Sayo POV:
Müde wälzte ich mich auf die andere Seite und starrte gegen die, vom fahlen Mondlicht beleuchtete, Wand. Seit gefühlten Stunden versuchte ich einzuschlafen, doch wie man vielleicht merkte ohne Erfolg. Die Erinnerungen an den heutigen Tag plagten mich. Die Verletzten Männer, die schmerzvollen Blicke der Angehörigen und der Stress unter dem manche Frauen zusammenbrachen.
Zudem kam noch, dass sich ein Mädchen aus meinem Zimmer in den Schlaf geweint hatte, sie hatte wohl ihren Besten Freund verloren.
Geschlagen seufzte ich und richtete mich im Bett auf.
-So wird's eh nichts mehr mit schlafen. Dann kann ich die Zeit auch draußen verbringen und einen kleinen Spaziergang machen.-
So kletterte ich leise vom Bett runter und tapste Richtung Tür. Dort schlüpfte ich flink in meine Schuhe und zog mir einen dünnen, braunen Mantel über mein Nachthemd, den ich vorne zuknoten konnte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und atmete die frische Nachtluft ein, die mich freundlich begrüßte.Aufmerksam schaute ich mich um, aber da ich keine andere Person entdecken konnte, konzentriert ich mich auf mein Chakra und unterdrückte es, sobald ich es fand. So schlich ich mich aus dem Dorf, was wirklich leichter war als gedacht.
Gemütlich lief ich durch den Wald, bis ich bei einem kleinen Bachlauf ankam. Dort setzte ich mich ans Ufer, zog meine Schuhe aus und tauchte meine Füße ins kühle Nass. Mein Blick richtete sich nach oben zum Sternenhimmel. Ich fand es wirklich faszinierend wie viele es von ihnen gab und alle leuchteten so schön.
„Die Erde ist wirklich ein schöner Ort.", lächelte ich in die Dunkelheit.
„Doch leider wird er durch die ganzen Kämpfe gänzlich zerstört.", murmelte ich und senkte mein Blick zum Wasser.
Ich betrachtete mein Spiegelbild und seufzte schließlich. Mit meiner rechten Hand schnipste ich und schon saß ich da in meiner 'göttlichen' Gestallt. Zwar fand ich mich in meiner 'menschlichen Gestalt' nicht unbedingt hässlich, aber es war trotzdem seltsam. Immerhin war es nicht mein wahres Ich. Ich liebte meine unterschiedlichen Haarfarben, meine grellen Augen, meine Zeichen im Gesicht und auch meine Hörner. Aber würde ich so rumlaufen, würde ich in dieser Welt nur unnötiges Misstrauen säen.Ein leichter Wind ließ meine Haare durcheinander wirbeln, sodass ich sie mir aus dem Gesicht streichen musste. Außerdem fielen ein paar Blätter von den Bäumen runter und flossen auf der Wasseroberfläche davon. Doch er brachte auch noch etwas ganz anderes mit sich. Einen Geruch.
Ein metallischer Geruch.
Blut.
Mir lief ein kleiner Schauer den Rücken runter, denn durch den Geruch, spürte ich nun auch den Tod, der nicht weit weg war.
-Ich muss ganz nah am letzten Schlachtfeld sein...-
Doch zwischen dem ganzen Tod und den ruhenden, als auch ruhelosen Seelen, spürte ich etwas anderes.
Leben.
Verwirrt stand ich auf und schaute in die Richtung.
-Ganz klar, da ist ein Leben. Ich irre mich nicht, aber wer treibt sich freiwillig auf einem Schlachtfeld rum?-
Neugierig fing ich an los zu laufen und es dauerte nicht lange bis der Bachlauf in einem Fluss mündete und von dort konnte ich das mysteriöse Leben auch schon bald sehen.
-Ein Junge?-
Etwa 50 Meter von mir entfernt, hockte ein Junge, in meinem Alter, auf dem Boden. Er hatte schwarze, zerzauste Haare und ich konnte nur seinen Rücken sehen, doch das reichte, denn dort prangte das Uchiha Zeichen. Er hatte eine kleine Fackel in der Hand und schien etwas zu suchen.
Ich schnipste wieder einmal, sodass meine Hörner und meine Zeichen im Gesicht verschwanden. Auch meine Pupillen ließ ich runder werden, aber mit meiner Haar- und Augenfarbe musste er klar kommen. Genauso wie mit meinen spitzen Fingernägeln.
Langsam ging ich auf ihn zu und erkannte dadurch auch, dass er eine kleine Tasche an der Seite trug, wo vermutlich Kunais und Shuriken drin waren.
Doch trotzdem verspürte ich keinerlei Angst, im Gegenteil es machte mich nur noch neugieriger.
„Was suchst du?", fragte ich, als uns nur noch ein paar Meter trennten.
Erschrocken drehte er sich um und richtete angriffsbereit ein Kunai auf mich. Beschwichtigend hob ich meine Hände und schaute in pechschwarzen Augen.
-War er so sehr ins Suchen vertieft, dass er mich nicht bemerkt hat? Oder habe ich mein Chakra noch unterdrückt?... Ne, eigentlich nicht.-
„Wer bist du?", fragte er mich misstrauisch.
„Mein Name ist Sayo.", lächelte ich ihn an.
„Was suchst du hier?"
„Ich konnte nicht schlafen. Deshalb bin ich etwas spazieren gegangen.", ich hatte beschlossen, ihm erstmal alle Fragen zu beantworten, damit er sich etwas entspannte.
„Wohnst du hier etwa in der Nähe?", fragte er mich weiterhin skeptisch.
„Ja", meinte ich schulterzuckend, woraufhin mein gegenüber sich anspannte, schnell wurde mir bewusst warum und ich sprach weiter, während ich hastig den Kopf schüttelte, „aber ich bin keine Senju."
„Aha, und wer dann?", er kniff die Augen etwas zusammen und ließ seinen Blick an mir rauf und runter wandern.
-Ok, wird Zeit wieder meine innere Schauspielerin raus zu holen und sich was zurecht zu lügen. Ich sehe schon den Oskar vor mir...-
„Ich wohne mit meinem kleinen Dorf hier in den Wäldern."
„Und warum habe ich dann noch nie was von euch gehört?", verspottete er mich.
„Wir leben versteckt im Wald, damit wir nicht in einen Konflikt zwischen euch und den Senjus geraten.", erklärte ich und tat etwas niedergeschlagen.
„Ihr könntet einfach weit weg fliehen und hättet eure Ruhe.", hinterfragte er weiterhin.
„Mag sein, aber dann müssten wir auch erstmal einen geeigneten Platz finden. Außerdem haben wir hier unsere Ruhe. Keiner Traut sich in das Territorium von Senju oder Uchiha.", log ich weiter.
„Und ihr schon?"
-Man ey wie viel will er noch hinterfragen?! Egal, Sayo, du Schauspiel super Talent, tief durch Atmen.-
„wir haben schon immer in eurer Nähe gelebt. Doch leider haben unsere Hütten bei einem Kampf zwischen den Uchiha und Senju Feuer gefangen. Alles fing an zu brennen und wir mussten fliehen.", erzählte ich niedergeschlagen und spürte, dass sich mein Gegenüber auch langsam entspannte.
„Tut mir leid.", murmelte er nur und senkte das Kunai, aber behielt es trotzdem in der Hand.
„Ach kein Problem, du kannst ja nichts für. Also was suchst du?", kam ich auf meine eigentliche Frage zurück.
Verwirrt schaute er mich an.
„Hast du keine Angst? Immerhin habe ich eine Waffe und du nicht. Außerdem bin ich ein Uchiha.", meinte er und murmelte das letzte nur.
„Nein, warum sollte ich? Du warst nur vorsichtig. Ein gewisses Misstrauen fremden gegenüber ist doch gut. Außerdem sind wir doch beide gleich alt. Und würdest du mich töten wollen, hätte ich eh keine Chance, da lohnt sich Angst doch gar nicht.", lächelte ich ihn an.
„Aber du kennst doch noch nichtmal meinen Namen.", sprach er weiter.
Ich musste mir ein Augenrollen verkneifen und antwortete stattdessen etwas genervt.
„Aber du meinen. Das reicht doch."
-Kann er jetzt nicht einfach mal Ruhe geben?!-
Wir schauten uns gegenseitig in die Augen, bis er nach gefühlten Stunden, geschlagen seufzte.
„Ich suche eine Glücksbringer von meinem Vater.", erklärte er.
„Ist er hier etwa gestorben?", fragte ich neugierig.
„Nein, er hat ihn verloren.", meinte der Junge und wirkte betrübt.
„Dir ist der Glücksbringer auch wichtig, oder?", fragte ich sanft nach.
Aber seufzte wieder etwas niedergeschlagen und fing an zu erklären.
„Er ist von meiner Mutter, sie hatte ihn selbst geschnitzt, es ist das letzte was wir noch von ihr haben."
Verstehend nickte ich und stemmte motiviert meine Hände in die Hüfte.
„Dann lass uns mal anfangen."
Ein kleines dankbares Lächeln erschien im Gesicht des jungen. Er steckte das Kunai, was er immer noch in der Hand hielt, weg und ich hockte mich zu ihm runter.
Er erzählte mir noch, dass es sich bei dem Glücksbringer um eine Kette mit einem Holzanhänger, in Form des Uchiha Wappen, handelte. Sein Vater müsste es hier irgendwo verloren haben, kurz vor deren Rückzug.
So fingen wir dann zu zweit an zusuchen und ich versuchte die zahlreichen Leichen so gut es ging zu ignorieren. Außerdem musste man auch aufpassen sich nicht an eine der vielen Waffen zu verletzten.Fortsetzung folgt...
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Sayo-Halbgöttin auf Erden (Izunaxoc)
أدب الهواةWie glaubt ihr ist es wenn man als dezent eingebildete und launische Halbgöttin von seinem Vater in eine wenig entwickelte Welt geschickt wird? Naja mir ist genau das passiert, aber falls ihr jetzt Drama erwartet muss ich euch enttäuschen, denn es w...