Charlie
„Dein Vater wird immer merkwürdiger, das ist fast wie in einem Actionfilm, wo..." Aiden unterbrach seinen besten Freund sichtlich genervt.
„Kannst du dich bitte mal aufs Wesentliche konzentrieren?" Charlie verstummte. Er macht sich wirklich Sorgen. Und wenn ich ehrlich bin, kann ich es auch sehr gut verstehen. Würde ich schließlich auch, wenn mein Vater so komisch wäre.
Aiden war am Morgen in der Schule sofort zu ihm gerannt und hatte Charlie die Neuigkeiten erzählt. Und ehrlich gesagt wird es immer merkwürdiger. Ich meine, erst redet Aidens Vater mit diesen Menschen, die offenbar Wölfe jagen und jetzt verbietet er Aiden auch noch unter einem halben Wutanfall mit seinen Freunden in die Nähe eines alten Hauses zu gehen.
Charlie seufzte. Was ich ihm jetzt als Nächstes sage, wird ihm nicht gefallen.
„Wenn du dir so große Sorgen machst, was dein Vater da tut, dann sollten wir vielleicht einfach nachsehen." Aiden sah ihn an, als hätte Charlie gerade vorgeschlagen einen Ringkampf mit einem Werwolf zu veranstalten.
„Bist du verrückt? Wir kriegen riesigen Ärger!" Charlie verdrehte die braunen Augen.
„Wir machen uns hier nur verrückt! Wir haben bereits einmal einfach nur gewartet und nun ist alles noch viel merkwürdiger, als vorher. Es wird Zeit, dass wir ein für alle Mal klären, was dein Vater treibt." Charlie fuhr zögernd fort.
„Nicht nur für uns, sondern auch für die Wölfe. Ich wollte es nicht glauben oder einfach nicht wahrhaben, aber wir können das nicht weiter Runterspielen. Dein Vater plant etwas gegen die Werwölfe und wir sollten herausfinden was, bevor noch jemand ernsthaft zu Schaden kommt. Und damit meine ich nicht nur die Wölfe, dein Vater ist genauso in Gefahr."
Charlie erwartete, dass Aiden ihm widersprechen würde, dass er ihm sagen würde, wie dumm diese Idee war und dass er nichts Unüberlegtes machen sollte, doch Aiden sah tatsächlich nachdenklich aus. Schließlich nickte Aiden langsam und ein wenig zögerlich.
„Gut, aber dann sollten wir das auf keinen Fall alleine machen, wir werden definitiv Hilfe brauchen." Charlie sah ihn an und überlegte kurz.
„Eigentlich bleibt da nur Flora, da sie die Einzige ist, die überhaupt von deinem Vater und seinen Gesprächen weiß. Sonst sollte besser kein weiterer Werwolf von den Leuten und ihren Waffen wissen. Das würde sowieso nur unnötigen Stress geben." Aiden drehte sich zu der schwatzenden Schülermenge.
„Es wäre vielleicht von Vorteil, wenn wir wüssten, wo sie steckt."
„Vielleicht wäre es aber auch von Vorteil, wenn ihr euch einfach umdrehen würdet." Die beiden Jugendlichen wirbelten herum und blickten in das zufriedene Gesicht von Flora. Wie lange steht sie schon da? Hat sie das alles mitbekommen? Eines muss man ihr lassen, sie kann sich immer noch so gut anschleichen, wie als wir uns alle das erste Mal getroffen haben.
Irgendetwas fehlte jedoch in Charlie, er konnte es aber nicht ganz zuordnen. Dann blickte er erneut zu Flora. Ich bin beeindruckt, dass sie so selbstsicher sein kann, aber mehr auch nicht. Da ist kein weiteres Gefühl. Vielleicht ändern sich langsam meine Gefühle für sie.
Flora stand immer noch wartend vor den beiden Jugendlichen und hatte die Arme verschränkt. Aiden fand als erster die Sprache wieder.
„Wir könnten noch etwas Hilfe gebrauchen, was meinen Vater angeht." Flora sah sie ruhig an.
„Ich weiß, soviel hab ich noch mitgehört, aber vielleicht erklärst du mir, was so plötzlich der Grund für deinen Sinneswandel ist. Vor ein paar Monaten wolltet ihr auch noch nicht herausfinden, was da bei deinem Vater los ist."
Charlie blickte auf die Uhr im Schulflur, die stetig voran tickte. Der Unterricht würde bald beginnen und einige der Schüler schoben sich auch schon in ihre Kursräume. Die Jugendlichen wurden fast von einer Gruppe jüngere Schüler umgerannt. Charlie warf Flora noch einen hastigen Blick zu.
„Das erklären wir dir später. Jedoch solltest du dich schonmal darauf einstellen, dass wir zurück in das alte Haus gehen."
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Mate of my heart - ...and the end!
Werewolf„Manchmal ist alles anders, als es scheint. Dann sind wir dazu gezwungen die Vergangenheit aufzudecken." Aiden kann sich einfach nicht entspannen. Obwohl seine Freunde und er die Wildwölfe von einem Angriff abgehalten haben, spürt er, dass der Fri...