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Sayo POV:
Mittlerweile sind sechs Jahre vergangen.
Sechs Jahre in denen ich mich weiterhin mit dem Uchiha Jungen, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, heimlich traf. Genau dieser wurde mir komischerweise auch immer wichtiger. Jedes Mal wenn wir uns trafen, fühlte ich mich wohler, wenn ich mit ihm redete. Teilweise bekam ich ein warmes Gefühl im Magen und eine leichte Gänsehaut, aber konnte es überhaupt nicht zuordnen. Außerdem machte ich mir immer größerer Sorgen, wenn er mir wieder erzählte, dass er in eine weitere Schlacht ziehen musste.
Aber das war nicht das einzige was die Jahre über passiert war, denn Hashirama hatte mir nun wirklich alles beigebracht was er konnte und auch von Ayane und Himiko hatte ich mir noch viel Geschichten angehört. Und tatsächlich hatte sogar Tobirama mit mir trainiert. Naja vielleicht nicht direkt trainiert, aber er hatte mir etwas den Umgang mit einem Kunai gezeigt. Den genauen Grund verstand ich bis heute nicht, aber er meinte irgendwas davon, dass wenn ich mich noch mal verteidigen müsste oder so. Ach und er hatte mir noch geholfen meine Doppelgängern Chakra sparender zu erstellen.

Vor fast einer Woche starb dann Butsuma-sama in der Schlacht, dass heißt, das Hashirama nun das neue Oberhaupt war. Für ihn bedeutete das sehr viel Stress, denn während Kriegszeiten ein ganzen Dorf zu übernehmen, war nicht leicht. Zudem war es in den letzten Wochen auch noch sehr kalt, selbst dafür, dass es Frühjahr war.
Tobirama und ich bemerkten, dass es ihm nicht ganz so gut ging. Er war meistens müde und immer wieder am Husten und Niesen. Doch wir beschlossen hin erstmal weiter machen zulassen. Immerhin ist er schon erwachsen und kann heilen, dass heißt er kennt sich mit Krankheiten aus und sollte wissen, wann er Pause machen sollte.
Das dachten wir zumindest.

-Der junge hat bald Geburtstag...ob ich ihn was schenken sollte? Warum nicht. Ja, ich glaube ich werde ihm was schenken. Nur was?
Mal überlegen...irgendetwas wird mir schon noch einfallen. Ich freu mich schon sehr ihn wieder zu sehen...-
„Sayo!?", wurde ich aus meinen Gedanken geholt.
Verwirrt blinzelte ich und schaute schließlich in ein besorgtes Gesicht.
„Reichst du mir bitte das Handtuch?", schien Hina ihre Frage nicht zum ersten Mal zu stellen und deutete neben mich.
„Ähm, Ja, klar.", ich gab ihr das Tuch und widmete mich wieder dem Geschirr was darauf wartete gespült zu werden.
Doch Hinas besorgter Blick lag immer noch auf mir.
„Geht es dir gut? Du bist in letzter Zeit ziemlich oft abgelenkt. Falls irgendetwas ist, kann ich dir gerne helfen oder auch einfach nur zuhören.", sprach sie sanft.
„Nein, nein. Mir geht es gut.", wank ich ab ohne sie anzuschauen.
„Sicher?", fragte sie nochmal.
Ich öffnete meinen Mund schon, um zu bejahen, schloss ihn jedoch wieder.
-Ob ich ihr von dem Uchiha jungen erzählen sollte? Obwohl von dem Jungen an sich besser nicht, da würde sie durchdrehen. Aber vielleicht von meinen...Gefühlen?...-
„Na los, erzähl schon.", forderte sie mich sanft auf.
„Nun ja...", fing ich an und überlegte wie ich es ihr erzählen könnte, ohne zu viel zu verraten, „Es gibt da einen Jungen...", nach diesem Satz wurden ihre Augen groß, was mich dazu veranlasste zu stoppen.
„Ein Junge!?", quietschte sie schon fast.
Breit grinsend stellte sie sich vor mich und nahm meine Hände in ihre.
„Bist du etwa verliebt?! Wer ist es? Wie lange schon? Weiß er es? Wie habt ihr euch kennen gelernt? Und ganz wichtig: Wer ist es?", aufgeregt schaute sie mich an.
Ihre Fragerei überfordert mich sehr, was man mir auch ansehen konnte.
„Ok, lass mich raten...
Mhm, zu so vielen Jungs hast du ja gar keinen Kontakt...
Nein...Sag bloß es ist Hahsirama oder Tobirama.
Obwohl wer sollte es sonst sein? Also wer von den beiden ist es?"
Immer noch überfordert schaute ich sie an, schüttelte dann meinen Kopf und nahm meine Hände aus ihren.
„Mach mal halb lang.", gab ich, durch ihre Fragen, leicht genervt von mir.
„T'schuldige.", entgegnete sie mir kleinlaut, schaute mir dann aber ernst, zu mir runter, in die Augen, „aber sag schon wer ist es?", drängte sie.
„Es ist weder Tobirama, noch Hashirama.", fing ich ruhig an.
-Hashirama und Tobirama würde ich eher als meine Brüder bezeichnen, als meine Geliebten. Aber genau genommen sind sie einfach nur meine Freunde...-
„Was!?", enttäuscht ließ die den Kopf hängen, „aber zu andern Jungs hast du kaum Kontakt, wer sollte es dann sein?", verwirrt schaute sie wieder zu mir.
„Das werde ich dir nicht sagen.", grinste ich sie an.
Entgeistert schaute sie mich an.
„Aber-,", wollte sie widersprechen, ließ es aber sein, nachdem sie meinen genervten Blick sah, „Egal dann finde ich es eben so heraus.", selbstsicher verschränkte sie ihre Arme und grinste mich herausfordernd an.
„Worüber wolltest du jetzt eigentlich mit mir sprechen?", kam sie auf das eigentliche Thema zurück und legte den Kopf schief.
Nervös biss ich mir leicht auf die Unterlippe und umgriff das Handtuch in meiner Hand fester.
„Du hast es gerade im Prinzip schon angesprochen...", fing ich an, wurde aber nur fragend angesehen, weshalb ich fortfuhr.
„Das...mit dem, naja, verliebt sein.", erklärte ich und wurde zum Schluss leiser.
Augenblicklich wurde ihr Blick sanft, genauso wie ihr Lächeln.
,,Und du bist dir jetzt nicht sicher ob du wirklich verliebt bist?", fragte sie nach.
,,Naja irgendwie schon. Aber ich bin mir noch nicht Mal sicher was Liebe überhaupt ist.", gestand ich.
-Boah bin ich froh, dass wir gerade alleine sind...-
,,Mhm... Ich kann versuchen es dir zu erklären, aber ob es genau auf dich zutrifft weiß ich nicht, denn Liebe ist sehr vielfältig.
Liebe ist ein Gefühl der Zuneigung eines anderen gegenüber. Eine starke Verbundenheit zwischen zwei Personen.", versuchte sie es mir zu erklären.
,,Und woher weiß ich, dass ich verliebt bin?", fragte ich sie etwas neugierig.
,,Wenn du jemanden wirklich liebst, kannst du der Mensch sein, der du wirklich bist. Du musst dich nicht verstellen oder dich dem anderen anpassen.
Vor allem zur derzeitigen Zeit macht man sich Sorgen um diese Person und würde alles für ihn tun.
Außerdem kannst du mit der Person über alles reden und kannst ihm vertrauen. Man sagt, dass man Schmetterling im Bauch hat, wenn man verliebt ist.", erzählte Hina und lachte zum Schluss etwas.
,,Schmetterling?", mit diesem Sprichwort könnte ich nun wirklich nichts anfangen.
,,Ja. Es sind natürlich keine echten Schmetterlinge, aber man kriegt ein angenehmes Kribbeln im Bauch und irgendwie wird dazu halt Schmetterlinge gesagt.", erläuterte sie lächelnd.
,,Ich verstehe.", murmelte ich und wand mich wieder dem dreckigem Geschirr zu. Doch bevor ich in Gedanken versinken könnte, holte mich Hinas zarte Stimme noch Mal in die Wirklichkeit.

,,Liebe ist nur ein Wort, bis jemand kommt und ihm eine Bedeutung gibt."
Als ich in ihre Richtung schaute, war sie auf das Geschirr fixiert, aber ein trauriger Schleier lag über ihrem Gesicht.
,,Das hat meine Mutter mir immer gesagt, bevor sie ihrer Krankheit erlag.", fügte sie noch hinzu und musste etwas lächeln beim Gedanken an ihre Mutter.
Ich sagte dazu nichts. Einerseits da ich nicht wusste was, aber andererseits weil ich wusste, dass Hina keine Mitleid oder so haben wollte, wenn sie von ihrer Mutter sprach. Dass hatte sie mir schon vor einiger Zeit gesagt.
Sie war drüber hinweg und wusste, dass ihre Mutter an einem besseren Ort war und von da über sie wachte.

Es dauerte nicht mehr lange und wir hatten alles weggeräumt. Draußen war es bereits vor einigen Stunden dunkel geworden und uns begrüßte eine eisige Kälte. Wir zogen unsere Mäntel enger um uns und liefen schnell zu unserem Haus.
Dort schliefen alle schon, da wir uns wohl doch etwas verquatscht hatten. Bevor wir uns dann ins Bett legten zogen wir noch fix unsere Nachthemden an.
,,Hey Sayo.", flüsterte Hina in die Dunkelheit hinein.
,,Ja?", flüsterte ich zurück.
,,Falls noch irgendwas sein sollte kannst du immer gerne zu mir kommen."
,,Ich weiß...danke.", erwiderte ich ihr.
,,OK, dann gute Nacht.", hörte ich ihre leise Stimme noch und murmelte ebenfalls ein 'gute Nacht'.
-Ich bin echt froh, dass Hina die Aufgabe hatte auf mich Acht zugeben, als ich neu war. Sie ist so ein herzlicher Mensch. Mit ihr könnte ich tatsächlich über alles mögliche reden.
...
Fühlt es sich so an eine Freundin zu haben oder ist sie schon eher wie eine große Schwester?-
Über den Gedanken an Hina, kam ich auch wieder auf unser Gespräch und so auch auf den Uchiha Jungen.

Diese zahlreichen Gedanken und Gefühle raubten mir den Schlaf. Ich wälzte mich in meinem Bett umher doch es brachte nichts. Am liebsten wäre ich jetzt ja rausgegangen, aber dafür war es zu kalt, deshalb kuschelte ich mich weiter in meine Decke ein.
Irgendwann schaffte ich es doch in einen leichten Schlaf zu gelangen, jedoch hielt dieser nicht lange, denn ich wurde von irgendetwas aufgeweckt.
,,Ich will noch nicht aufstehen.", grummelte ich und drehte mich auf die andere Seite.
,,Sayo, wach auf, komm schon. Ich brauche deine Hilfe.", hörte ich diese Stimme wieder.
Sie schien sich zu bemühen leise zu sein, aber trotzdem eindringlich.
Seufzend setzte ich mich auf, rieb mir durch die Augen und streckte mich. Danach drehte ich mich etwas zur Seite und konnte schemenhaft eine Person in der Dunkelheit erkennen.
,,Tobirama? ...Hilf dir selber." entgegnete ich ihm nur genervt und wollte mich wieder hinlegen, als mich seine Stimme erneut vom schlafen abhielt.
,,Bitte Sayo. Es geht um Hashirama. Ihm geht's nicht gut.", flehte er fast schon, was überhaupt nicht zu ihm passte.
Sofort war ich hellwach. Es musste wirklich schlimm um seinen großen Bruder stehen, wenn er mich förmlich anflehte.
,,Was ist passiert?", fragte ich Tobirama ernst, während ich von meinem Bett runter kletterte, mir Schuhe anzog und gegen die kälte noch einen Mantel mit nahm.
,,Es war so...", fing der Senju an, als wir draußen waren.

Fortsetzung folgt...

Sayo-Halbgöttin auf Erden (Izunaxoc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt