All die verlorenen Seelen

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Hermine


Ein dumpfer Aufprall und ich spürte wie mein müder Körper auf den Boden aufprallte. Ich war keine Sekunde länger dazu in der Lage gewesen mehr mich aufrecht zu halten.
Mit geschlossenen Augen, weil ich einfach viel zu erschöpft war, die Kälte, der Mangel an Schlaf, nahm ich meine Umgebung war.
Es roch nach Blut und Eingeweiden. Verwesung und nach Stroh?
Mühsam kämpfte sich mein Geist zurück an die Oberfläche und ich öffnete die Augen.

Das war definitiv nicht Askaban.
Ich fand mich definitiv in einer Zelle wieder, aber nicht in dem Zauberer Gefängnis. Nein, um mich herum konnten meine Augen hunderte Tierwesen erfassen. 
Deswegen der Geruch nach Stroh, der mir in die Nase gestiegen war.
Ich war in einen Käfig zwischen all den armen Seelen gesteckt worden. Langsam brachte ich meinen Körper dazu sich aufzusetzen, die Kälte welche vom Boden ausstrahlte wurde durch die dicke Schicht Heu gedämmt. Sehr zur Freude meines frierenden Körpers.
Von den Zauberern die mich hierher verschleppt hatten war nichts zu sehen, auch niemanden sonst konnte ich ausmachen, und in diesem Moment wallte schiere Panik in mir auf. 
Ich war nicht in Askaban, ich war in einem ihrer Verstecke. Niemand wusste wo ich mich aufhielt.
Draco und Harry, die beiden würden nach mir suchen, da war ich mir sicher, aber wann würden sie mich finden?
Konnten sie mich finden?
Panik die mich übermannte sandte eine Gänsehaut über meine Haut. 
Ruhe, ich musste Ruhe bewahren und meine Gedanken klären, also versuchte ich zu aller erst meine Atmung zu entschleunigen. 
Ein atmen, den Atmen halten, halten und wieder ausatmen. Wie oft ich dies tat wusste ich nicht, nur das sich nach einiger Zeit das Luftholen beruhigt hatte. 
Gedanklich scannte ich meinen Körper, wo hatte ich Schmerzen, war ich verletzt?
Die Kälte schwand langsam kriechend aus meinen Knochen, das war gut. ich hatte Schmerzen in den Schultern und Beinen, aber das war nur der ungemütlichen Haltung geschuldet. Verletzt waren zum Glück nur meine Handgelenke, die durch die festen Schlingen der moosartigen Pflanzen eingerissen waren und meine Knie die ich mir aufgestoßen hatte.
Damit konnte ich arbeiten. Was mir fehlte war mein Zauberstab. Nicht gut.
Um mich herum blickte ich in aberhunderte blutunterlaufende, tränende, oder wunde Augen-Paare. Hier waren derart viele Tierwesen mit mir eingesperrt, dass es mir die Sprache verschlug.
Ich mutmaßte, das ich in die Hauptzentrale des Schmugglerings verschleppt wurde. 
Und dieser Anblick, die Träne welche sich den Weg in meine Augen gebannt hatten konnte ich nicht daran hindern über mein Gesicht zu laufen und eine nasse Spur reines, grausamen Entsetzens zu hinterlassen.

Über all den Käfigen muss eine Art Schallschutzzauber liegen, denn kein Laut des Klagens dran an meine Ohren, obwohl diese armen Seelen so brutal gefoltert worden waren.
Mein Hirn konnte kaum in sich aufnehmen was meine Augen da betrachteten. So viele geschundene Körper, junge, alte, einige Wunden der Tierwesen lagen offen, und irgendetwas wurde an ihnen befestigt. Wieder andere lagen lethargisch an ihrer Käfigtür, jeglichen Lebenswillen beraubt.
Ich schluchzte laut auf, hatte keine Kraft diesen Ton der tiefen Trauer zu unterdrücken, was taten sie hier bloß. 
"Ah, sieh an, sieh an, wer ins Reich des Bewusstsein zurückgekehrt ist." Ein Zauberer stand vor meinem Käfig, in dem ich mich wie eines der vielen Tierwesen um mich herum fühlte.
Der Mann konnte kaum fünf Jahre älter sein als ich, mit seinem markantem Kinn und einen tiefen braunen Augen gab er einen faszinierenden Anblick ab. Dieser Zauberer war wirklich schön, nicht ein Funken Bosheit quoll aus ihm heraus.
"Mein Name ist Ericsson, aber du darfst mich Eric nennen." bot mir seine sanfte Stimme an.
Viel zu perplex um ihn zu antworten starrte ich ihn einfach nur an, ihn und sein Lächeln, welches er mir schenkte.
Dieser Mann war definitiv gefährlich.
"Nun, es ist etwas unglücklich das wir dich hierher mitnehmen mussten, und ich bitte um Entschuldigung, für den Ort deines Aufenthalts, aber wir, können dir noch nicht trauen, aber wird dieser Raum vorerst eine Bleibe sein." Dieser Raum, das war doch ein Witz. Es war ein Käfig und ich war kein Gast, sondern eine Gefangene. 
Eric, wie er sich nannte, kniete sich vor meine Käfigtür und blickte mir direkt in die Augen. in seinem Blick lag noch immer keine Bosheit oder Gefahr, aber ich wusste das diese warmen braunen Augen mich zu täuschen versuchten.
"Wir werden nun folgendes machen Hermine, ich werde dir erklären was wir hier tun und warum wir es tun und dann wirst du dich uns anschließen wollen und dann werde ich dich aus diesem Käfig lassen können. Bis dahin, werden wir es uns hier ein wenig gemütlich machen."
Kaum hatte er die letzten Worte gesprochen, formte sich hinter mir eine Pritschte mit einer Wolldecke auf der Wand an die der Käfig lag. Sogar ein Kissen kam zum Vorschein. Neben mir erschien eine Flasche, in deren Inhalt ich Wasser vermutete und eine Thermoskanne, aus der der liebliche Geruch von warmen Blütentee drang.
Als nun auch noch ein Teller mit einem Sandwich neben mir auftauchte, stieß ich ein schnaufendes Lachen aus. "Was soll das?" es waren meine ersten Worte, die ich an den Zauberer richtete, welche nicht im mindesten verwunderte aussah. "Ich werde mich um dich kümmern, du musst erst einmal wieder zu Kräften kommen, ehe ich dich herumführen und dir alles erzählen kann. Also iss und trink den Tee, er ist mit einem heilenden- tiefwärmenden Trank versetzt. Ich werde solange hier warten, bis du dich besser fühlst, meine Schöne."

das Wunder der magischen TierwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt