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Sayo POV:
Schwer atmend stützen ich mich auf dem Boden ab. Der Schweiß lief an meinem Kinn runter und mein Herz klopfte schnell und feste gegen meine Brust.
Mit ein paar tiefen Atemzügen schaffte ich es mich einigermaßen zu beruhigen. Ich saß immer noch auf dem Schlachtfeld. Anscheinend hatte die „Reise" ins Jenseits doch mehr an meinen Kräften gezogen als gedacht oder es ist wegen der Macht meines Vaters.
Nach ein paar weiteren Minuten raffte ich mich auf und lief, wenn auch etwas schwankend, zurück ins Dorf.

„Überlege dir gut wem du dein Geheimnis anvertraust oder du musst eine gute Erklärung finden, warum ein Toter plötzlich wieder lebendig ist.", hatte mein Vater noch gesagt, bevor ich zurück gegangen war.

-Er hat recht ich sollte mir wirklich etwas überlegen, wie ich Izunas Wiederbelebung vertuschen kann. Naja, erstmal muss ich es überhaupt hinkriegen. ...aber das wird schon irgendwie.-
Wie auch immer hatte ich es geschafft mich wieder ins Dorf zu schleichen und fiel sofort ins Bett.
Am nächsten Tag passierte nicht viel ich unterrichtete ein paar der Frauen das heilen und half bei den sonstigen Arbeiten. Zwar waren es keine schweren Aufgaben, aber durch diese Kraft von meinem Vater schien alles doppelt so anstrengend. Jedoch konnte ich mich in der Nacht nicht ausruhen, denn ich würde zu Izunas Grabstätte gehen. Mein Vater meinte ich sollte es so schnell wie möglich machen und das würde ich auch tun.

Geschützt hinter Sträuchern blickte ich in die Gruft der Hauptfamilie der Uchiha. Die Fackeln die diese erleuchteten warfen finstere Schatten. Tief atmete ich durch und beim ausatmen traten kleine Wölkchen auf. Es war heute Nacht wirklich kalt, trotzdem musste ich mich konzentrieren. Wenn ich unaufmerksamer werde und scheitere mein Chakra zu unterdrücken, war alles umsonst. Denn ich war nicht die einzige die diesen Ort heute aufsuchte. Jemand besuchte Izunas Grab und es war niemand geringeres als der große, mächtige und überall gefürchtete Madara Uchiha.
Bei dem Gedanken musste ich etwas schmunzeln. Lustig wie viele Leute vor einer einzigen Person Angst hatten. Naja, vermutlich ist es noch nicht mal unberechtigt. Zwar habe ich ihn noch nie richtig kämpfen gesehen, aber Hashirama und die beiden seien wohl auf einem ähnlichen Niveau.
Ich duckte mich etwas weiter hinter die Sträucher, als der Uchiha heraus trat. Kurz schaute er sich prüfend um und ich hatte schon kurz gedacht er hätte mich gesehen.
Doch er drehte sich wieder zum Eingang und schob den großen Stein davor. Seine Hand ließ er für einen Moment darauf liegen.
„Ich werde dich rächen Izuna. Und wenn es mich mein Leben kostet." hörte ich ihn murmeln und seine Hand schloss sich zur Faust, „die Senju haben mir jetzt auch noch das letzte genommen was mir wichtig ist, dafür werden sie büßen."
Er schlug einmal auf den Stein und verschwand dann im Unterholz.
Ein paar Minuten wartete ich noch ab, bevor ich aus meinem Versteck hervor trat.
Kurz schaute ich mich um, um mich zu vergewissern, dass ich alleine war. Daraufhin seufzte ich und mit einem Puff war mein Menschliches Aussehen dahin. Ok es ist etwas übertrieben, immer hin hatte ich mich nur soweit zurück verwandelt, wie Izuna mich kannte. Dass heißt meine Hörner und Zeichen müssen immer noch dran glauben. Aber ich wusste eben nicht ob er direkt aufwacht oder nicht und da möchte ich nichts riskieren. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Kraft meines Vaters etwas gegen diese Verwandlung hatte, denn es war den gestrigen Tag schwer es aufrecht zu erhalten. Normalerweise war es für mich eine Selbstverständlichkeit eine gewisse Menge Energie in die Verwandlung zu stecken, aber gestern hatte ich mich bemühen müssen es aufrecht zu erhalten.
„Ich bin echt Froh wenn ich diese komische zweite Lebensenergie wieder los bin.", seufzte ich.
Kritisch betrachtete ich den Stein vor mir, bevor ich mich schulterzuckend an die Seite stellte und ihn mit Hilfe des Chakras weg schob.
Neugierig tart ich in die Grabstätte und nahm die Fackeln von der Wand ab, damit sie nicht so auffällig den Wald erleuchteten. Beim Sarg angekommen waren es tatsächlich nur zwei Fackeln gewesen, aber der kleine Raum war ebenfalls nochmal mit drei Fackeln beleuchtet.
Naja eigentlich war es kein Raum, eher eine etwas größere, rundliche Fläche am Ende von diesem 8 Meter Gang vom Eingang aus.

Erstaunt betrachtete ich den Sarg vor mir und strich vorsichtig über das helle, glatte Holz. Ich fand es wirklich interessant wie die Menschen mit dem Tod umgingen und welche Traditionen sie hatten. Es lagen sogar noch ein paar Blumensträuße hier und kleine Kerzen. Bei dem Anblick musste ich leicht lächeln, bei so einer schönen Bestattung, konnte der Tod doch garnicht so schlimm sein.
Plötzliche Kopfschmerzen holten mich wieder zurück aus meinen Gedanken.
„Argh,", stöhnte ich schmerzerfüllt, „ich muss endlich diese komische Macht loswerden."
Ich öffnete also zügig den Sarg und drohte bei Izunas Anblick fast schon wider in Gedanken zu versinken. Schnell schüttelte ich den Kopf, konnte es aber nicht sein lassen ihm über die Wange zu streichen. Sie war kühl und blass. Es ähnelte dem weißen Gewand, dass er anhatte und der Augenbinde.
-Stimmt Madara, soll sich Izunas Augen genommen haben, um mehr Macht zu erlangen. Zumindest vermutete das Tobirama.-
„Mhm...wie mache ich das denn jetzt?", flüsterte ich in die Stille und schaute meine Hand nachdenklich an.
Schließlich schloss ich die Augen und versuchte mich auf die Kraft meines Vaters zu konzentrieren, was sogar tatsächlich ziemlich einfach war. So präsent wie sie war.
Daraufhin versuchte ich sie wie mein Chakra in meine Hand zu leiten und siehe da, es hatte funktioniert. Doch statt wie beim heilen grün zu leuchten, hatte es einen kräftigen Rot Ton. Ein leichter Schauer zog meinen Rücken runter.
War ich etwa nervös?
Tief atmete ich durch, legte dem Uchiha eine Hand unter den Rücken, um ihn etwas hoch zu heben. Einen kurzen Moment zögerte ich noch bevor ich schließlich meine Hand auf seine Brust legte. Genau da wo ein stilles Herz lag.

Fortsetzung folgt...
(Sorry, dass es nicht so lang ist, aber der Schluss passt gerade so gut:)

Sayo-Halbgöttin auf Erden (Izunaxoc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt