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A I D E N
Nur eine Woche später und ich konnte bereits spüren wie ich immer mehr in die Abhängigkeit verfiel. Ich hatte es wirklich unterschätzt. Zuerst wollte ich Grace nichts von dem 'Vorfall' erzählen, da ich dachte es wäre eine einmalige Sache gewesen, doch ich hatte mich getäuscht. Und wie ich mich das hatte.
Ich hatte es ganze 4 Tage ausgehalten, mein Verlangen nach Heroin zu unterdrücken, was für meine Verhältnisse gar nicht so schlecht ist. Doch dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und mir vor Grace einen Schuss gesetzt. Ihre Reaktion war absehbar. Darauf hin konnte ich mir in meinem Rausch erklären, was ich getan habe, ich sag nur so viel, sie war alles andere als begeistert. Sie war extrem angepisst und ist es immer noch, spricht kaum mit mir. Ich hatte sie gestern zusammen mit Jonas und Ava in der Schule gesehen, ob sie wieder befreundet waren?
Es tat weh, doch dafür hatte ich ja auch mein Zeug, um genau diese Gefühle zu unterdrücken. Ich schoss mir nicht oft was, doch kaum war der Trip vorbei, wollte ich mehr.
Auch das mit meinen Eltern hatte ich ihr erzählt, bevor sie mich ignorierte. Sie meinte ich sollte sie unbedingt Kontaktieren, bis jetzt hatte ich keine Lust dazu, doch ich habe vor, heute eine SMS zu schreiben.
Sobald ich endlich aus dieser langweiligen Schule gehen konnte. Gerade haben wir Englisch, der Hass den ich gegen dieses Fach empfinde ist langsam glaub ich klar. Obwohl ich eine neue Klasse habe, war immer noch mein ehemaliger KV meine Englischlehrerin. Oh wie ich diese Frau verachte.
,,Aiden, vielleicht kannst du mir die richtige Antwort geben" Wenn man vom Teufel spricht. Desinteressiert wandte ich meinen Blick von der grauen Welt des Winters draußen ab, und richtete ihn auf die kleine Frau in Bluse vorne.
"Keine Ahnung"  die Enttäuschung war meiner Lehrerin anzusehen, doch das kümmerte mich recht wenig. Ich hatte wirklich andere Gedanken und Sorgen als ihren Englisch Unterricht. Sie nickte und fuhr mit dem Unterricht fort.
Und was eine Überraschung, sie bat mich nach der Stunde zu bleiben. Schon wieder.
"Aiden, was ist nur los mit dir?" fragte sie mich schließlich.
Was eine dumme Frage war das denn?
"Was sollte sein?" fragte ich deshalb zurück.
"Nun dein Aufmerksamkeit liegt nach wie vor nicht in der Schule und den Menschen um dich herum. Du bemühst dich nicht einmal"
Ach und das fällt ihr erst jetzt auf oder wie. Sie will nur nicht zugeben das ihre Idee von wegen Klassenwechsel rein gar nichts gebracht hatte.
"Mir kam außerdem zu Ohren dass du kein bisschen mit deinen Klassenkameraden kommunizierst und dich nicht in die Klassengemeinschaft einbringst. Warum?"
Ich schaute sie monoton an.
"Weil ich mit niemandem etwas zu tun haben will. Die sind alle extrem langweilig."
"So solltest du nicht über andere Menschen urteilen, wie willst du das wissen, wenn du nie mit ihnen interagierst? Außerdem könnten sie dir bei deinen außerschulischen Problemen helfen."
Das Wort Probleme betonte sie besonders, jetzt geht das schon wieder los.
"Nein danke, ich verzichte" meinte ich finster. Was mischte sie sich in mein Leben ein? Konnte ihr doch egal sein was ich tat.
"Ich bitte dich jedenfalls etwas mehr Interesse zu zeigen und dich in den Unterricht einzubringen"
Ganz sicher nicht.
"Mhm" meinte ich nur.
Sie nickte in Richtung Tür und entließ mich ihn meine, wegen ihr verkürzte Pause. Genervt ging ich schließlich raus und schaute mich nach Grace um. Und wieder stand sie bei Ava und Jonas. Ich wandte schnell den Blick ab und ging an den Rand des Hofes, um eine zu rauchen. Wenn sie nicht zu mir kam, hatte sie Pech. Ich laufe sicherlich keinem nach.
Auch wenn es weh tut.

Der Tag nahm seinen Lauf und als wir im Bus nachhause fuhren, hatten wir immer noch nichts geredet. Ich beschloss es weiterhin so gut es ging zu ignorieren.
Als wir zuhause waren ging Grace gleich Arbeiten und ich machte mich daran die Nachricht an meine ‚Eltern' zu schreiben.


-Alessia hat gesagt ihr sucht mich, warum?

Ein Hallo kam mir zu überflüssig vor, ich wollte schließlich nichts mit ihnen zu tuen haben. Ich legte mein Handy wieder bei Seite und ging durch etwas Papierkram. Größtenteils Rechnungen.
Ich zündete mir verzweifelt eine Kippe an.
Wie treiben wir mehr Geld auf?
Mein Grübeln wurde durch das Vibrieren meines Handys unterbrochen.
Zu meiner Überraschung war es eine SMS.

Broken apartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt