Eine halbe Stunde wartete ich bereits darauf, das Santos sein Versprechen hielt und mit mir tanzte, aber leider kam er bis jetzt noch nicht zu mir. Dafür dachte sich ein schmieriger Typ mit zu engen Klamotten, dass er mit einem Lächeln zu mir kommen musste. „Kannst du gleich vergessen.“ sagte ich und trat etwas zur Seite, damit er die nächste mit seinem nicht vorhandenen Charme anmachen konnte.
Leider hatte er das aber nicht vor, denn er kam mir wieder näher. Angeekelt wich ich etwas nach hinten und prallte gleich gegen jemanden. Ich wollte mich umdrehen, um zu sehen wen ich angerempelt hatte, als die Person schon die Hände auf meine Hüften legte und mir der Geruch in die Nase stieg. Offensichtlich wusste der schmierige Typ genau so gut wie ich, wer das war, den das Lächeln schwand augenblicklich aus seinem Gesicht.
„Das ist meine!“ schmunzelnd über seinen Mut, hob ich meine Augenbraue und trat automatisch näher an Santos. „Sieht aber nicht danach aus.“ auch ohne ihn ansehen zu müssen, hörte ich die Belustigung in seiner Stimme. „Verpiss' dich!“ wütend trat er näher zu uns, worauf mich Santos gleich zur Seite schob und ihm näher kam. Ich hatte nichts gegen eine gute Schlägerei, aber dieser Grund war mir dann doch zu lächerlich dafür.
Scheinbar sah das Santos genau wie ich, denn anstatt ihm eine zu verpassen, lehnte er sich nach vorne und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Zufrieden sah ich dabei zu, wie das Gesicht des Typen immer blasser wurde, bis er schliesslich einen Schritt nach hinten trat und weg ging, ohne mich noch einmal anzusehen.
„Was hast du ihm gesagt?“ gleichgültig zuckte Santos mit seinen Schultern. Ich konnte es mir auch so denken. „Du hast mich eine halbe Stunde warten lassen.“ „Aber ich bin jetzt hier um mein Versprechen in die Tat umzusetzen.“ mit einem Lächeln auf den Lippen kam er zu mir und legte seine Hand auf meine Hüfte. Eigentlich sollte ich nicht mit ihm tanzen, weil er mich wirklich lange hatte warten lassen, aber trotzdem gab ich mich völlig der Musik hin und fing an mich zu bewegen.
Ich hatte schon öfter im Club mit Männern getanzt, aber keiner war so wie Santos. Jede Bewegung passte und sah einfach nur unglaublich aus. Die ganze Zeit nahm er seinen Blick nicht von mir, so als ob ich in diesem Moment das wichtigste auf der Welt wäre. Er verschlang mich förmlich mit seinen grünen Augen, so dass ich alles um mich herum für einen Moment völlig vergass.
Leider musste ich mich von seinen Augen lösen, als er mich an meiner Hand umdrehte, so dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Seine Hände liess er langsam meiner Seite entlang nach unten gleiten, bis sie meine Hüften festhielten. Wie von selbst schmiegte ich mich an ihn, worauf ich gleich seinen Atem an meinem Nacken spürte. Ich hatte das Gefühl, als wäre es um einiges Wärmer geworden.
„Du solltest dich nicht so bewegen.“ „Sollte ich nicht?“ mit einem Grinsen im Gesicht drückte ich mich näher an ihn und liess meine Hüften kreisen. „Was, wenn ich es doch mache?“ Santos atmete hörbar aus, ehe er mich ruckartig umdrehte und mich so nah an sich zog, dass kein Blatt mehr zwischen uns passte und ich sehr gut spüren konnte, was meine Bewegungen bei ihm ausrichteten.
Kurz nahm ich meinen Blick von Santos und sah um mich, nur um festzustellen, dass wir uns in die Ecke der Tanzfläche bewegt hatten, wo es deutlich dunkler war und man uns leicht übersehen konnte, wenn man nicht direkt hinsah. Ich hatte keine Ahnung was mit mir los war, aber ich schob das folgende ganz klar auf den Alkohol, den ich in den letzten Stunden getrunken hatte.
Mit einem Lächeln sah ich Santos wieder an, dessen grünen Augen fast schwarz waren und mir deutlich zeigten, wie gerne er mich wohl an Ort und Stelle nehmen würde. Ich liess meine Hand, die auf seiner Seite lag, langsam am Bund seiner Hose entlang nach vorne wandern, bis ich beim Knopf ankam. Santos' Augen blitzten förmlich auf, als er wohl verstand, was ich gleich machen würde.
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Morgan - Rache und Liebe
RomanceTeil 6 der Everett-Reihe Morgan hatte eine einfache Aufgabe: Sie sollte sich an Santos ran machen und Informationen über die G.A. sammeln. Nachdem die G.A. ihre Familie vor fünf Jahren zerstört hat, sinnt sie nach Rache. Fest entschlossen diese auc...