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Sayo POV:
Im schwachen Mondlicht versuchte ich nun schon seit einigen Minuten diese Kette zu finden. Auch der Junge mit seiner Fackel kam nicht wirklich weiter.
Plötzlich hörte ich hinter mir ein schmerzhaftes Zischen, weshalb ich mich verwirrt in die Richtung drehte. Dem Jungen war die Fackel aus der Hand gefallen und er hielt seine Handflächen aneinander.
„Hey was ist los?", fragte ich laut und lief auf ihn zu.
Die Fackel, die auf dem Boden langsam erlosch, warf finstere Schatten, die das Schlachtfeld noch düsterer wirken ließen.
„Nichts alles gut.", wank der Junge ab, doch ich konnte Blut zwischen seinen Handflächen raus Tropfen sehen. Seufzend schüttelte ich meinen Kopf und legte dann vorsichtig meine Hand auf seine beiden.
„Du hast dich geschnitten, oder?"
Statt zu antworten, drehte er nur peinlich berührt den Kopf weg. Diese Geste entlockte mir ein leises Lachen.
„Lass mir dir helfen."
„Und wie?", brummte er und schaute immer noch in eine andere Richtung.
Langsam öffnete ich seine Handflächen, was er sogar schon nach kurzem Zögern zuließ, und konnte auch schon den tiefen Schnitt erkennen. Meine rechte Hand legte ich unter die Verletzte, damit er sie nicht weg zog und meine Linke wollte ich zum Versorgen der Wunde nutzen.
„Ich kann heilen.", antwortete ich ihm noch ruhig und konzentriert mich dann auf mein Chakra.
Als ich es gefunden hatte, legte ich unter dem aufmerksamen Blick des Jungen meine Hand schließlich auf seine. Langsam entstand grünes Chakra, welches eine wohlige Wärme ausstrahlte.

...stell dir einfach vor, dass das Chakra sich wellenförmig bewegt und in jedem Körper hat es einen anderen Rhythmus, dem du dich anpassen musst...

Hashiramas Worte halten wie ein Echo durch meinen Kopf, was ehrlich gesagt schon etwas gruselig war. Aber so wie er es mir beigebracht hatte, fing ich an mich auf den Chakra Rhythmus des Uchihas zu konzentrieren.
Es kostete mich viel Anstrengung mich seinem Chakra anzupassen und auch die Konzentration zu behalten, aber irgendwie gelang es mir. Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Wunde dann endlich geschlossen und ich hob meine Hand.
„Wow...", hauchte der Junge und betrachtete seine Hand, auf der kein einziger Kratzer zurück geblieben war.
Es machte mich glücklich ihn so begeistert zu sehen, obwohl ich nicht viel gemacht hatte.
„Dein Vater weiß hier von nichts, oder?", fragte ich den Uchiha die Frage, die mich schon die ganze Zeit beschäftigt hatte.
„Nein. Er würde mich niemals so nah an das Senju Gebiet lassen.", erzählte er mir.
„Und wie willst du ihm erklären, dass die Kette wieder da ist?", hakte ich nach.
„Ich hatte mir überlegt sie einfach zu seiner Kampfkleidung zu legen, so als ob er sie nie richtig verloren hätte.", sagte er, doch wirkte selber nicht ganz überzeugt von der Idee, „außerdem müssen wir sie dafür erstmal finden.", fügte er niedergeschlagen hinzu.
„Ach was, wir schaffen das schon.", grinste ich ihn an und machte mich wieder auf die Suche.

Es waren zwei weitere Stunden vergangen und der Uchiha Junge und ich saßen erschöpft nebeneinander.
„Ich glaube das wird nichts mehr.", sprach er und rieb sich über die Augen.
Ich seufzte nur, auch meine Augen brannten von der Suche im Dunkeln.
„Danke für deine Hilfe, Sayo und auch hier für.", meinte er und hob seine Hand, „mal schauen vielleicht werde ich demnächst noch mal weiter suchen oder die Kette bleibt für immer weg.", zum Ende hin wurde er wieder leiser.
„Du solltest auch nach Hause gehen.", sagte er wieder etwas lauter und stand auf.
Leicht lächelnd hielt er mir seine Hand hin, die ich ebenfalls leicht lächelnd annahm.
„Du wirst sie bestimmt finden.", sprach ich ihm noch mal Mut zu.
Er nickte nur und lief über den Fluss Richtung Wald. Ich hingegen bleib auf der Seite und lief etwas Fluss abwärts. Doch plötzlich sah ich etwas am Ufer zwischen zwei Steinen klemmen. Verwirrt hockte ich mich hin und kniff meine Augen etwas zusammen um es besser erkennen zu können.
„Ist das etwa...", murmelte ich und hob das etwas hoch.
Mit einem leichten Ruck war es aus den Steinen befreit und tatsächlich vor mir baumelte ein Uchiha Anhänger an einem Lederband.
Schnell stand ich auf und schaute mich nach dem Jungen um. Ich rannte in die Richtung in die er gelaufen war und konnte seine Silhouette noch erkennen, doch sie verschwand immer mehr im tiefen Wald.
„Hey du!?", rief ich, wollte aber auch nicht zu laut sein.
Doch er hört mich nicht.
-Ich glaub's nicht, dass ich das jetzt mache!?-
Mürrisch stampfte ich durch das Wasser des Flusses, was zum Glück nicht allzu tief war. Um mein Chakra zu suchen war nicht genug Zeit. Auf der anderen Seite angekommen, rannte ich direkt los und konnte den Abstand schon bald verringern, da er nicht grade schnell lief.
„Hey warte!?", rief ich erneut und dieses mal hörte er mich auch.
„Sayo? Was ist los?", fragte er verwirrt.
Schnaufend stützte ich mich mir meinen Händen auf meinen Knien ab.
„Alles gut?", fragte er besorgt nach, als ich nicht antwortete.
Ich jedoch hob nur grinsend meine Hand und ließ die Kette runter baumeln. Seine Augen weiteten sich kurz, ehe er sie mir vorsichtig aus der Hand nahm.
„Du...du hast sie gefunden.", lächelte er mich breit an.
„Ja, am Ufer.", erklärte ich und stellte mich wieder aufrecht hin.
„Vielen, vielen Dank."
„Ach was, hab ich gerne gemacht.", wank ich ab.
-Seit wann strenge ich mich freiwillig an?!-
„Ich habe jetzt aber ein schlechtes Gewissen dich alleine zurück zu lassen.", gestand er.
„Keine Sorge, ich bin doch auch alleine hier hin gekommen.", lächelte ich immer noch leicht.

Wir wechselten noch ein paar Sätze, bis wir uns dann aber wirklich verabschiedeten. Auf dem Weg zurück ins Dorf waren meine Gedanken die ganze Zeit bei ihm. Ich fand ihn wirklich nett und lustig war er auch, aber trotzdem verstand er den Ernst des Krieges und es schien so als wenn seine Familie über alles stehen würde.

.Timeskip 2 Tage.
„Willst du mich etwa verbluten lassen?!", fragte Hahsirama und fing an zu schmollen.
„Hm?", verwirrt schaute ich zu ihm.
-Hatte ich schon wieder nichts aufgepasst?-
Es ist zwei Tage her, dass ich den komischen Uchiha Jungen getroffen hatte und seit dem ließ meine Konzentration wirklich zu wünschen übrig.
„Tut mir leid...", murmelte ich nur.
Ich übte grade wieder mit Hahsirama und musste versuchen Schnitte bei ihm zu heilen, doch wie schon den letzten Tag konnte ich mich nicht vernünftig konzentrieren.
Schnell sammelte ich mein Chakra in den Händen und schloss die Wunde.
„Was ist nur los mit dir?", fragte Hashirama mich dann fürsorglich.
„Gar nichts mir geht es gut.", erwiderte ich nur.
Besorgt legte er mir eine Hand an die Stirn und betrachtete mich skeptisch.
„Hina hat mir erzählt, dass du den ganzen Tag schon so komisch bist, seit gestern."
Genervt seufzte ich.
„Ich hab doch auch keine Ahnung."
„Sag bitte Bescheid wenn ich dir irgendwie helfen kann.", aufmunternd legte er mir eine Hand auf die Schulter, woraufhin ich etwas schmunzeln musste.
„Ach was, dass hört bestimmt bald wieder auf.", lächelte ich ihn zuversichtlich an.

??? POV:
Seufzend setzte ich mich in meinem Bett auf und schaute durch mein Fenster nach draußen. Die kleinen Häuser wurden vom Mond nur schwach beleuchtet, sodass man eigentlich nur Silhouetten erkennen konnte. Ich fuhr mir mit meinen Händen über mein Gesicht und durch meine Haare und rutschte dann so an die Wand, dass ich mich anlehnen konnte.
Schon seit zwei Tagen ging sie mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ihre Art hatte mich neugierig gemacht. Trotzdem konnte ich meine fehlende Konzentration die Tage über gut überspielen. Einzig allein meinem Bruder war es aufgefallen, jedoch hatte er mich nicht drauf angesprochen. Lediglich sein ständiger prüfender Blick hatte mir gezeigt, dass er es gemerkt hatte.
„Das kann so nicht weiter gehen...Wenn ich unkonzentriert bin, kann ich meinem Bruder nicht wirklich als Trainigspartner helfen. Aber er muss doch stark werden. Stärker als er jetzt eh schon ist.", murmelte ich vor mir her.
Mutter sagte immer man sollte den Ursprung seiner Schwäche finden und diesen dann beseitigen. Momentan war die fehlende Konzentration meine Schwäche und ihren Ursprung kannte ich ebenfalls.
Ein Mädchen, welches mir nicht mehr aus dem Kopf ging.
Sayo, das geheimnisvolle Mädchen vom Fluss.

Fortsetzung folgt...

Sayo-Halbgöttin auf Erden (Izunaxoc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt