Kapitel 31

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Aiden

Aiden krallte sich in Ivys Fell fest, als die Bäume an ihm vorbei flogen. Zum ersten Mal machte ihm die Geschwindigkeit überhaupt nichts aus. Seine Gedanken kreisten um seine Freunde. Die Geräusche waren mehr als deutlich gewesen. Was wenn einer von ihnen nun verletzt wird?

Ivy schlug einen Haken um eine Laterne, als sie aus dem Wald sprangen. Der Lärm wurde immer lauter und übertönte bald alles andere. Die Wildwölfe bogen zielstrebig in eine Gasse an der Seite der Straße ein. Aiden hatte das Gefühl, als würden seine Beine jeden Moment an den Wänden entlang schleifen. Dann wurde der Gang plötzlich auf einen Schlag breiter.

Er befand sich nun in einem Innenhof, doch anstatt erleichtert zu sein, durchfuhr ihn das Entsetzen. Der Schnee war komplett zerwühlt und hinterließ kahle Stellen auf der Erde. Der einzige übrige Schnee war blutgetränkt.

Einige Wölfe lagen leblos auf dem Boden, neben ihnen lagen einige menschliche Körper. Entsetzt überflog Aiden die Körper, konnte aber zu seiner Erleichterung weder Flora noch Charlie zwischen ihnen finden.

Aiden sprang auf den Boden, wo er mit den Füßen hart aufkam, er hatte jedoch keine Zeit sich darum zu kümmern, da er Zähne an seiner Schulter spürte. Bevor er sich umdrehen und den Wolf abschütteln konnte, wurde dieser jedoch mit einem Ruck von seinem Rücken gerissen.

Er blickte auf eine hellbraune Wölfin mit schwarzen und roten Sprenkeln an den Pfoten. Flora knurrte den anderen Wolf an und schien ihm irgendetwas zu vermitteln, dann drehte dieser um und ging auf einen der Männer mit einem Messer los.

Aiden stand wie angewurzelt da, als der Mann dem Wolf, der sich in seinem Bein verbissen hatte, das Messer in den Hals rammte. Der Wolf jaulte schmerzerfüllt auf und Blut rann aus der Wunde. Der Wolf fing an  zu husten, als bekäme er keine Luft mehr, dann drehte der Mann das Genick des Wolfes herum. Ein schreckliches Knacken ertönte und der Mann ließ den leblosen Wolf in den Schnee fallen.

In Aiden kam Leben und er packte den Mann am Arm und hämmerte auf ihn ein. Der Mann schüttelte ihn ab und Aiden landete hart im Schnee. Der Mann kam drohend auf ihn zu und fing an ihn anzuschreien.

„Was tust du da, Junge?!" Aiden griff neben sich und zu seiner Erleichterung berührten seine Fingerspitzen einen Stock. Er sprang auf und hieb mit dem Stick auf den Mann ein. Dieser schrie ihm Beleidigungen zu, dann wurde er von einem braunweißen Blitz zu Boden gerissen. Ivy stand knurrend vor ihm und fletschte die Zähne. Der Mann versuchte sie mit dem Messer zu attackieren, doch Ivy sich ihm flink aus und schnappte nach ihm.

Aiden wollte ihr gerade zur Hilfe eilen, als er einen Schrei hörte, der ihm entsetzlich bekannt vorkam.

Er wirbelte herum und sah auf Charlie, der langsam vor Grace zurückwich, die wie eine Wahnsinnige mit einem Messer und einer Pistole auf ihn zukam. Dann packte sie ihn am Arm, wo sich noch immer sein Verband befand. Charlie kreischte schmerzerfüllt auf und Grace zischte gerade so laut, dass Aiden sie durch die Geräuschkulisse verstehen konnte.

„Du hast wohl immer noch nicht genug! Warum kannst du dich nicht wie jedes normale Kind aus meinen Angelegenheiten raushalten?!" Sie drückte noch fester zu und Charlie schrie erneut auf.

Aiden rannte an Ivy vorbei und auf Grace zu, wurde jedoch von einem Wolf zurückgerissen. Verzweifelt versuchte Aiden sich zu befreien und hielt dabei seinen Blick konstant auf seinem besten Freund, der immer noch versuchte von Grace loszukommen. Ich schaffe es nicht! Ich muss nicht nur gegen Grace und ihre Leute kämpfen, sondern auch gegen jeden Anderen hier!

Dann wurde Grace von Charlie weggestoßen und landete dumpf im Schnee. Aiden blickte völlig verdattert auf Charlies Retter, dann erwachte er aus seiner Starre.

„Dad!"

Mate of my heart - ...and the end! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt