Bei dem Wort Dornröschen blickte er nun doch kurz zu mir auf. Und unsere Augen trafen sich für einen kleinen intensiven Moment, in dem seine sorgfältige Maske verrutschte. In dem fahlen Licht schimmerten sie wie Silberstreifen eines Nachthimmels. Ohje...Hermine. „Wenn du, wir zusammen an einem so wichtigen Fall arbeiten, solltest du ausgeruht und fit sein. Nicht wie eine halbe Leiche aussehen, meine ich."
Meine Worte verließen sanft, fast geflüstert meine Lippen. Ich wollte ihm nichts Böses, ganz im Gegenteil, wir waren erwachsen, wir sollten es hinbekommen die Vergangenheit ruhen zulassen und uns zusammen zu raufen, wenigstens hier auf der Arbeit.
Seine Augen musterten mich berechnend. Als überlegte er genau ob und was meine Aussage bezwecken sollte.
„Mach dir mal um mich keine Sorgen Granger. Ich bin der beste Auror, nichts läge mir ferner als daran etwas zu ändern, nur weil eine kleine Hexe meint ich sei übernächtigt. DU kannst gehen."
Dieses Mal würde ich nicht auf sein Verhalten einsteigen, ich wusste ganz genau das er in eine Abwehrhaltung gegangen war mit seiner schroffen Art, was mich nun überraschenderweise dazu brachte einige Schritte auf ihn zuzutreten.
Meine Hände legten sich wie von selbst auf die Kanten seines Schreibtisches und ich beugte mich ein Stück ihm entgegen, seine Augen weiteten sich kaum merklich, aber mir viel dieses Momentum auf. Ich versuchte so viel Sanftheit wie ich in der jetzigen Situation aufbringen konnte in meine ruhige Stimme zu legen und blickte ihm fest in die Augen. „Ich bezweifle zwar, dass du wirklich besser als Harry bist, aber sei es drum. Du bist übernächtigt Malfoy, und tatsächlich macht mir das Sorgen. Dieser Fall ist heftig, und benötigt unsere gesamte Aufmerksamkeit. Von uns allen. Und du wirst dich im Kreis drehen, wenn es der Fall ist, welcher dich so beschäftigt, so müde und abgekämpft wie du aussiehst, wirst du doch nicht weiterkommen und das müssen wir."
Malfoy begriff die Dringlichkeit, die ich nicht hatte aus meiner Stimme heraushalten können. Dieser Fall war wichtig. Enorm wichtig sogar.
Und wir mussten ihn so schnell wie möglich zu einem Abschluss bringen.
Ich stütze meine Hände auf und begab meinen Körper wieder in die Senkrechte. „Fahr nach Hause Malfoy." Sagte ich in einem Flüsterton, der wohl ein Friedensangebot zwischen uns beiden darstellen sollte. Damit drehte ich mich um und wollte sein Büro verlassen um selbst nach Hause zu gehen, ehe ich hinter mir eine Bewegung wahrnahm. Malfoy war allen ernstes aufgestanden und packte seine Tasche wie ich triumphierend mitansehen konnte.
Dann verschwand ich zurück in mein Büro, packte eilig meine Sachen und wollte heute endlich mal etwas eher nach Hause kommen, denn meine Badewanne wartete schon auf mich.
Endlich stand ich im Fahrstuhl, wie schon vor einigen Wochen hielt er auch dieses Mal im dritten Stock an, ich hielt mich seit diesem Tage, noch fester an den Griffen fest.
Malfoy trat stumm hinein.
Hatte er auf mich gewartet?
Ohne ein Wort zu sagen, fuhren wir hinunter ins Atrium, doch einen kurzen Augenblick bevor wir zum stehen kamen, drehte sich Malfoy um und trat ganz nah an mich heran. Wieso stand er in diesen Dingern, ohne sich festhalten zu müssen? Das ist doch unfair.
Seine Augen fixierten meine mit einem so intensiven Blick, dass ich für einen Augenblick vergaß das es Malfoy war, von dessen Anblick ich einen trockenen Mund bekam und dann tat er etwas völlig unerwartetes. Er beugte sich noch dichter an mich heran, ich konnte jetzt seinen warmen Atem auf der empfinden Stelle an meinem Hals spüren, und konnte eine Gänsehaut nicht unterdrücken.
Seine Lippen schwebten ganz nah an meinem Ohr ehe er flüsterte.
„Du hast ja recht Granger."
Und seine raue Stimme, bescherte mir nun ein Kribbeln in meinem Bauch, das sich hinunter in meine Mitte zog.
Bei Merlin, verdammt nochmal.
Im nächsten Moment waren wir an unserem Ziel angekommen, Malfoy drehte sich um und verließ den Fahrstuhl, als wäre nichts geschehen.
Und ich?
Ich musste einen Atemzug um Fassung ringen.
Was zu Hölle war denn das gewesen?Entweder wusste dieser Mann ganz genau was er tat, oder aber er kannte absolut keine Grenzen.
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das Wunder der magischen Tierwesen
Fanfic+++Zu hören jetzt auch auf Spotify+++ https://open.spotify.com/episode/21sK1Mo4Y6k5cb4RaHm7n2?si=2s1Y6o22Q6iTOC_3v48O8A Kapitel mit einem Sternchen sind P+18. Hermine findet sich in einem sich tagtäglich gleichendem Job wieder, der sie zutiefst ent...