„Steig aus!“ wütend sah ich den Mann neben mir im Wagen an. „Ich sage es ein letztes Mal: steig aus dem verdammten Wagen oder ich bringe dich gleich um!“ damit ich auch verstand, dass er es mehr als ernst meinte, richtete er die Waffe, die bis gerade noch auf seinem Schoss lag, auf mich.
Ich hatte keine Ahnung wer dieser Mann war. Vorhin fuhr er mit seinem Wagen an mir vorbei und blieb quer auf dem Bürgersteig stehen. Hätte ich geahnt, was er vorhatte, dann wäre ich gleich weggerannt und hätte nicht dabei zugesehen, wie er um seinen Wagen lief und auf mich zukam. Aus dem Nichts hatte er seine Waffe an meinen Kopf geschlagen, so dass mir für einen kurzen Moment die Sicht genommen wurde und er mich ohne Probleme in seinen Wagen bugsieren konnte.
Mir war klar, dass er mich an Ort und Stelle umbringen würde und genau deshalb stieg ich aus dem Wagen. Die Kopfschmerzen ignorierend, sah ich dabei zu, wie er vor dem Wagen stehen blieb und auf die Bäume vor uns deutete. „Ich habe keine Ahnung wer du bist und was du von mir möchtest, aber eins sollte dir klar sein: du wirst heute noch sterben.“ er nahm meine Drohung offensichtlich nicht ernst, denn ein Schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen, als er erneut auf die Bäume deutete.
„Ich habe dich gewarnt.“ wütend sah ich ihn an, entschloss mich dann aber doch zu machen was er wollte und lief los. „Du musst gar nicht so tun, als ob du mich nicht kennst.“ ich drehte mich nicht zu ihm um und sagte ihm auch nicht, dass ich wirklich keine Ahnung hatte wer er war, sondern lief durch den kleinen Wald, der eine gewisse Neigung hatte und es einem nicht einfach machte vorwärts zu kommen.
Jedoch ging es nicht lange, bis wir an einer Art Lichtung ankamen und mir klar wurde, wo wir uns befanden. Sofort blieb ich stehen, spürte aber gleich den Lauf seiner Waffe an meinem Hinterkopf. „Weiter!“ mein Atem ging schnell, als ich über die Wiese lief und dem Ende des Geländes immer näher kam. Ich wollte gar nicht wissen, wie tief es nach unten zum Wasser ging.
„Nicht stehen bleiben. Weiter.“ „Bist du völlig bescheuert? Ich gehe ni-“ das klicken seiner Waffe liess mich verstummen. „Du wirst dafür büssen!“ brüllte er mich an. Ich hatte doch nicht einmal eine Ahnung wieso er mich umbringen wollte. Ich kannte ihn nicht und hatte ihm auch nichts getan. Wieso also wollte er meinen Tod?!
Bevor ich überhaupt nachdenken konnte, drehte ich mich um. Kaum sah ich die Waffe, schlug ich seinen Arm in der selben Sekunde zur Seite, wie er auf den Auslöser drückte. Ich achtete nicht auf den Lärm des Schusses, sondern schlug meine Faust in sein Gesicht. Leider hatte das nicht den gewünschten Effekt den ich wollte, denn es machte ihn nur noch wütender.
Schneller als ich hätte reagieren können, trat er mit seinem Fuss so fest in meinen Bauch, dass ich rückwärts auf den Boden flog. „Wegen dir hat sich meine Frau von mir getrennt!“ völlig ausser sich kam er zu mir, zog mich an meinem Arm auf die Füsse und hielt seine Waffe an meine Schläfe. „Du sollst spüren wie es ist, wenn man gar nichts hat.“ das hatte ich schon lange nicht mehr, aber ich verkniff es mir die Worte auszusprechen.
„Ich habe keine Ahnung wer du bist.“ mein Brustkorb hob und senkte sich schnell, während ich meinen Blick nicht von seinen fast schwarzen Augen nahm. „Hör auf mit deinen Spielchen, Lauren!“ war das sein verdammter ernst?! Er entführte und schlug mich, wollte meinen Tod und das nur, weil er mich mit einer Frau verwechselte?! „Ich bin nicht Lauren!“ gab ich ruhig von mir, obwohl es in mir drin völlig anders aussah.
„Dreh dich um!“ ignorierte er meine Worte und drückte dabei die Waffe fester an meine Schläfe. „Wieso? Hast du etwa nicht den Mut mir in die Augen zu sehen, wenn du mich erschiesst?“ ich wusste nicht, wieso ich ihn provozierte, aber das alles machte mich gerade so wütend, dass ich nicht anders konnte. „Lauren!“ warnte er mich. „Ich bin nicht Lauren!“ schrie ich ihn an. Meine Geduld war am Ende.
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Morgan - Rache und Liebe
RomanceTeil 6 der Everett-Reihe Morgan hatte eine einfache Aufgabe: Sie sollte sich an Santos ran machen und Informationen über die G.A. sammeln. Nachdem die G.A. ihre Familie vor fünf Jahren zerstört hat, sinnt sie nach Rache. Fest entschlossen diese auc...