Leos Sicht:
Ich hörte wie die Tür aufging.
Anne: Leo? Ist alles okay?
Ich gab keine Antwort, sondern weinte weiter. Sie setzte sich zu mir auf das Bett.
Anne: Ist es wegen deinen Eltern?
Fragte sie mich vorsichtig, aber ich schüttelte nur den Kopf.
Anne: Setz dich bitte mal hin und schau mich an.
Ich setzte mich hin und wischte mir die Tränen weg, aber es kamen immer mehr dazu. Also ließ ich es einfach.
Anne: Ist irgendwas zwischen dir und Marcus?
Leo: Sara zieht her.
Sagte ich mit erstickter Stimme. Sie sah mich auffordernd an.
Leo: Marcus hat gefragt, ob ich ihm helfe, etwas vorzubereiten, weil er und Sara sich morgen Abend treffen wollen.
Anne: Und du hast ja gesagt. Aber eigentlich willst du gar nicht, dass die beiden zusammen kommen.
Ich nickte.
Leo: Bist du jetzt sauer?
Anne: Warum sollte ich sauer sein?
Leo: Weil ich...
Ich redete nicht weiter, aber sie wusste was ich meinte.
Anne: Ich bin doch nicht sauer auf dich, nur weil du dich in Marcus verliebt hast. Das ist doch nicht schlimm.
Leo: Aber was soll ich jetzt machen?
Anne: Sag ihm doch einfach die Wahrheit.
Leo: Aber das kann ich nicht machen. Er wird durchdrehen.
Anne: Dann sag es ihm nicht, sondern versuch es ihm irgendwie zu zeigen. Dann muss er selber drauf kommen.
Leo: Und wie?
Anne: Das kann ich dir nicht sagen. Das musst du schon selber rausfinden.
Sie umarmte mich kurz und verließ dann das Zimmer. Na toll wie soll ich ihm das jetzt zeigen? Ich ließ mich nach hinten auf das Bett fallen. Ich lag einfach auf dem Bett und dachte nach. Aber mir fiel einfach nichts ein. Meine Tür ging auf, und Marcus kam rein.
Marcus: Hi, hast du gerade Zeit, mir zu helfen?
Leo: Klar.
Marcus: Okay, ich wollte mit ihr Richtung See, wo man von der einen Bank aus über den Wald und die Landschaft schauen kann. Denkst du das ist gut?
Leo: Klar, warum denn nicht? Wer würde sich über so etwas nicht freuen?
Marcus: Und was soll ich anziehen?
Innerlich verdrehte ich gerade die Augen. Normalerweise überlegte Marcus nie was er anzieht. Außer bei Konzerten. Sonst trug er immer was er gerade so fand.
Leo: Schwarze Hose und weißes T-Shirt.
Marcus: Danke.
Er umarmte mich. Verdammt roch er gut. Aber so schnell wie die Umarmung angefangen hatte, war sie auch wieder vorbei. Es war schon spät und Anne rief uns zum Abendessen. Danach ging Marcus hoch und meinte er würde so langsam „schlafen" gehen. Wer's glaubt. Wir hatten gerade mal 21:12 Uhr. Er ging nie vor 22:00 Uhr ins Bett und krank war er nicht mehr. Aber statt dazu was zu sagen, nickte ich nur und verkrümelte mich in meinem Zimmer. Kjell hatte ein paar Sachen aus dem Haus meiner Eltern geholt, weil ich nicht rein wollte. Er hat halt Kleidung, Tablett und so weiter geholt. Deswegen saß ich jetzt auf meinem Bett und schaute einen Film. Alleine. Das war irgendwie ein komisches Gefühl, denn die letzten Tage hatte ich ja bei Marcus geschlafen. Wir haben abends immer zusammen einen Film geschaut. Was Marcus jetzt gerade wohl macht? Ich könnte rüber gehen, aber das wäre komisch, weil er meinte, er würde schlafen gehen. Nachdem ich eine halbe Stunde nur rum saß, beschloss ich doch zu Marcus zu gehen. Ich klopfte und wartete.
Marcus: Ja?
Ich kam rein. Er saß auf dem Bett und war am Handy. Wahrscheinlich schrieb er mit Sara und wollte nicht, dass ich ihn störe.
Marcus: Was machst du hier?
Leo: Wolltest du nicht schlafen gehen?
Marcus: Kontrollierst du jetzt, was ich sage oder was?
Leo: Nein, ich...
Marcus: Ja?
Leo: Kann ich bei dir schlafen?
Marcus: Okay. Komm her.
Er war genervt, das hörte ich. Ich setze mich zu ihm auf das Bett.
Leo: Hab ich was falsch gemacht?
Marcus: Von was redest du?
Leo: Du klingst so genervt.
Marcus: Sorry. Mein Handy spinnt und das nervt mich gerade. Du hast nichts gemacht.
Leo: Okay. Weißt du schon, wann du dich morgen mit Sara triffst?
Marcus: So gegen 16:00 Uhr.
Leo: Bist du aufgeregt?
Marcus: Naja, eigentlich nicht wirklich.
Leo: Das ist aber neu.
Marcus: Ja, schon irgendwie. Aber egal, jetzt lass uns schlafen gehen.
Ich nickte. Er stand auf und machte das Licht aus. Dann kam er zu mir ins Bett.
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Let me be your boyfriend
Hayran KurguMarcus hat das Leben auf der Bühne und in der Öffentlichkeit langsam satt. Aber er kann doch seinen Bruder nicht einfach im Stich lassen? Was in seinem Leben alles passiert und wer ihm in dieser Zeit zur Seite steht erfahrt ihr hier.