Das ist nie passiert!

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Hermine POV

Ich saß gerade an einem Artikel über Kniesel und deren Fell überaus magische Fähigkeiten nachgesagt wurden.
Und ich stellte die Vermutung auf, dass die Schmuggler in der Annahme waren, ich hätte ihnen nun eben solche Kniesel gestohlen. Obwohl wir sie nur aus ihren bösartigen Machenschaften gerettet hatten.
Den beiden kleinen ging es gut. Sie wurden in unserer Auffangstadion wieder aufgepäppelt bevor sie wieder dazu bereit waren eigenständig zu leben, oder zu geprüften Besitzern kamen. Aber sie würden viel und intensive Pflege benötigen.
Wenn ich könnte, dann würde ich die beiden Süßen zu mir nehmen. Aber leider fehlte mir einfach die Zeit dazu.
Meine Gedanken fanden ein jähes Ende, als die Tür aufging, dabei hatte ich gar kein Klopfen gehört.
Mein Herz rutschte mir in die Hose. Nicht ohne Grund war ich Malfoy aus dem Weg gegangen. Mir war die Situation einfach unangenehm, denn sicherlich hatte er meine Reaktion auf ihn bemerkt, so gerne ich sie auch verborgen hätte. Das passte mir nicht. Immerhin blieb es dann eben doch Malfoy, der sie mir entlockt hatte. Professionalität hin oder her. Das konnten wir schaffen. Aber dann war Schluss.
Ich musste mich nicht noch zu meinem vermeintlich ehemaligen Feind hingezogen fühlen.
Nun allerdings stand er wie immer selbstsicher-überheblich Grinsend in meinem Büro.
„Granger. Es erweckte sich in mir der Eindruck, du würdest mir aus dem Weg gehen?"
Nein, wie kommt er nur darauf, dieser Schlaufuchs...
„Dein Eindruck täuscht." Versuchte ich so neutral wie möglich zu antworten.
„Gibt es etwas neues? Oder was suchst du hier?"
Wie der selbstgefällige Slytherin Prinz der er einst gewesen ist, stolzierte er durch mein Büro und machte vor meinem Schreibtisch halt. Krallte seine Finger um meine Tischkante, wie eben ich es bereits einmal bei ihm getan hatte und beugte sich mir entgegen.
„Was wenn ich keinen anderen Grund habe, als das ich dich sehen wollte?" provozierte er mich. Aber dieses Mal würde ich nicht darauf einsteigen, auch wenn seine Worte mein Herz zum poltern brachten.
„Als ob Malfoy. Ich glaube dir kein Wort." Schneller als mein Blick seinen Bewegungen folgen konnte hatte er sich um den Schreibtisch zu meinem Platz herum bewegt und kam mir nun verdächtig nahe, indem er seine Hände links und rechts auf meiner Armlehne positionierte. Mein Herzschlag beschleunigte sich in ein beunruhigendes Tempo. Trotzig hob ich mein Gesicht und konnte ein zusammenzucken nicht verhindern, als ich erschrak, wie nah er dem meinem war.
Mein Blickt war fest auf seine Augen gerichtet, die schon wieder wie ein silbergrauer Sturm aussahen, der in ihnen zu wüten schien. Sein Blick allerdings war gar nicht mehr so durchbohrend, und so eben auf meine Lippen gewandert. Ich fühlte seinen Atem auf eben diesen. Warm und einladend. Fast schon schmeichelnd. Einen Moment zu lang verweilten seine Sturmaugen auf meinen vollen Lippen und er kam einen Hauch näher. Ich glaube das war ihm nicht einmal bewusst, uns trennten nur noch ein zarter Atemstoß voneinander, und dank meiner Stuhllehne hatte ich keine Chance meinen Kopf noch weiter nach hinten zu lehnen.
Bei Merlins Bart.
Erschreckenderweise fing es in meinem Inneren wieder an zu kribbeln, zwischen uns hatte sich eine solch intensive Spannung aufgebaut, die ich kaum aushalten konnte. Mir war als würde die Luft um uns herum jeden Augenblick zu Knistern beginnen. Wie konnte es in so wenigen Sekunden so aus dem Ruder gelaufen sein?
„Was ,...wird das Malfoy?" es war als würde meine Stimme ihn aus seiner Trance holen, er wich augenblicklich von mir zurück und brachte den dringend benötigen Abstand zwischen uns.
Aber dann, machte er eine Geste, die ihn verriet und ich so nie von ihm erwartet habe. Das Malfoy, der Eisprinz einmal unachtsam war und das in meiner Gegenwart. Er strich sich durch die Haare und zerzauste sie. Und bei allen Zauberstäben, der Anblick eines zerzausten Malfoy gefiel mir, er hatte gerade keine Kontrolle und das stand ihm wirklich ausgezeichnet, wie ich leider feststellen musste.  Diese Geste verriet, das auch ihn die Situation überrumpelt hatte.
„Vom eigenen Spiel überrumpelt worden Malfoy?" zwinkerte ich ihm, viel selbstsicherer als ich es in Wirklichkeit war, zu. Merlin sei Dank, hörte er mein rasendes Herz nicht und konnte auch nicht meine Erregung fühlen, die sich zwischen meinen Schenkeln gesammelt hatte. Ich versuchte so gut ich konnte selbstsicher aufzutreten.
Oh und sein Blick war hasserfüllt, als er endlich wieder in meine Richtung schaute. Die Maske saß, fast wieder.
„Wenn du jetzt gehst, dann bist du nicht besser als ich." Setzte ich noch einen nach. Einfach weil ich mir diesen Triumpf gönnen wollte, das ich ihm ebenso unter die Haut gehen konnte.
Hätte ich das nur nicht getan, Malfoy war mit einem großen Schritt dicht vor mich getreten und wir standen uns nun Augen um Auge gegenüber, ich konnte in diesem Moment gar nichts dagegen machen, als er mein Kinn zwischen seine Finger nahm und mich so eindringlich ansah das mir die Luft wegblieb. Und dann, ohne Vorwarnung, drückte er seine Lippen auf meine.
Einfach so, küsste mich Draco Malfoy.
Und bei Merlin, ich stieß ihn nicht weg, sondern bemerkte das mein Körper den Kuss erwidern wollte. Seine Lippen drängten sich fordernd an meine, der Kuss hatte nichts zärtliches an sich. Das hier war, ich kann es gar nicht beschreiben. Seine Zunge strich leicht über meine Unterlippe, bat um Eintritt und mein verräterischer Körper gewährte ihr Einlass. Das leise Keuchen welches mir zeitgleich entwich, konnte ich nicht verhindern und ich spürte augenblicklich wie Malfoy an meinen Lippen grinste. Ehe er mich wieder viel zu verlangend küsste. Ich brauchte Luft. Und er anscheinend ebenso, denn er löste unseren Kuss und für den Bruchteil einer Sekunde lehnte er seine warme Stirn an meine, nicht einmal einen Atemzug lang, noch ehe ich wusste wie mir geschah, drückte er mir einen keuschen Kuss auf die Lippen und brachte endlich den lange benötigten Abstand zwischen uns.
Seine Brust hob und senkte sich ebenso schnell wie meine. Auch seine Lippen waren von unserem stürmischen Kuss gerötet. Einen Augenblick lang sah er mich mit einem Verlangen in den Augen an, und ich wusste nicht ob es von meinen geschwollenen Lippen herrührte, oder davon das ich geistesabwesend mit einem Finger zart meine Lippen berührte. Fast als müsste sich mein Körper vergewissern, dass das eben wirklich geschehen ist.
Dann schloss er die Augen und ich wusste schon bevor er etwas sagte, was kommen würde.
Mit eiskalten sturmgrauen Augen sah er mich nun an, fixierte meinen Blick. „Das" seine Stimme klang beinahe bedrohlich. „ist nie passiert Granger."
Mehr als ein Nicken brachte ich nicht zustande. Im Moment war mir das ganz recht, wenn absolut niemand von diesem Malheur erfuhr. Einschließlich mir, die das nur zu gerne wieder vergessen wollte.
Das wollte ich doch oder?
Noch bevor ich diesen fragwürdigen Gedanken zu Ende gedachte hatte, war der Slytherin Prinz aus meinem Büro verschwunden und ich sackte überfordert in meinen unbequemen Stuhl zurück.

das Wunder der magischen TierwesenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt