Ivy
Die Sonnenstrahlen malten Tupfen auf ihren Pelz, doch während die anderen Wildwölfe sich genüsslich sonnten, konnte Ivy keine Sekunde still liegen. Ich könnte jetzt in der Stadt sein oder im Waisenhaus. Sie seufzte gelangweilt. Es ist eigentlich egal wo, es ist überall spannender.
Die Wildwölfin hob den Kopf und blickte hoffnungsvoll in den Wald. Ihre Augen dunkelgrünen Augen schimmerten vor Sehnsucht.
Vielleicht würde Aiden noch einmal auftauchen. Oder Flora würde kommen, um Destiny zu besuchen. Dann könnte Ivy erneut mit ihnen gehen und noch mehr von den Nichtwölfen sehen. Und ich könnte Charlie, Flora und Aiden wiedersehen. Aus irgendeinem Grund machte sie besonders der Gedanke daran Charlie wieder zu treffen glücklich.
Er hatte ihr von der Schule erzählt und Ivy war mehr als aufgeregt gewesen, als er ihr vorgeschlagen hatte ihr die Schule irgendwann zu zeigen. Wie es da wohl aussieht? Charlie meinte viele Nichtwölfe hassen die Schule, aber warum? Es kann doch nicht so schrecklich langweilig sein etwas neues zu lernen. Diese Nichtwölfe haben dann wenigstens im Gegensatz zu mir etwas zu tun.
Ihre Gedanken schweiften wieder zu Charlie. Er war so freundlich und lustig gewesen, als er mit Ivy gesprochen hatte. Ob er sich auch freuen würde sie wiederzusehen?
Ivys Augen wanderten erneut zu den Bäumen. Ein Gedanke schlich ihr in den Kopf, welchen so versuchte zu ignorieren. Eigentlich kenne ich den Weg ja. Also könnte ich doch auch selbst in die Stadt gehen.
Ein leichtsinniger abenteuerlustiger Teil von ihr wollte sofort losrennen und alles erkunden, was sie noch nicht kannte, doch auch ihre Vernunft meldete sich wenn auch leise in ihr. Was wenn ich erwischt werde?
Sie schielte erneut zu den verschneiten Bäumen und ihre Neugier siegte schließlich. Sie erhob sich unauffällig und tat so, als würde sie sich stecken. Dabei beobachtete sie die anderen Wölfe auf der Lichtung. Die Meisten schliefen sowieso, während einige Andere sich leise unterhielten.
Sie sprang mit Schwung von dem Felsen, auf dem sie zuvor gestanden hatte, dann lief sie ohne den anderen Wölfen noch einen Blick zu schenken zu den Kiefern.
„Hey, wo willst du denn hin. Ich könnte schwören, dass heute schon alle zur Jagd weg sind." Zu früh gefreut. Ivy wirbelte ertappt herum und stand vor Destiny, die sie mit einem fragenden Blick musterte. Innerlich atmete Ivy auf. Sie wird mich nicht verraten. Letztes Mal hat sie mich schließlich sogar mit Aiden mitgeschickt.
„Ich möchte nur..." Ivy wollte sich eine passende Ausrede einfallen lassen, was ihr jedoch nicht ganz gelang. Dann entschied sie sich einfach die Wahrheit zu sagen.
„Ich wollte in die Stadt gehen. Oder in die Schule. Ich möchte nochmal zu den Nichtwölfen gehen." Zu Ivys Überraschung sag Destiny besorgt aus.
„Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Ich meine du bist ganz alleine und abgesehen davon würde mein Vater das sicher auch nicht erlauben." Nun straffte Ivy die Schultern.
„Er wird gar nicht merken, dass ich weg war. Kommst du mit? Dann bin ich auch nicht mehr alleine." Destiny schüttelte bedauernd den Kopf.
„Ich muss nachher noch einige Sachen mit meinen Eltern planen. Da sind noch ein paar Welpen, die wir im Rudel willkommenheißen müssen und die Jagt im nördlichen Gebiet ist spärlicher ausgefallen..." Destiny stoppte und zuckte mit den Ohren. Sie deutete mit ihrem Schweif auf das träge Rudel.
„Jedenfalls hab ich leider keine Zeit dafür." Dann wandte Destiny sich ab und schnippte zum Abschied noch einmal mit dem Schweif.
„Ich würde dir raten dich nicht erwischen zu lassen, sonst wird es nicht so lustig für dich." Ivy blickte der weißen Wildwölfin dankbar hinterher. Sie ist vielleicht die Tochter des Alpha, aber trotzdem verrät sie mich nicht an ihn.
Dann drehte Ivy sich um und verschwand im Wald, bevor einer der Wölfe noch aufwachen konnte.
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Mate of my heart - ...and the end!
Wilkołaki„Manchmal ist alles anders, als es scheint. Dann sind wir dazu gezwungen die Vergangenheit aufzudecken." Aiden kann sich einfach nicht entspannen. Obwohl seine Freunde und er die Wildwölfe von einem Angriff abgehalten haben, spürt er, dass der Fri...