Kapitel 21

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Charlie

Alle waren zu geschockt und überrascht, um sich zu bewegen. Flora war so in Rage, dass sie mit ihren Fäusten kaum die verblüffte Frau traf. Aiden reagierte als Erster, während Charlie zunächst nur verblüfft dastand. Dann setzte er sich in Bewegung.

Sein erster Gedanke war bei Ivy, doch die war bereits mit Aidens Hilfe dabei sich zu befreien. Die Frau war mittlerweile aus ihrer Starre erwacht und versuchte nach Floras geballten Fäusten zu greifen, um diese zu stoppen.

Es herrschte ziemliches Chaos, alle schrieen durcheinander und keiner wusste so recht, wie er reagieren sollte. Flora war sowieso nur noch auf die Frau fokussiert und schrie sie durch all das Chaos an.

„Sie haben meine Eltern umgebracht! Sie sind die Bestie!" Charlie versuchte sie verzweifelt und erfolglos davon abzuhalten mit ihren Fäusten auf die Frau einzuhämmern. Wir sollten lieber verschwinden, solange wir die Chance dazu haben! Die Frau starrte Flora ungläubig an, bevor sie eins und eins zusammenzählte.

„Du bist es! Du bist die Cartergöre!" Ihre Verblüffung schlug, ehe Charlie sich versah, in Wut um. Die schubste Flora so stark zurück, dass diese in den nächsten Schrank hinter ihr krachte.

Eine Staubwolke wurde aufgewirbelt, als das Mädchen gegen das Regal am Schrank flog. Die Regale stürzten unter lauten Krachen in sich zusammen und die Gegenstände auf diesem wurden im Raum verteilt. Noch während Flora versuchte sich wieder aufzurichten, packte die Frau das Mädchen am Arm.

„Es war ein großer Fehler dich mit mir anzulegen, Halbblut!" Nun erwachte auch Charlie aus seiner Starre und schlug und trat auf die Frau ein, welche Flora immer noch festhielt.

„Lass sie in Ruhe!" Charlie biss der wütenden Frau mit voller Kraft in den Arm. Diese schrie auf und ließ Flora los, welche von der tobenden Frau zurückwich. Dann fing Flora sich wieder und begann zu knurren und ehe Charlie sich versah stand eine hellbraune Wölfin mit roten und schwarzen Sprenkeln an den Füßen neben ihm. Das machte die Frau nur noch rasender, erst recht, als Ivy ebenfalls in ihrer Wolfsform zu ihr sprang.

Die Frau kreischte die Wölfe an, welche wie wild knurrten und die Zähne fletschten. Dann griff die Frau hinter sich und zog etwas graues metallisches hervor. Flora knurrte nur noch aggressiver und Ivy legte die Ohren an und ihre Augen weiteten sich panisch. Die Wildwölfin spürte wohl, dass nun noch mehr Gefahr von der Frau ausging.

Charlie realisierte zunächst gar nicht, was die Frau dort in der Hand hielt, dann traf es ihm wie ein Schlag. Eine Pistole! Diese Frau hat eine Waffe!

Eine Schranktür neben Flora zersplitterte in der Mitte, als ein lauter Knall ertönte. Aiden duckte sich unter einen Tisch und Ivy jaulte vor Schreck auf. Charlie sprang zurück und wollte hinter einen großen verstaubten Spiegel flüchten. Adrenalin schoss ihm durch die Adern und ließ sein Herz rasen. Gedanken rasten durch seinen Kopf, aber er konnte keinen von ihnen erfassen. Er hatte in seinem Leben noch nie solche Angst gehabt.

Er stolperte über einige verstaubte Kabel, aber er rappelte sich sofort wieder auf. Er hörte Ivy jaulen, die panisch hinter ihm her hetzte. Die Frau schrie ihm irgendetwas hinterher, aber er konnte es nicht verstehen. Dazu war es viel zu laut, denn alle riefen durcheinander. Seine Freunde waren ebenfalls in Panik geraten und liefen in alle Richtungen davon.

Aiden versuchte das Fenster zu erreichen, doch die Frau versperrte ihm den Weg. Aiden duckte sich gerade noch hinter einen Stuhl, als weitere Schüsse fielen. Die Frau achtete nicht weiter auf Aiden und wirbelte herum.

Charlie blickte hektisch zur Treppe und stand schon auf den ersten Stufen, als er einen weiteren Knall hörte. Dann spürte er einen stechenden Schmerz in seinem Arm und er stürzte auf die Stufen. Er schlug mit dem Kopf auf die Stufe auf.

Seine Sicht verschwamm, doch er sah Ivys Umrisse, als sie der Frau in den Arm biss. Blutstropfen flogen durch die Luft, als die Frau versuchte Ivy abzuschütteln. Dann wurde seine Sicht immer verschwommener und er konnte nichts mehr sehen.

Das Letzte, was er wahrnahm, war der schreckliche Schmerz, der seinen ganzen Körper ausfüllte.

Mate of my heart - ...and the end! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt