Malfoy POV
Wie kleine Tiger überfielen uns die Katzendinger, da waren wir noch gar nicht ganz aus dem Kamin herausgetreten.
Granger, ganz der vernarrte Tierwesenfreund hatte sich sofort zu ihnen hinunter gebeugt und kraulte beide gleichermaßen hinter ihren kleinen flauschigen Ohren.
Das hatte ich eigentlich vorgehabt als meine Chance zu nutzen um aus dem Wohnzimmer zu verschwinden und wenigstens meine Kleidung zu wechseln, aber ich hatte absolut keine Chance, der orange Kniesel klebte noch vor meinem ersten Schritt an mir. „Das darf doch nicht wahr sein." Fluchte ich vergebens.
„Granger mach das es aufhört und mich in Ruhe lässt, das sind deine Viecher."
Dieses Grinsen, welches sich soeben auf ihre Lippen gelegt hatte war interessant und ich glaube ich mag es.
„Nein." Okay, nein, das tat ich definitiv nicht. „Nein?" ich kam keinen Schritt ohne das Ding an meinem Hosenbein weit.
„Nein Malfoy," sagte sie dann sanfter, aber mit einer Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme, das ich in meiner Bewegung innehielt. Meine Augenbraue zog sich nach oben. „Knie dich zu ihm herunter und sieh ihn an, sage ihm was du von ihm möchtest." Ich verstand was sie von mir verlangte. Und vielleicht hatte sie recht. „Ich verstehe."
Erwartungsvoll sah der kleine Kniesel mich mit seinen viel zu großen grasgrünen Augen an. „Würdest du bitte den Bund meiner Hose loslassen, damit ich im Schlafzimmer verschwinden kann, um mich umzuziehen?"
Er legte seinen Kopf schief und sah mich fragend an. So viel zu unserer Theorie. Im nächsten Moment hörte ich Granger hinter mir lachen. „Bei Merlin Malfoy."
Was denn?
„Es ist ein Tierwesen kein studierter Zauberer. Fasse dich kurz und klar."
Oh.
Ihr Lachen verstärkte bei meinem erhellenden Blick.
„Lass mein Bein los. Ich möchte alleine in mein Schlafzimmer gehen." Soweit hatte das tatsächlich geklappt, er hatte mich aus seinem Klammergriff befreit. „Ich bin gleich wieder da." Setzte ich trotzdem nach. Wehe dieses Tierwesen schlich sich noch mehr in meine Gedanken.
Also verschwand ich lieber schnell in meinem Zimmer, hinter mir hörte ich die Hexe noch leise Kichern. Sie sagte etwas zu ihren Viechern, aber ich hörte nicht mehr was war, sonders streifte endlich den strengen Anzug ab.
Hermine POV
„Ich glaube, er mag dich."
Die Kniesel schnurrten erwartungsvoll um meine Beine, als wir zu ihren Näpfen gingen und ich diese auffüllte. Ich glaube das Malfoy den Kniesel, der sich ihn ausgesucht hat mag, zumindest könnte er ihn mögen. Dieses liebevolle Wesen erweicht sein Herz.
Wir waren kaum ein paar Minuten alleine da kommt Malfoy sportlich entspannt gekleidet in einem alten Quidditch Shirt von Slytherin und einer grauen Jogginghose zurück zu uns.
„Also, was jetzt?" fragt er mich, an den Türrahmen gelehnt und verschränkte seine Arme.
„So genau weiß ich das auch nicht. Aber ich würde gerne herausfinden ob die Kniesel mit uns kommunizieren können. Ich habe das drängende Gefühl das sie mich verstehen. Und du selbst hast mir meinen Verdacht bereits bestätigt. Das kann kein Zufall sein, meinst du nicht?"
„Mhmhm, ich denke das sich deinen Verdacht nach der Situation eben verstärkt hat. Zudem wissen wir nun, das wir unsere Aufforderungen nicht zu lang und ausschweifend formulieren dürfen. Sie müssen simpel und kurz gehalten werden. Zumindest zum Beginn und solange sie so Jung sind, vielleicht lässt sich das mit kommendem Alter ausweiten. Es wäre eine Möglichkeit."
Er nickte mir zum Verständnis entgegen. Nach meinem Empfinden zu urteilen wollte er es aber genauso dringend wissen wie ich. Er wollte ebenso mit ihnen forschen.
Ich kramte meine Notizen aus meiner Tasche und setzte an, alles aufzuschreiben was wir gerade heraus gefunden hatten.
„Was ist das Granger?" da er das offensichtliche Fragte, wusste ich worauf er abzielte. Ich hielt das Notizbuch für mein Buch in meinen Händen, deren Seiten schon mit allem möglichen gefüllt waren, und es darum auf der einen oder anderen Seite sehr dick geworden war.
Wollte ich Malfoy wirklich davon erzählen? War ich bereit jemandem von meinem Vorhaben zu berichten?
„Das hier ist meine Wohnung und auch im Ministerium kannst du mir nicht aus dem Weg gehen, besser du verrätst es mir gleich. Bevor ich es aus dir heraus quetschen muss." Drängte er mich neugierig zu einer Antwort.
„Du wirst nicht eher Ruhe geben, gehe ich da richtig in der Annahme, dass du deine Drohung erst meinst?" es bedurfte keiner Antwort, ich kannte sie ja bereits.
„Verrate es niemanden!" ließ ich ihn schwören. Malfoy nickte, aber das reichte mir nicht. „Schwöre es Malfoy." „Bei Salazar Granger verdammt, ja ich schwöre das ich nicht das geringste über das was sich da in deinen Händen befindet verraten werde."
Das genügte mir. Ich holte einen langen tiefen Atemzug. Bevor ich es noch so weit kommen ließ und ihn zu einem Kleinefinger-Schwur zwang und musste innerlich Grinsen.
„Es sind die Skizzen und Notizen zu meinem Projekt. Ich bin durch die Welt gereist, immer wieder, war an vielen unglaublichen Orten und traf die unvorstellbarsten Tierwesen. Das hier in meinen Händen sind meine Aufzeichnung und meine Forschung dazu. Ich möchte sie in einem Buch veröffentlichen."
Unsicher darüber mein gut gehütetes Geheimnis gerade an Malfoy verraten zu haben, warf ich meinen Blick gen Wohnzimmerboden, der auf einmal wirklich interessant war und ich erwartete sein vernichtendes Urteil, oder gar das er in schallendes Gelächter ausbrechen würde.
Womit ich nicht gerechnet habe, war seine nächste Frage.
„Darf ich es lesen? Oder einen kleinen Blick hineinwerfen?"
Bitte? Ich hatte mich wohl gerade verhört und schaute ruckartig in seine silberumrandeten grauen Augen.
Durfte er? Bisher kannte niemand meine Aufzeichnungen. Nicht einmal Ginny. Ich wollte meine Freunde eigentlich damit überraschen.
Und nun geriet ich in Versuchung, Malfoy einen Teil meiner Aufzeichnungen lesen zu lassen, war das gut? Oder würde das in einer Zauberstabverknoteten Katastrophe enden?
Das würde es wohl, denn wohin kam ich, wenn ich nicht mehr mutig war?
Wenn ich nicht mal diesen vermeintlich kleinen Schritt wagte und jemandem meine Ideen zeigte der vermutlich sehr objektiv meinen Aufzeichnungen gegenüber war. Denn wie er zvor deutlich gesagt hatte wir waren keine Freunde. Eine ehrlichere Einschätzung würde ich dazu wohl vorerst nicht bekommen.
Mit zitternden Händen hielt ich ihm schweren Herzens mein Heiligtum entgegen. Als seine Hände danach griffen, berührten sich unsere Finger und das altbekannte sprühen von Funken jagte von dieser Stelle aus durch meinen Körper, so dass ich meine Hände schnell unter dem Buch hervor zog, als hätte ich mich an ihm verbrannt.Draco POV
Ich verschätzte mich. Das Notizbuch lag weitaus schwerer in meinen Händen. Diese Seiten waren mit einem Zauber belegt, natürlich, sonst hätte sie nicht nur ein einziges Büchlein für all ihre Forschungen benötigt.
Staunend wanderte mein Blick über die aufgeschlagene Seite. Vorsichtig um nichts zu zerstören blätterte ich durch das Buch und mein Staunen wuchs, Seite um Seite.
Granger hatte etwas wirklich besonderes geschaffen, oder war dabei.
Diese Aufzeichnungen und Skizzen waren derart akkurat und filigran, das ich kaum meine Augen davon reißen konnte um sie anzusehen. Das war absolut brilliant.
Ihr Blick hatte die gesamte Zeit auf mir gelegen, die Haare in meinem Nacken hatten sich aufgestellt, das taten sie immer, wenn mich jemand beobachtet. Was das betraf war ich unglaublich sensibel. Selbst aus weiter Entfernung konnte ich so etwas spüren.
Einer der Gründe warum ich als Auror so gut war.
„Granger." Ich musste meine Gedanken und Worte sammeln.
„Das ist brillant. Ehrlich. Ich muss sagen das ich schwer beeindruckt bin. Aber was soll die Zauberer Gesellschaft auch anderes von der klügsten Hexe unseres Jahrgangs erwarten oder?" auch wenn mein Tonfall arrogant geworden war, wusste Granger, dass ich es als Spaß gemeint hatte.
Das hier in meinen Händen war wahrlich ein kleiner Schatz. Mit ihrer Forschung machte sie Newt Scamander Konkurrenz.Hermine POV
Der Mond hatte seinen Zenit längst überschritten, als mir langsam aber sicher die Augen zufielen. Nur mit Mühe konnte ich sie noch offen halten. Als Schlussendlich aber auch die Buchstaben auf dem Pergament vor meinen Augen verschwammen, gab ich mich der Zeit geschlagen und legte meinen Stift beiseite.
Mein schwarz-weißer Kniesel, der wirklich dringend einen Namen brauchte, lag zusammengerollt zwischen meinen Beinen, die im Schneidersitz an meinen Körper gezogen hatte.
Vorsichtig griff ich unter ihm um ihn sanft neben mich zu legen und wollte aufstehen, was sich als gar nicht so leicht erwies. Ich musste Stunden in dieser Position verharrt haben, meine Gelenke schmerzten und fühlten sich steif an. Mein rechtes Bein war komplett eingeschlagen und kribbelte unangenehm.
Mit einem langem Gähnen streckte ich meinen müden Glieder, schüttelte ein paar Mal mein Bein bis ich wieder einen sicheren Stand hatte und trottete in das Bad, nicht aber ohne vorher noch einen Blick auf den verdächtig ruhigen Malfoy zu werfen.
Und siehe da. Der Anblick welcher sich mir bot, brachte mich zum Schmunzeln.
Da lag doch wirklich Draco Malfoy, selbsterklärter Prinz der Slytherin, schlafend auf dem Sofa mit dem Kniesel auf seinem Bauch.
Eine Hand lag hinter seinem Kopf, die andere verweilte Tatsache auf dem Körper, im Fell des orangen Kniesels vergraben.
Dieses Bild musste ich festhalten und suchte so leise ich konnte meine Polaroidkamera aus meiner Tasche. Es waren genau solche Momente, die ich liebte mit dieser Muggelkamera festzuhalten.
Ich fixierte das Bild vor mir mit einem Augen, durch die Kamera und mit einem leisen Klick, wurde das Foto ausgelöst. Dummerweise war das Surren des Papiers das sofort aus der Kamera kam, nicht ganz so leise und ich hatte ernsthafte Bedenken, es würde Malfoy aufwecken.
Also versteckte die Kamera sowie das nicht völlig schwarze Bild sorgsam in der Tasche und verschwand ins Bad.
Von Malfoy war zwar ein Rucken gekommen, aufgewacht war er jedoch nicht.
Als ich aus dem Bad zurück in das Wohnzimmer trat, war Malfoy, samt Kniesel verschwunden. Ich hatte ihn nicht gehört.
Das könnte aber auch daran gelegen haben, dass mein Körper schon im Schlafmodus angelangt war, denn kaum das ich die weichen Kissen berührt hatte, war ich bereits weggedämmert.
Geradeso spürte ich noch das leichte Gewicht des Tierwesens auf mir.
DU LIEST GERADE
das Wunder der magischen Tierwesen
Fanfiction+++Zu hören jetzt auch auf Spotify+++ https://open.spotify.com/episode/21sK1Mo4Y6k5cb4RaHm7n2?si=2s1Y6o22Q6iTOC_3v48O8A Kapitel mit einem Sternchen sind P+18. Hermine findet sich in einem sich tagtäglich gleichendem Job wieder, der sie zutiefst ent...