Kapitel 22, Das unscheinbare Zelt

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Nachdem wir das Ministerium verlassen haben, apparierten wir zurück in Rookwoods Versteck. Von außen betrachtet wirkte das Zelt normal, so wie jedes andere, aber innen, nun viel größer mit so vielen Möglichkeiten.
Genau in den Sekunden als wir vor dem Zelt landeten, ließ Rookwood mich los, sodass ich direkt vor seine Füße fiel.
Was für Gelächter sorgte bei Harlow und den Aschwinder, gefolgt von einem Grinsen über Rookwoods Lippen.
Ich landete unsanft auf meinem Bauch, drehte mich dann aber zu ihnen um und trug einen wütenden Blick.
Da wollte ich meinen Zauberstab zücken, vergaß jedoch das ich diesen nicht mehr bei mir trug.
Halbwegs sitzend auf dem Boden starrte ich in das Gras vor mir, spürte den Boden, den Wind der durch mein Haar wehte, sah danach in die Weiten des Waldes.
„Steh auf...", verlangte Rookwood, aber ich tat es nicht, auch wenn dies eine Fehlentscheidung wäre, es war mir egal.
„Steh auf!", rief er mir entgegen und zückte seinen Zauberstab.
Doch mit meiner Angst tat ich was er wollte, so stand ich auf.
Er stand einige Meter weit, Harlow und die Aschwinder um ihn herum.
Ich schluckte und dachte an das, was ich nun über ihn wusste.
„Geh vor...", sagte er genervt und tat eine Handbewegung mit seinem Zauberstab.

Dann sah ich erneut in den Wald.
Bis ich ein kurzes Augenrollen von Rookwood vernahm und er mich dann packte, zerrend in das Versteck.
Hinter uns lief der Rest nun auch hinein.
So saß ich erneut in der Falle. Sah mich im Zelt kurz um.
„Theophilus, sperre sie erst mal weg, ich nehme mich ihrer später an...", meinte Rookwood und Harlow zerrte mich danach in eine Art provisorischen Kerker inmitten des großen Raumes. In dem Raum als ich schon einmal gefesselt saß. Auch diese Erinnerungen kamen hoch.
Doch in Wahrheit war es ein Käfig.
„Oh nein da gehe ich nicht rein...", entgegnete ich Harlow.
Er sah mich genervt an und warf mich mit einem Ruck schon eher in diesen Käfig und schloss diesen hinter mir ab.
„Hey!", rief ich und stand an dem Gitter vor mir. Harlow war noch immer dicht davor und grinste nur.
Bis er kurz darauf ging und meinen Zauberstab auf den Tisch, welcher einige Meter weit weg stand, hinlegte.

So war ich gefangen, gefangen wie ein Tier.
Nachdem etwas Ruhe einkehrte, merkte ich schnell das ich für einige Stunden allein wäre.
Und obwohl ich Angst und Panik hatte, wurden meine Augen träge, die eiserne Kälte war spürbar hier.
Da konnte ich meine Augen nicht mehr offen halten und nickte weg. Mein Kopf an einem der Gitterstäbe gelehnt, meine Arme vor meinen Körper damit ich irgendwie Wärme hätte...

„Ohhhh, schaut doch mal...", kam es von einer Stimme.
„Wie gefährlich und im Schlaf doch so friedlich...", kam es von einer weiblichen Stimme.
Bis ich meine Augen etwas zusammen petzte und durch das genuschel wach wurde. Mir war kalt, sehr kalt.
Ich öffnete meine Augen und fand ein paar Aschwinder vor dem Käfig.
Ich erschrak mich bei ihren Masken zu Tode und zuckte auf.
Aber ich rührte mich keinen Stück vom Fleck.
„Er kommt...", meinten diese paar Aschwinder und liefen lieber weg.
Verwirrt blickte ich leicht um die Ecke und konnte einen blauen Mantel vernehmen.
Ich tat so, als würde ich noch schlafen.
Die Schritte zum Käfig kamen näher, mein Herz schlug schneller mit jedem Schritt.
Es war so ruhig.
So beschloss ich erneut so zu tun als würde ich aufwachen und erschrak mich erneut zu Tode, da Rookwood am Käfig stand und mich beobachtete.

Meine Augen weiteten sich als er den Schlüssel vor seinem Gesicht zum Käfig hin und her schwingen ließ.
Ich schüttelte mehrmals meinen Kopf und hielt mich an einer Stange fest.
„Ohhh, hab keine Angst... komm...", fing er an und schloss den Käfig auf, er trug dabei ein kleines Lächeln.
So sanft wie er diese Worte sagte, könne er auch die Unschuld in Person sein, doch das trügt.
Ich wollte nicht aus diesem Käfig, nicht zu ihm.
Er hockte sich vor den Käfig und hielt seine rechte Hand nach mit ausgestreckt, sodass ich diese nehmen solle.
„Vergiss es! Lieber verrotte ich hier im Käfig!", rief ich ihm entgegen und seine noch so freundlich gespielte Mine änderte sich in Wut um.
„Wie du willst...", fing er an und stellte sich weiter nach hinten.
Ich wusste was er vor haben würde, darum krabbelte ich in den Sekunden als er sich von mir weg drehte aus dem Käfig. Irgendwie müsse ich an meinen Zauberstab heran kommen.
Aber Rookwood merkte es als ich vor dem Käfig stand.
Meine Augen weiteten sich und mein Herz pochte schnell gegen meine Brust.
War ich überhaupt in der Lage zu rennen? So fixiert wie er mich ansah?

Aber das musste ich tun.
So fing ich nach Sekunden an in Richtung des Tisches zu rennen, auf welchem mein Zauberstab lag.
Doch Rookwood holte sich diesen mit seiner Magie an sich ran. Mein Zauberstab flog in seine freie Hand.
„Ts, ts, ts...", gab er von sich, gefolgt von leichtem Kopf schütteln.
Knapp am Tisch angekommen blieb ich stehen.
Nun hatte er meinen Zauberstab, ich musste mir was anderes einfallen lassen.

Mir blieb nichts anderes übrig als ein Katz und Maus Spiel, so rannte ich los und lief irgendwohin.
„Du kannst dich nicht ewig vor mir verstecken!", rief er mir nach und ich hatte keine Ahnung wohin ich lief.
Tränen stiegen in mir an und ich bog lins ab, dann rechts, dann lief ich wieder gerade aus und stand an einer Mauer.
Ich hatte solche Angst...

Hogwarts Legacy, das Böse endet nie.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt