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Sayo POV:
Geschlagen seufzte Hashirama, er wusste, dass es nichts bringen würde.
„Ja, es ist wegen gestern.", gestand er dann.
„War dieser Uchiha dein Freund?", fragte ich neugierig.
„Ja, ich würde ihn sogar als meinen besten bezeichnen."
Daraufhin erzählte er mir wie sich die beiden einmal zufällig am Fluss trafen und nicht wusste wer der jeweils andere war. Also den Nachnamen wussten sie nicht. Sie haben sich wohl sehr gut verstanden und hatten die gleichen Ansichten dem Krieg gegenüber und wollten Frieden.
„Wie hieß er denn?"
„Sein Name ist Madara.", antwortete Hahsirama mir, „er ist der Sohn des Oberhauptes Tajima."
Als ich das hörte schien mir ein Licht aufzugehen und ein leichtes Lächeln legte sich auf mein Gesicht.
„Wo ist dann das Problem?"
Verwirrt wurde ich von Hashirama angesehen.
„Ihr seid beide die ältesten Söhne der Oberhäupter, also werdet ihr irgendwann selber welche.", grinste ich ihn an.
„Ich wünschte es wäre so einfach.", seufzte der ältere, „es kann noch ewig dauern bis es soweit ist. Außerdem..."
„Ist doch egal, besser spät als nie.", unterbrach ich ihn, doch das ignorierte er einfach.
„Außerdem weiß ich nicht ob Madara da überhaupt noch mit machen würde. Klar es war immer sein Traum, aber er wirkte in diesem kurzen Moment schon so verändert. Und wenn wir jetzt auch noch aufs Schlachtfeld müssen, wird er bestimmt gar nicht mehr daran denken. Trotz allem ist er immer noch ein Uchiha. Unsere schlimmsten Feinde." seufzte er.
Empört schlug ich meine Hände auf seine Schultern.
„Spinnst du? Willst du grade die einzige Hoffnung auf Frieden aufgeben, die wir haben?! Mag sein, dass du dich Madara unzählige Male entgegenstellen musst, aber das müsst ihr und eure Freundschaft überstehen. Auch wenn er sein Ziel aus den Augen verlieren sollte, wird in ihm drin immer noch irgendwo der kleine Junge bleiben der Frieden haben möchte. Du hast gesagt, er sei dein bester Freund, also glaube verdammt nochmal auch an ihn.
Immerhin sagt man sich doch: Wenn du einen Feind nicht besiegen kannst, dann mache ihn dir zum Freund."
Gegenseitig starrten wir uns in die Augen, bis sich auf Hashiramas Lippen ein leichtes Lächeln legte.
„Du hast recht.", gab er nach.
„Natürlich habe ich recht.", grinste ich und stemmte meine Hände in die Seite.
„Ich sollte Madara vertrauen. Weißt du ich bin echt froh dich als Freundin zu haben.", lächelte er mich an und legte mir seinen Arm um die Schulter.
Etwas überfordert weiteten sich meine Augen.
-Freundin...hatte er grade Freundin gesagt? Ich...ich habe zum ersten Mal in meinem Leben einen Freund...-
Ein warmes Gefühl entstand in meinem Magen und verbreitete sich in meinen ganzen Körper. Es hinterließ ein angenehmes prickeln auf meiner Haut.
„Alles gut Sayo?", fragte Hahsirama verwirrt, da ich so ruhig war.
„Ja, mir ging es nie besser.", sagte ich und grinste ihn breit an.

„Oh du bist schon da.", erklang eine Stimme von unten, weshalb ich meinen Blick von den Sternen abwand und nach unten richtete.
„Hi.", lächelte ich den Uchiha Jungen an.
Er kletterte zu mir auf den Ast und grinste mich leicht an.
„Was ist los?", fragte ich neugierig.
„Mein Bruder hat sein Sharingan erweckt.", antwortete er mir fröhlich.
„Das freut mich für ihn.", erwiderte ich und lächelte etwas.
„Ja. Ich finde das soo cool. Jetzt kann er noch stärker werden, als er eh schon ist."
So fing er an über Madara zu schwärmen, wie cool und stark er doch sei. Außerdem hoffte er genauso zu werden wie Madara, wenn er älter ist. Natürlich hatte der Junge den Namen seines Bruders nicht genannt, aber den kannte ich ja von Hahsirama.

„Sag mal...was hältst du von den Senju?", fragte ich ihn, nachdem er geendet hatte.
Nachdenklich schaute er mich an, antwortete mir dann jedoch ohne weiter nachzufragen.
„Einerseits sind sie nicht viel anders als wir. Sie sind stark und haben einen guten Zusammenhalt...", fing er ruhig an.
„Aber?", fragte ich nach.
Sein Blick verfinsterte sich schlagartig.
„Andererseits sind sie die Mörder vieler Freunde und Verwandte von mir. Mörder meines Clans. Feinde."
„Haben die Senju nicht wegen euch auch schon viele Leute verloren? Könnte man sich dann nicht einfach Verzeihen?", fragte ich zögernd.
Zwar zögerte ich sonst nie, auch bei unangenehmen Sachen nicht, aber irgendwie wollte ich nicht das der Junge wütend wird oder er mich danach hasst.
„Mag sein. Das ist doch deren Problem. Ich könnte ihnen niemals verzeihen!"
„Du hast mir mal gesagt, dass dir bewusst ist, dass die Senju genauso leiden wie ihr...warum kann man dann kein Frieden schließen? Sich gegenseitig verzeihen? Klar kriegt ihr eure Befehle auch nur von euren Oberhäuptern, trotzdem...", sprach ich meine Gedanken etwas kleinlaut aus.
Der junge neben mir seufzte genervt, wand den Blick von mir ab und fixierte einen unbestimmten Punkt in der Ferne. Ich hatte ehrlicherweise etwas Angst, dass er gleich komplett ausrasten würde.
„Ich kann mich noch an das Gespräch erinnern.", gestand er, „ich kann mich auch noch daran erinnern dir gesagt zu haben, dass ich nicht weiß warum man nicht einfach Frieden schließt, aber eigentlich ist es mir schon irgendwie klar...", er stoppte.
„Aber warum...", fing ich an, wurde dann jedoch harsch von ihm unterbrochen.
„Warum ich ihnen nicht verzeihen kann?! Sie haben meine Brüder getötet! Verstehst du das?! Sie haben sie einfach brutal aus ihrem, aus meinem, Leben gerissen. Doch trotz derer Opfer machen sie noch weiter.", sagte er etwas lauter und schaute mich auch leicht wütend an.
„Tut mir leid." brachte ich nur leise hervor.
Er atmete tief durch und schien sich etwas zu beruhigen.
„Schon gut. Sayo, hast du schon mal jemanden verloren?", fragte er mich nun ruhiger.
Ich schüttelte nur den Kopf.
„Dann entschuldige, dass ich laut geworden bin. Ich werd's versuchen dir zu erklären.
Weißt du, wenn eine geliebte Person mit Gewalt aus deinem Leben gerissen wird, ist man im Normalfall sehr traurig, manche entwickeln Kummer, andere Hass, wieder andere Angst, Schuld oder Verachtung. Aber egal was davon es richtete sich immer gegen jemanden, manchmal gegen sich selbst, aber häufig gegen den Mörder dieser Person. Dieses Gefühl wird nie aufhören zu existieren, selbst wenn man seine Rache kriegt, wird man sich einfach eine neue Person suchen, gegen die man es richtete. Es ist ein unendlicher Teufelskreis, wodurch verzeihen so gut wie unmöglich wird.
Mag sein, dass ich das jetzt etwas übertrieben dargestellt habe, aber wenn man es nur so von klein auf, von den Eltern und dem Umfeld kennt, endet es nie.", erklärte er mir ruhig.
Ich nickte nur und es entstand eine kurze Stille zwischen uns, bis ich sie mit meinem üblichen Selstbewusst sein brach.
„Aber stell dir mal vor es würde jetzt Frieden geben...würdest du in der Lage sein mit ihnen zusammen zu Leben?"
„Mhm...ich bin mir nicht sicher. Also verzeichnen könnte ich sie für ihre Taten nicht oder zumindest würde es sehr lange dauern, andersrum würde es bestimmt genauso sein...ob ich mit ihnen zusammenleben könnte?...weiß nicht genau, aber ich denke ich würde es irgendwie hinkriegen. Um den Friedens Willen. Doch soweit würde es eh nie kommen.", fügte er am Ende noch schulterzuckend hinzu.
Ich nickte daraufhin nur.
„Weist du ich bin etwas neidisch auf dich.", sagte er plötzlich, woraufhin ich ihn verwirrt anschaute.
„Neidisch? Warum?"
„Du meintest doch, dass du noch nie jemanden verloren hast.", sagte er leise.
„Achso, das meinst du. Naja, meine Mutter habe ich nie kennengelernt und Geschwister habe ich nicht. In meinem Dorf gibt es auch nicht wirklich Kinder in meinem Alter, also habe ich auch nicht wirklich Freunde. Da gibt es nicht viel zu verlieren.", erklärte ich in und versuchte so nah an der Wahrheit zu bleiben wie möglich, „und wir halten uns aus allen Kriegen raus."
Der Uchiha fing an nachdenklich in den Himmel zu starren.
„Sayo, glaubst du meinen Brüdern gehts gut? Also da wo sie jetzt sind.", fragte er mich traurig.
Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter, weshalb er seinen Kopf zu mir drehte.
„Da bin ich mir sicher. Zu 100 Prozent. Und sie werden auf dich und deinen Bruder aufpassen und euch beistehen.", grinste ich ihn breit an.

Fortsetzung folgt...

Sayo-Halbgöttin auf Erden (Izunaxoc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt