Kapitel 39, die Zeit rennt

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Die Tür hinter mir abgeschlossen, den Raum ganz dunkel und nur für mich.
Ich wollte niemanden sehen oder hören. Die Gedanken und Gefühle sammeln die sich in mir anhäuften.
Aber es war schwieriger als gedacht.
Ich legte mich einfach mitten in den Raum. Auf den kalten Boden und starrte die Decke an.
Bin ich überhaupt in der Realität? Ist das mein Leben? Passiert all das wirklich?
Tränen stiegen in meinen Augen an und liefen seitlich dann am Gesicht entlang.
Ich dachte an meine Eltern, man nahm sie mir, einfach so.
Ich war so wütend, wütend auf Rookwood und seine Taten. Hätte ich ihn damals doch nur besiegt...

Ich setzte mich kurz auf und sah um mich herum, lediglich das Licht welches in den See schien erhellte mein Zimmer sanft. Ansonsten alles dunkel. Ich brauchte einfach die Dunkelheit für mich.
Ich stand danach auf und lief zum Fenster, stellte mich dort hin und blickte in den See, diese Leere und diese Ruhe.
Manchmal wünschte ich mir das auch.
So atmete ich tief ein und aus, versuchte mich zu beruhigen und die Wut zu bändigen, aber es klappte nicht.
So beschloss ich danach unter die Dusche zu gehen, ich trug noch immer das Blut meiner Eltern an mir.

Im Bad angekommen, alles ausgezogen und unter die Dusche gestellt genoss ich das lauwarme Wasser auf meiner Haut, wusch mir das Blut von Händen, armen und Gesicht.
Mein Herz schmerzte noch immer, aber meine Liebe zu meinen Eltern ist stärker.
„Ich werde euch immer lieben...", sagte ich in meinem Kopf.
Das half mir mich etwas zu entspannen.
Nachdem ich meine Haare und meinen Körper wusch, fühlte ich mich viel besser. Eine Dusche kann so gut tun.
Als ich dann Handtücher um Haare und Körper trug, währenddessen zurück ins Zimmer lief, sah ich wie mein Anhänger anfing zu leuchten, sehr stark.
Aber es war doch unmöglich, Rookwood ist nicht hier, wieso leuchtet es?

Da spürte ich ein Ziehen im Hals, ich dachte an seine Markierung.
„Ahh, verdammt...", gab ich von mir, es schmerzte sehr.
Versuchte Rookwood irgendwas? Will die Magie aus dem Anhänger frei sein? Ich wusste es nicht.
Bis ich danach ein stechendes Gefühl in meinem Kopf vernahm.
Nicht nur ein Druck, sondern auch ein taumeliges Gefühl machte sich in mir bemerkbar.
Ich glaubte Rookwood versucht Kontakt mit mir aufzunehmen.
Aber nicht mit mir.
Ich lief weiter zum Kleiderschrank und suchte mir frische Kleidung heraus, musste mich dabei ein paar Male abstützen, der Druck wurde schlimmer.

Nachdem ich mich dann angezogen hatte, legte ich mich aufs Bett und gab den Schmerzen nach.
Ich schloss meine Augen und versetzte mich in die Trance, um mit Rookwood durch unsere Verbindung zu sprechen.
Ich ging mit Wut in dieses Gespräch.
Und so sah ich ihn, er saß in dem Raum, in welchem er mich gefoltert hatte, ganz entspannt und gelassen.
„Was willst du...", fing ich direkt an.
„Na na... nicht gleich so schroff.. ich habe dir noch gar keinen Grund gegeben...", grinste er dreist.
„Es gibt genug Gründe...", fuhr ich fort.
Seine Mine änderte sich ins amüsante.
„Ich höre gerne zu...", fing er an.
„Was willst du Victor...", sagte ich nun etwas sauer.
„Hast du es dir überlegt? Dich mir anzuschließen? Bevor schlimmeres passierten wird?", fragte er und sah mir direkt in die Augen, ob er mich nun auch sehen konnte? So stark wie er mittlerweile ist?
„Kannst du mich sehen?", fragte ich einfach und ignorierte seine Frage.
„Lenke nicht vom Thema ab... und ja, ich kann dich sehen..."
Ein kurzer Schock kam über mich. Er sah das ich auf meinem Bett im Zimmer lag, bis ich mich aufsetzte.
Ein Grinsen kam über seine Lippen.
„Du hättest ruhig liegen bleiben können, so gefällst du mir besser...", und wartete meine Reaktion ab.
Aber ich schenkte dem keine Beachtung.
„Ich habe noch nicht mal überlegt..., ich hab besseres zu tun..."
„Die Zeit läuft dir davon Sara.. Ouh und nächstes mal warte ich nicht bis du im Bad fertig bist.. zu gerne hätte ich dich überrascht...", grinste er dreckig und biss sich sanft auf seine Unterlippe.
Und so raste mein Herz, verdammt...
Es amüsiert mich deinen Herzschlag zu spüren. Deinen Puls wahrzunehmen, wie dieser schneller wird. Das wiederum erregt mich...", gab er von sich und ich hatte genug.
Ich kappte die Verbindung...

Er war widerlich, nachdem er meine Eltern ermordet, an sowas zu denken oder geschweige denn zu sagen!
Aber für alles was er getan hat wird er büßen.
Ich wollte nicht mehr im Zimmer sein. Das mit Victor war mir jetzt einfach zu viel.
Vielleicht würde mir die frische Luft auf dem Gelände gut tun...

Hogwarts Legacy, das Böse endet nie.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt