Kapitel 5

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Aiden

Obwohl es nicht das erste Mal war, dass er das Wildwolfrudel besuchte, war es Aiden sehr unangenehm. Die tun so, als wäre ich ein Außerirdischer. Ich weiß schon, warum ich lieber warte, bis Flora von selbst zurückkommt und Destiny am besten noch mitbringt!

Ein weißer Fleck bewegte sich am Rand seines Blickfeldes, als er sich suchend umsah. Destiny saß auf einem Felsen und neben ihr stand eine braune Wölfin mit weißen Streifen. Diese war vielleicht ein bisschen jünger als Destiny. Die Augen der Wölfin waren interessiert auf Aiden gerichtet und zu seiner Überraschung legte die Wölfin ihre Ohren nicht wie die anderen Wildwölfe an.

Wenn ich mich recht erinnere, dann habe ich sie schon das ein oder andere Mal gesehen. Sie hat immer irgendwo zwischen den Bäumen gestanden und uns beobachtet. Ob sie eine Freundin von Destiny ist? Flora schien sie jedenfalls nicht zu kennen.

Destiny fiepte kurz in Richtung der Wölfin, die immer noch neben ihr stand und etwas unsicher wirkte. Die braunweiße Wölfin trat einige zögerliche Schritte nach vorne und stoppte dann wieder.

Destiny zuckte mit den Ohren und sprang dann elegant von dem Felsen herunter und landete neben Aiden.

Die Struktur der weißen Wölfin änderte sich und ihr Pelz verschwand. Stattdessen hatte sie nun hellblonde Haare und ihre Pfoten waren zu Händen geworden, nur ihre durchdringenden hellblauen Augen waren unverändert.

Auch ihre Kleidung war mittlerweile nicht mehr alt und abgetragen, denn Flora hatte sich die Mühe gemacht eine große Shoppingtour mit der Wildwölfin zu unternehmen.

Destiny richtete sich vorsichtig auf, bedacht darauf nicht wieder hinzufallen, doch Aiden wusste, dass sie mittlerweile so gut laufen konnte, dass sie nicht einmal mehr nach der Verwandlung schwankte. Die braunweiße Wölfin starrte ihre Rudelgefährtin mit großen Augen an.

Klar, sie hat diese wahrscheinlich noch nie als Mensch gesehen. Normalerweise ist ja auch Flora dabei, um alles zu übersetzen, was Destiny in ihrer Wolfsform sagt.

Bei dem Gedanken an Flora fiel dem Jungen wieder ein, warum er eigentlich hier war. Zu seiner Überraschung war Flora allerdings nirgendwo zu sehen. Destinys Blick ruhte immer noch auf Aiden und sie beobachtete ihn wachsam.

„Sie ist schon wieder weg. Flora hat irgendetwas von Klausuren, Schule und Lernen gesagt." Aiden nickte nur.

„Ja, aber nachher wollten wir noch was unternehmen." Hat Flora sie denn gar nicht informiert? Destiny blickte ihn an, als würde sie einem kleinen Kind erklären, wie man Gabel und Messer richtig hält.

„Wenn ich gekonnt hätte wäre ich mit Flora mitgegangen." Sie seufzte.

„Aber mein Vater besteht darauf, dass ich einige Rudelangelegenheiten kläre. Aber wenn ihr noch jemanden dabei haben wollt, nimm doch Ivy mit. Sie nervt mich sowieso die ganze Zeit damit, dass sie alles über euch wissen will."

Aiden starrte Destiny sprachlos an. Die Wölfin neben ihr jaulte erschrocken auf und fiepte dann. Destiny zuckte mit keiner Wimper, wandte sich jetzt jedoch der Wölfin zu, die wohl Ivy hieß.

„Du wolltest doch unbedingt alles erfahren, dann kannst du es dir auch einfach selber ansehen." Die braunweiße Wölfin zuckte kurz mit den Pfoten, dann trat sie einen Schritt zurück und legte klagend die Ohren an.

Offensichtlich beschwerte sie sich, denn sie wedelte unsicher mit ihrem Schweif hin und her und ihre Augen huschten von der einen Seite zur Anderen. Aiden brauchte Destinys Antwort nicht, um zu wissen, was die Wölfin gesagt hatte. Er wusste schließlich selbst, was für eine schlechte Idee das war. Destiny rollte mit den Augen.

„Ich werde meinem Vater nichts sagen, niemand wird merken, dass du weg warst. Außerdem habe ich dann ziemlich viel Freizeit, wenn du endlich weißt, wie es bei den Nichtwölfen aussieht."

Die letzten Worte waren ein wenig spitz, doch Aiden konnte die versteckte Zuneigung in Destinys Augen sehen. Sie steht Ivy wohl nahe. Aiden wurde abrupt aus seinen Gedanken gerissen.

„Also, nimmst du sie mit?"

Mate of my heart - ...and the end! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt