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A I D E N
Ich rauchte schon wieder alleine auf dem Balkon, Grace traf sich mit mit Jonas. Mir kommen die beiden in letzter Zeit ein bisschen sehr komisch vor. Passte mir gar nicht. Keine Ahnung warum es mich eigentlich so störte. Vielleicht weil mich Grace bewusst vernachlässigt. Aber sollte mir egal sein, bin ich eben wieder allein. 

Mit meiner Kapuze über dem Kopf studierte ich die Straße unter mir durch die metallenen Stäbe des Geländers. Es war nicht viel los, hier und da liefen ein paar Leute herum, aber sonst ziemlich ruhig. Ich hatte meine Kopfhörer drin und starrte einfach Löcher in die Luft. Eigentlich müsste ich noch Hausübungen erledigen, aber ich habe das Thema sowieso nicht verstanden, und Bock habe ich auch keinen. Es wurde immer später und ich ging dann auch arbeiten noch bevor Grace überhaupt zurück kam.
Auch durch meine Schicht kämpfte ich mich mühsam und kam dann um ca. halb 3 zuhause an. Ich hoffte einfach das Grace mir wieder was gekocht hat, wie sie es manchmal tat. Aber in der Küche war keine Grace zu finden.
Auch im Wohnzimmer nicht.
Ich öffnete leise die Tür zu ihrem Zimmer, auch nichts. Wo war sie bitte. Ich schaute noch in allen restlichen Räume, aber sie war verschwunden. Ich checkte mein Handy aber sie hatte auch nichts geschrieben. Ich rief sie also an.
,,Hallo?"
,,Yo Grace, wo bist du?"
,,Bei Jonas warum?"
,,Hä was machst du bei Jonas?"
,,Übernachten"
sie macht bitte was?
,,Und du wärst nicht auf die Idee gekommen mir das vielleicht vorher zu schreiben?"
,,Nein, warum sollte ich? Ist doch kein Problem das ich mal wo anders schlafe"
,,Ne ist es nicht aber ich hab mir Sorgen gemacht"
,,Ok"
was ist bitte los mit ihr?
,,Em...joa gute Nacht" dann legte ich auf. Das passte sowas von gar nicht zu ihr.

Ich beschloss einfach schlafen zu gehen, was sich aber als schwieriger wie erwartet herausstellt. Dort war eine seltsame Leere, dort wo normalerweise Grace lag. Es verletzte mich schon fast dass sie mir nichts gesagt hatte, was aber vollkommen albern war. Nach ewigem herum wälzen, schlief ich dann um halb 6 ein.

G R A C E
,, Em...joa gute Nacht" 
,,War das Aiden?" fragte Jonas neben mir.
Ich nickte einfach nur während ich mein Handy weg legte.
,,Boa der soll dich mal in Ruhe lassen." maulte er neben mir.
Ich und Jonas haben stundenlang geredet. Er war eigentlich mega nett und man konnte sich gut mit ihm unterhalten. Er war ganz anders als Aiden. Aber auf eine gute Art. Bei Aiden war da immer diese Leere und alles ging nach dem Motto 'interessiert mich nicht'. Jonas interessierte sich für die Sachen die ich sagte und lächelte oft und über alles.
Es war einfach angenehm mit ihm Zeit zu verbringen.
Auch Andrea, seine Mutter, war gar nicht so schlimm wie anfangs gedacht. Klar, niemand kam an meine Mutter ran, aber sie war nett und hat mich freundlich empfangen. Meinem Vater fing ich an zu verzeihen, ich konnte ihn ja nicht für ewig hassen, oder? Schließlich ist er mein Vater.

,,Ehrlich, Aiden fuckt mich richtig ab" meinte Jonas dann. Ich schaute ihn überrascht an.
,,Warum denn?"
Er verdrehte die Augen.
,,Er immer mit seinen Drogen, er tut nichts anderes. Er könnte es auch einfach lassen" Mich überraschten seine Worte etwas, da ich eigentlich gedacht hatte Jonas kam mit Aiden ganz gut aus. Ich hatte plötzlich das Gefühl ihn verteidigen zu müssen.
,,Naja ich glaub es ist wirklich nicht so leicht ne Sucht zu beenden"
,,So schwer kann es nicht sein, es haben ja schon viele andere geschafft. Aber ehrlich der Typ tut dir nicht gut. Er hat einen schlechten Einfluss auf sein gesamtes Umfeld."
Seine Worte geisterten mir noch lange danach im Kopf herum.
War Aiden wirklich ein schlechter Einfluss?
Nein, das glaub ich nicht.

Am nächsten Morgen schrieb ich Aiden dass er mir bitte meine Schulsachen mit nehmen soll, weil mein Vater mich und Jonas fahren würde. Er willigte glücklicherweise ein.
'Meine Familie' und ich frühstückten gemeinsam, bevor es ab in die Schule ging. Irgendwie hatte ich es vermisst, aber irgendwie auch nicht.
Es ist nicht mehr das gleiche.

Broken apartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt