Charlie
Völlig schockiert betrachtete Charlie die beiden leblosen Gestalten am Boden. Aiden neben ihm kam auf einmal in Bewegung und kniete sich vorsichtig neben seinem Vater hin.
Ein wenig Blut tropfte noch aus der Wunde an der Brust, aber sonst lag Barnaby völlig unbewegt da. Genauso wie Grace. Diese hatte den wutverzerrten Ausdruck im Gesicht verloren und starrte nun blicklos in den Himmel. Charlie drehte sich um, da er sich das nicht mehr anschauen konnte.
Die Menschen und Wölfe standen unsicher und verwirrt da, keiner wusste so wirklich, wie es weitergehen sollte. Ein Werwolf trat von einem Fuß auf den Anderen. Die Wildwölfe hielten beschämt den Kopf gesenkt und einige Menschen tuschelten ängstlich mit Blick auf die beiden Leichen. An Kämpfen war nicht mehr zu denken. Das Einzige was man hörte war das leise Schluchzen von Aiden und seine brüchige Stimme.
„Ich... vergebe dir. Es war nicht deine Schuld. Ich vergebe dir." Die Wölfe verwandelten sich nach und nach wieder in ihre menschliche Form. Nun waren sowohl Wildwölfe als auch Werwölfe kaum noch von den Menschen zu unterscheiden. Wie ähnlich wir uns doch sind! Schließlich räusperte sich Theodore.
„Das heute hätte nicht passieren dürfen. Wir haben einen Fehler aus der Vergangenheit wiederholt und das hätte nicht sein dürfen."
Er meinte sicher den Kampf zwischen Menschen und Werwölfen, der stattgefunden hatte, als Aiden und Charlie noch ganz klein gewesen waren. Als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Aber das würde sie nicht wieder sein, zumindest nicht bis sie nicht alle Streitigkeiten beigelegt hätten. Alpha Malcolm verneigte sich nach einigem Zögern respektvoll vor dem anderen Alpha.
„Natürlich hast du recht. Wir wären bereit Frieden mit euch zu schließen und auch mit den Nichtwölfen. Wir müssen endlich alle Grenzen einreißen, sonst wird es immer so weiter gehen." Charlie spürte Hoffnung in sich aufsteigen, als er den sonst so sturen Alpha so reden hörte. Jetzt verstehe ich, warum sein Rudel so viel Respekt vor ihm hat. Er hat ihn sich verdient.
Die beiden Alphas wandten sich zu einer Gruppe Menschen und blickten diese durchdringend an. Es lag keine Feindlichkeit mehr in ihrem Blick, nur die unausgesprochene Frage, welche sich an die Menschen richtete. Schließlich trat ein Mann vor, der einige Jahre jünger als Grace zu sein schien. Er neigte unsicher den Kopf vor den Alphas, wie diese schon zuvor.
„Keine Grenzen mehr. Ab jetzt werden alle Wölfe bei uns willkommen sein." Er blickte sich um und dann wurde sein Blick entschlossen.
„Denn wir sind nicht bereit einen Kampf zu kämpfen, der nur von einem von uns ausging. Wir haben uns geirrt, Grace hat viele von uns geblendet und Andere verunsichert." Charlie spürte die Erleichterung in sich und zum ersten Mal seit langem konnte er aufatmen. Es ist endlich vorbei!
Sein Blick wanderte über die anwesenden Personen und blieb dabei an einem Mädchen hängen. Ihre Augen trafen sich und Ivy lächelte glücklich, als sie auf ihn zukam.
„Wir haben es geschafft. Keiner wird uns je wieder trennen." Ihr Blick fiel dabei ebenfalls auf Flora, Destiny und Aiden. In diesem Moment wünschte Charlie sich nichts sehnlicher, als dass sie nur ihn meinen würde. Er wünschte sich so sehr, dass er einen besonderen Platz in ihrem Herzen hätte.
Sie richtete ihren Blick wieder auf Charlie und lächelte. Dann schluckte Charlie einfach seine Unsicherheiten herunter und trat einen Schritt vor. Er schloss kurz die Augen, als seine Lippen auf ihre trafen.
Fast sofort trat er wieder zurück. Seine Ängste kamen auf einen Schlag zurück. Was wenn sie mich nicht mag? Weiß sie überhaupt, was ein Kuss bei uns bedeutet?
Er konnte es kaum glauben, als Ivy ihn schüchtern anlächelte. Flora stand dicht neben Destiny und grinste. Im Hintergrund löste sich ein schwarzhaariger Mann von der Gruppe und kniete sich hinter Aiden.
Er legte dem Jugendlichen tröstend die Hand auf die Schulter.
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Mate of my heart - ...and the end!
Hombres Lobo„Manchmal ist alles anders, als es scheint. Dann sind wir dazu gezwungen die Vergangenheit aufzudecken." Aiden kann sich einfach nicht entspannen. Obwohl seine Freunde und er die Wildwölfe von einem Angriff abgehalten haben, spürt er, dass der Fri...