Kapitel 18

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Müde öffnete ich meine Augen, bewegte mich ansonsten nicht. Santos und ich lagen seitlich aneinander gekuschelt, wobei er seine Arme um mich geschlungen hatte und mein Bein über seine lag, so dass kein Blatt mehr zwischen uns passte. Wie von selbst drückte ich mich näher an ihn und merkte nicht, was meine Bewegung bei ihm auslöste.

Erst, als er seine Hand, die unter meinem Shirt auf meinem Rücken lag, nach oben wandern liess und ich ein leises Keuchen hörte, wurde mir klar, was ich gerade getan hatte. Auch wenn ich mich darüber freute, dass ich diese Regung, die ich nun deutlich an meiner Mitte spüren konnte, in ihm auslöste und es mich selbst auch nicht kalt liess, konnte ich das nicht zulassen und rutschte von ihm weg.

„Es tut mir leid, i-ich wollte das nicht.“ ohne Santos anzusehen, der offenbar wach war, wollte ich aus dem Bett steigen, aber Santos schlang gleich seinen Arm um mich und zog mich zu sich zurück. Mein Kopf wusste, dass er mir nichts böses wollte und mir nie etwas antun würde, aber mein Unterbewusstsein erinnerte sich bei seiner Berührung ziemlich schnell an die Männer und führte mir die Bilder vor Augen, als sie mich genau so an meiner Flucht hindern wollten.

„Lass mich los.“ es war kaum mehr ein Flüstern und ich wusste genau, dass mich Santos hören konnte, aber er liess mich nicht los. „Morgan.“ in allen anderen Situationen hätte mich diese tiefe Stimme wohl um den Verstand gebracht, aber ich war so auf Fluchtmodus gesetzt, dass ich dem keine Beachtung schenkte und mich weiter versuchte aus seinem Arm zu befreien.

Je länger er mich aber festhielt, desto grösser wurde die Panik in mir. Mein Atem wurde mit jeder Sekunde unregelmässiger und es fiel mir zunehmend schwerer Luft zu bekommen. Santos schien wohl zu merken, dass diese Situation alles andere als schön für mich war, denn er nahm seinen Arm weg. Ich wusste, dass er mir nichts böses wollte, aber trotzdem sprang ich vom Bett auf und verliess schwer atmend das Zimmer.

„Morgan!“ gerade als Santos den Flur betrat, schloss ich die Tür des Gästezimmers hinter mir und lehnte mich an die Wand. Mein Körper atmete von selbst, das wusste ich, aber trotzdem hatte ich nun keine Kontrolle mehr darüber und schnappte immer wieder nach Luft, während ich mir die Hand auf den Hals hielt. Ich hatte die Kontrolle verloren.

Ich bekam nicht mit, wie die Tür aufging und mir jemand die Hand von meinem Hals nahm. Erst, als ich von der Wand gezogen und mit meinem Rücken an eine Brust gedrückt wurde, öffnete ich meine Augen wieder. „Konzentrier' dich ganz auf meinen Atem.“ hörte ich Santos an meinem Ohr. „Mach es mir nach, Morgan.“ ich spürte, wie sein Brustkorb sich hob und zwang mich dazu Luft zu holen. Erst, als er wieder ausatmete, tat ich es ihm gleich.

Minuten vergingen, in denen ich mich völlig auf Santos' Atem konzentrierte, bis ich meinen wieder im Griff hatte. Leider blieb mein Körper bei seiner inneren Anspannung und liess mich zittern. „Es tut mir leid.“ wieso entschuldigte er sich? Er konnte doch überhaupt nichts dafür. „Es war nicht deine Schuld.“ brachte ich es flüsternd über meine Lippen.

Als ich sicher war, dass ich wieder völlig normal atmen konnte, versuchte ich mich zu entspannen und lehnte mich nun komplett an Santos, der gleich seine Arme um meinen Bauch schlang. „Wir vergessen das einfach, okay?“ „Kannst du das denn?“ ich hatte keine Ahnung, aber ich würde es versuchen. Ich wusste ja, dass er es nicht mit Absicht getan hatte. Er konnte nicht wissen, dass ich eine Panikattacke bekam, nur, weil er mich zurückhalten wollte.

„Können wir den ganzen Tag so stehen bleiben?“ leise lachte Santos und hinterliess einen zarten Kuss auf meinem Nacken. „Das würde ich gerne, aber wir müssen los. Es ist schon acht Uhr.“ etwas enttäuscht nickte ich, löste mich von Santos und ging zurück zum
Schlafzimmer, wo ich mir Hotpants und Top nahm und damit in das Bad ging um mich frisch zu machen.

Morgan - Rache und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt