Ivy
„Und das nennt man eine Laterne. Die funktioniert mit Strom, der durch Kabel fließt und im Dunkeln leuchtet die dann." Ivy staunte. Nie hätte sie gedacht, dass hinter einem solchen Gegenstand so viel steckte. Eines musste man den Nichtwölfen lassen, dumm waren sie nicht.
„Wir brauchen keine künstlichen Lichter, wir können zum Glück im Dunkeln sehen. Sonst würden wir auch ständig die Beute verscheuchen." Charlie hörte Ivy fasziniert zu.
„Du kennst wirklich gar keine Lampen? Dann solltest du unbedingt eine Taschenlampe sehen. Das ist ein Licht, was man in der Hand halten kann."
Plötzlich spürte Ivy etwas Spitzes an ihrem Fuß und sprang erschrocken zurück. Sie war auf einen kleinen Stein getreten, der sich schmerzhaft in ihren Fuß gebohrt hatte. Ich hätte nie gedacht, dass Nichtwolfpfoten wirklich so empfindlich sind. Aiden drehte sich zu ihr um und Flora musterte sie besorgt.
„Vielleicht holen wir aber vorher ein paar Schuhe für dich." Ivy sah sie überrascht an.
„Das sind doch diese Pfotenschützer für Nichtwolf, oder? Ist das nicht total unbequem?" Aiden lachte.
„Überhaupt nicht! Im Gegenteil, sie schützen deine Füße und dann frieren dir auch beim Laufen die Füße nicht mehr ab." Ehe sie widersprechen konnte, wurde sie von Flora auch schon in einen Laden gezogen. Irgendetwas über ihren Köpfen gab ein klingelndes Geräusch von sich, doch Ivy hatte keine Zeit, um nachzusehen, was für ein Gegenstand es dieses Mal war.
„Kann ich Ihnen helfen?" Eine braunhaarige Frau lächelte freundlich in Ivys Richtung, doch Flora übernahm ihre Antwort.
„Wir suchen ein Paar Schuhe für unsere Freundin." Die Augen der Frau wanderten zu Ivys Füßen und sie verzog fragend das Gesicht. Charlie meldete sich zu Wort, bevor die Frau auch nur einen Satz herausbrachte.
„Ihre Schuhe sind... sie sind auf dem Weg hierher kaputtgegangen. Und jetzt braucht sie neue." Die Frau schien immer noch zweifelnd, doch sie ging nicht weiter auf den Grund, warum das Mädchen vor ihr keine Schuhe trug, ein.
„Ich könnte diese hier anbieten oder diese hier, die sind gerade reduziert." Sie hielt der Reihe nach Schuhe hoch, während sie durch den Laden eilte. Aiden nahm ein Paar in die Hand und hielt es Ivy hin, die dieses verwirrt entgegennahm.
Wie ziehe ich das denn jetzt am besten an? Sie merkte, dass die Frau sie erwartungsvoll ansah und warf Flora einen hilfesuchenden Blick zu. Flora sah so aus, als wollte sie einen Schritt vortreten und ihr helfen, ließ es aber bleiben, da die Frau sie immer noch beobachtete. Ivy schluckte nervös. Na gut, dann muss ich das jetzt alleine hinkriegen. Du schaffst das, Ivy!
Mit viel Zerren und Ziehen löste sich das Band, was die Schuhe zuhielt und unter den fahrenden Blicken der Frau versuchte Ivy sich die Schuhe überzuziehen. Das war allerdings schwieriger als gedacht und so fiel sie bei dem Versuch auf einem Bein in den Schuh zu schlüpfen fast um. Sie war nicht gerade unfroh, als sie die Schuhe endlich an ihren Füßen hatte.
Die Bänder hingen zwar noch immer an beiden Seiten locker herunter doch Ivy richtete sich schräg lächelnd auf und versuchte ihren einen Fuś hinter ihrem Bein zu verstecken. Aiden unterbrach die peinliche Stille.
„Die sind perfekt, wir nehmen sie." Während Charlie bezahlte nutzte Flora die Situation, um Ivy endlich die Bänder an den Schuhen zu binden. Ivy war mehr als dankbar und erleichtert, als Flora fertig war. Das Letzte, was ich gebrauchen kann, ist, wegen so was aufzufallen.
Aiden nahm einige kleine Metallstücke von der Frau entgegen und wollte sich schon umdrehen, aber die Frau war wohl noch nicht fertig.
„Hört mal, kann es sein, dass sie vielleicht... in der Nähe gibt es ein gutes Waisenhaus, da kann man dir sicher helfen und..." Die Jugendlichen erstarrten und liefen im Laufschritt nach draußen und Ivy gab sich Mühe in ihren neuen Schuhen nicht zu stolpern. Ich kann den Boden gar nicht fühlen, Hilfe!
Die Frau rief Ivy noch irgendetwas hinterher, doch diese war schon zu weit weg, um sie zu verstehen.
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Mate of my heart - ...and the end!
مستذئب„Manchmal ist alles anders, als es scheint. Dann sind wir dazu gezwungen die Vergangenheit aufzudecken." Aiden kann sich einfach nicht entspannen. Obwohl seine Freunde und er die Wildwölfe von einem Angriff abgehalten haben, spürt er, dass der Fri...