Charlie
„Hast du Mathe schon gemacht?" Charlie sah Aiden belustigt an.
„Das ist doch erst für Übermorgen. Warum sollte ich das früher machen, als ich muss?" Aiden zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, vielleicht, weil du fleißig bist?" An Aidens Tonfall merkte Charlie aber, dass sein bester Freund es ironisch gemeint hatte. Ihm war wahrscheinlich schon vor seiner Frage klar gewesen, wie Charlies Antwort sein würde. Es kann ja nicht jeder so motiviert sein wie er. Einige der jüngeren Schüler liefen an ihnen vorbei zu ihren Kursräumen. Charlie blickte diesen zufrieden hinterher. Die Vorteile in der Oberstufe, Freistunden bis zum geht nicht mehr. Aiden musterte ihn immer noch genervt. Charlie hob abwehrend die Hände.
„Okay, okay, ich mach die Aufgaben gleich!" Aiden sah in zweifelnd und ein bisschen vorwurfsvoll an.
„Vergiss es nur nicht wieder! Sonst müssen wir schon wieder unser Treffen mit Flora und Destiny absagen." Charlie wandte den Blick ab und starrte auf den Boden, damit Aiden nicht die Änderung seines Gesichtsausdrucks bei Floras Namen sah. Aber wahrscheinlich wusste sein bester Freund eh schon Bescheid. Ich weiß zwar, dass Flora eine Mate hat, aber das radiert doch nicht meine Gefühle für sie einfach so weg.
Sein Blick fiel auf Aiden, der ihn nun nicht mehr böse, sondern besorgt musterte. Charlie spürte die Verbitterung in sich. Das Letzte, was ich brauche, ist Mitleid wegen Liebeskummer. Charlie hatte sich sowieso mittlerweile daran gewöhnt, dass Flora wohl kein Interesse an ihm hatte und er kam auch relativ gut damit klar. Sie waren trotzdem Freunde und Charlie hasste auch Destiny nicht dafür, dass sie mit Flora zusammen war. Flora kann nichts für ihre Gefühle. Charlie seufzte. Es wird sowieso Zeit, dass ich sie vergesse. Aiden räusperte sich, um wieder Charlies Aufmerksamkeit zu bekommen.
„Also... wie wäre es, wenn du jetzt Mathe machst?" Charlie stöhnte genervt.
„Ach komm schon, wieso jetzt? Ich brauch auch mal ne Pause von der Schule!" Aiden verdrehte nur die Augen und verschränkte die Arme. Charlie grinste seinen besten Freund an.
„Außer natürlich, du lässt mich abschreiben. Dann hab ich Mathe zur Abwechslung auch mal richtig." Aiden blickte ihn tadelnd an.
„Wenn du immer Mathe bei mir abschreibst, verhaust du die Klausur. Dieses Mal machst du das schön selber!" Erinnere mich bloß nicht daran. Es ist schon schlimm genug, dass ich immer noch nicht mit lernen angefangen habe.
„Gut, aber wenn sich der Lehrer über meine Lösung beschwert, dann werd ich dir sagen, dass ich es gleich gesagt habe." Charlie hob mit Schwung seinen Rucksack wieder richtig über die Schulter und ging zügig in die Richtung der Spinde.
„Und übrigens, ich werde Mathe nicht schon wieder verhauen, weil ich heute Nachmittag lerne." Aiden sah ihn belustigt an, sagte aber nichts. Dann rutschte er plötzlicher aus und konnte sich gerade noch fangen, bevor er mit voller Wucht auf den Boden krachte. Aiden rieb sich das Bein, doch glücklicherweise schien er nicht verletzt, nur wütend.
„Können die Unterstufen ihren Müll nicht wegräumen? Wahrscheinlich schmeißen sie den noch extra vor die Oberstufenspinde!" Aiden bückte sich, um das schmutzige Papier aufzuheben und stutzte sogleich. Charlie trat neugierig näher an seinen besten Freund heran, dessen Mine sich verfinstert hatte. Er wedelte mit dem Zettel vor Charlies Nase herum, bis dieser nach dem Papier griff und die Aufschrift laß. Charlie wurde mulmig zu Mute, als er sah, worum es ging.
Der Zettel zeigte eine Zeichnung von einem Wolf, der zähnefletschend über einen Menschen herfiel und darunter standen verschieden Sprüche, sowie eine Aufforderung. Stoppt die Werwölfe, bevor sie uns zerfleischen!
Ein Blick in den Flur zeigte, dass das wohl nicht der Einzige der Zettel war. Überall an den Wänden hingen die Zettel und alle zeigten die selbe Botschaft. Sie wollen, dass die Wölfe vertrieben werden. Doch wenn Charlie ehrlich war, wusste er, dass es nicht so einfach war.
Viel wahrscheinlicher ist, dass jemand die Wölfe töten will!
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Mate of my heart - ...and the end!
Wilkołaki„Manchmal ist alles anders, als es scheint. Dann sind wir dazu gezwungen die Vergangenheit aufzudecken." Aiden kann sich einfach nicht entspannen. Obwohl seine Freunde und er die Wildwölfe von einem Angriff abgehalten haben, spürt er, dass der Fri...