Sayo-Halbgöttin auf Erden (Izunaxoc)

19

Sayo POV:
Einzelne Tränen liefen meine Wange runter, als die Erinnerungen meines Doppelgängers auf mich einprasselten. Es war der zweite Abend. Der zweite Abend bei dem ich eh schon nicht mit viel Schlaf gerechnet hatte. Doch nun konnte ich es komplett vergessen.
Izuna war Tod.
Er erlag seinen Wunden.
Wunden die er durch Tobirama erlitt.
Tobirama, einer meiner besten Freunde.
Mein Doppelgänger hatte noch mitbekommen, dass der Uchiha im laufe des nächsten Tages beerdigt werden würde.
„Izuna...", hauchte ich leise, da die anderen schon schliefen.
Fassungslos starrte ich in die Dunkelheit und lies meinen Tränen freien Lauf.
Izuna war Tod. Die Person die ich anscheinend liebte, war zu meinen Vater gewandert.
-Das ist es!-
Als hätte mich ein Blitz getroffen setzte ich mich auf.
-Er ist zu meinen Vater. Das heißt ich kann ihn doch wieder holen...-
Ich wischte mir die Tränen weg und schlug mir leicht auf die Wangen, um einen klaren Gedanken zu fassen.
-Ich muss irgendwie mit meinem Vater Kontakt aufnehmen. Er kann Personen sterben lassen oder wieder beleben wie er lustig ist. Als seine Lieblingstochter tut er mir bestimmt gerne einen Gefallen...dass ich seine einzige Tochter bin sei mal dahin gestellt.-
Ok, nächster Schritt also irgendwie meinen Vater kontaktieren.

Tief atmete ich durch, schloss meine Augen und versuchte mich nur auf meine Umgebung zu konzentrieren. Ich saß auf dem Alten Schlachtfeld und versuchte durch die Leichen und dem dadurch entstehenden Tod ein Weg ins Totenreich zu erlangen.
Ähnlich wie bei den Doppelgängerjutsu, jedoch waren hier diese mal wesentlich weniger Leichen und diese waren auch schon älter.
Doch mit der ausreichendem Konzentration fing ich an die Energie, die jedes Lebewesen ausstrahlte zu spüren und mit ihr kam auch der Tod. Ich ,fand' eine ruhelose Seele, die gerade ihren Weg zu meinem Vater anstrebte und heftete mich so zu sagen an sie.

Ich öffnete meine Augen wieder und erblickte die, mir altbekannte, rot-schimmernde Einöde, namens Unterwelt oder auch Jenseits.
-Das war echt einfacher als gedacht. Hier hat sich aber auch wirklich rein gar nichts verändert...-
Ich schaute an mir herunter und erkannte, dass ich nur eine Art Hologramm war.
-Naja, außer ich vielleicht. Ich habe mich verändert. Es scheint als wäre nur die Energie meines Körpers hier, also meine Lebensenergie. Ist ja auch egal, Hauptsache es hat funktioniert.-

Um mich wieder auf das wesentliche zu fokussieren schüttelte ich den Kopf und rannte dann los. In Richtung meines Zuhauses oder besser gesagt mein altes Zuhause.
Der Palast der Unterwelt.
Ohne Probleme kam ich dort an, na gut, den Wachen musste ich kurz erklären was ich hier tat, aber sonst gab es keine Probleme.
Ich klopfte nicht an, als ich in den Thronsaal meines Vaters stürmte und ruckartig vor ihm stehen blieb.
„Was willst du hier, Sayo?", fragte er mich gelangweilt und schaute noch nicht mal von seinem Dreizack auf, den er gerade schärfte.
„Ich hatte doch gesagt 80 Jahre, nicht 8 oder wie viel das jetzt waren.", er hob die Waffe und betrachtete sie im Licht.
„Aber Vater, Menschen werden noch keine 80, zumindest die wenigsten.", erklärte ich lachend und versuchte die Anspannung etwas nach hinten zu schieben.
„Ach ja, die Kriege und die Sterblichkeit...", murmelte er und besserte noch eine Stelle am Dreizack aus.
„Na dann Töchterchen, erzähl was dich zu mir führt. Sag bloß du bist gestorben.", lachte er, legte die geschärfte Waffe zur Seite und stützte seinen Kopf auf seiner Hand ab.
Erwartungsvoll schaute er mich an.
„Naja... es gibt da jemanden der gestorben ist,", fing ich an, doch von meinem Vater war keine Reaktion zu sehen.
„Und das finde ich halt ähm...doof?", versuchte ich zu erklären und hoffte mein Vater verstand was ich meinte.
Doch er starrte mich weiterhin an.
Ich starrte zurück.
Verwirrt schaute ich an mir runter, als er mich weiterhin anstarrte.
„Hab ich hier einen Fleck oder was starrst du so?", fragte ich ihn.
„Ich warte darauf, dass du mir einen Grund gibst meine eigenen Regeln zu brechen.", meinte er nur und lächelte mich sarkastisch an.
Nun verstand ich, er hatte von Anfang an gewusst, warum ich hier war. Ich sollte ihn überzeugen.
Ich räusperte und stellte mich aufrecht hin.
-Ok, improvisieren und Schauspielern, wie immer, dass krieg ich schon irgendwie hin.-
„Also gut. Zum einen sind es DEINE Regeln, also würde es kein Problem geben diese zu brechen. Zudem kommt noch dazu, dass du faul bist..."
Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch, aber davon ließ ich mich nicht irritieren.
„Ich habe gesehen, wie viele ruhelose Seelen wegen der Kriege hier hausen und ich kann mir die ganzen Organisatorischen Sachen bei der Menge gut vorstellen. Was spricht also dagegen ein Problem weniger zu haben. Dazu kommt noch, dass die verstorbene Person helfen könnte den Krieg zu beenden. Immerhin hat sie auf die eine Kriegspartei großen Einfluss. Wodurch es nicht mehr so viele Opfer geben würde...", versuchte ich meinen Vater zu überzeugen, doch nun unterbrach er mich.
„Und du liebst ihn...", grinste er mich wissend an.
„Huh?", etwas überrascht über seine Worte weitete sich meine Augen.
Dies schien wohl sehr lustig auszusehen, denn mein Vater brach in schallendes Gelächter aus.
„Ach Sayo, du bist doch meine Lieblings Tochter. Ich kenn dich sehr gut und so wie du dich gerade aufführst, ist nicht normal. Früher hat es dich auch nie gestört wer gestorben ist, hast die Leute hier sogar indirekt umgebracht. Und du kannst nicht bestreiten, dass es dir Spaß gemacht hat.", erklärte er immer noch grinsend.
Ich wand den Blick ab und fand die Decke gerade wirklich interessant. Er hatte recht ich fand es früher wirklich immer sehr lustig.
„Außerdem bin ich der Herrscher dieser Welt, ich weiß was und wer hier sein Unwesen treibt. Als der Uchiha seinen Weg nach hier fand, habe ich direkt gemerkt, dass er etwas mit dir zu tun hat.", fügte er noch hinzu.
Kurz räusperte ich mich und schaute wieder zu meinem Vater.
„Kann ich das als Ja nehmen?"
„Meinetwegen. Du hast ja recht, ich bin faul. Sieh es als eine Art Geschenk, weil du dich in so kurzer Zeit auf Erden schon so weiter entwickelt hast."
„Danke!", rief ich erfreut und schaute ihn mit glitzernden Augen an.
„Bedank dich nicht zu früh. Ich habe keine Ahnung wie sich das auf deinen menschlichen Körper auswirkt.", meinte er und schaute mich ernst an.
„Was?", fragte ich verwirrt, „warum auf mich?"
„Du hast es selber gesagt, ich bin faul und du weißt nicht wie anstrengst das ist einen ruhelose Seele wieder zu beleben..."
Skeptisch schaute ich ihn an bis er ertappt lachte.
„Na gut ich weiß es auch nicht. Hab's selber noch nie gemacht. Aber es ist sicherlich nicht leicht."
„Aber wie soll ich das denn dann machen?", wollte ich neugierig wissen.
„Ich gebe dir etwas Lebensenergie, genug um ein Leben zu erschaffen. Diese Energie musst du dann in den Uchiha einführen. Aber um auf das eigentlich wieder zurück zu kommen, ich habe keine Ahnung wie dein Körper darauf reagiert. Immerhin trägst du dann Energie für zwei Lebewesen in dir und ein Menschlicher Körper ist darauf nicht ausgelegt. In deiner normalen Form wäre es kein großes Problem. Hast du noch irgendwelche Fähigkeiten?" fragte er.
„Nur noch die Verwandlung. Obwohl mein Körper heilt sich sehr schnell, wenn ich verletzt werde.", antwortete ich ihm.
„Mhm...dann wird das schon gehen. Im schlimmsten Fall könntest du nämlich einen Herzinfarkt oder so etwas und der Art kriegen und wärst schneller wieder hier, als dir lieb ist."
Ich nickte und lief zu ihm. Mein Vater nahm meine Rechte Hand in seine beiden und kurz darauf spürte ich schon die Energie, die er mir übertrug. Sie fühlte sich heiß an, als wenn sie mich von innen verbrennen würde. Es prickelte überall an meinem Körper unangenehm und ich schüttelte mich.
„Alles gut?", fragte mein Vater wirklich etwas besorgt.
„Geht schon, ich bin doch immerhin deine Tochter.", entgegnete ich ihm mit zusammengebissenen Zähnen und zwang mich zu einem grinsen.
Ich drehte mich um und wollte wieder gehen, als mich seine Stimme noch kurz zurück hielt.
„Werde diese Macht so schnell wie möglich wieder los, bitte."

Fortsetzung folgt...