Kapitel 3

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„Wie siehst du aus?“ „Dir auch Hallo.“ falsch lächelnd sah ich Mason an und trat zur Seite, damit er rein kommen konnte. „Wieso hast du das an?“ angeekelt deutete er auf mich, worauf ich an mir runter sah. Ich wusste nicht, was an meinem Outfit so verkehrt war. Ich hatte hellblaue Hotpants und ein weisses Crop Top an. Es gab Frauen, die trugen weitaus weniger Stoff als ich es tat.

„Ich gehe weg. Wieso bist du hier?“ wütend ballte Mason seine Hände zu Fäusten. „Wo warst du gestern?“ „Im Club, habe ich dir heute geschrieben.“ vergesslich war er nun auch nicht, denn er hatte meine Nachricht gelesen. „Und wohin gehst du jetzt?“ wortlos deutete ich an mir runter, was ihm aber nicht zu gefallen schien, denn er trat vor mich und packte einmal mehr mein Kinn.

„Lass mich los.“ sagte ich ruhig, aber er dachte nicht einmal daran. „Wenn ich dich etwas frage, hast du gefälligst zu antworten!“ „Bist du bescheuert oder tust du nur so? Ich gehe in den Club.“ einige Sekunden sah mich Mason durch seine braunen Augen an, bis er mich endlich losliess, mir meinen Freiraum aber nicht zurück gab. „Wie weit bist du mit ihm?“ wie oft musste ich ihm eigentlich noch sagen, dass es nicht so schnell ging, wie er gerne hätte?

„Er steht auf unschuldige Frauen und diese zu spielen braucht nun mal seine Zeit.“ „Unschuldige Frauen?“ dieses Wort musste ich ihm doch nicht wirklich erklären, oder? „Na, wenn das so ist.“ aus dem Nichts holte Mason mit seiner Faust aus und schlug sie mit so einer Wucht in mein Gesicht, dass ich auf den Boden flog. „Jetzt kann er sich wenigstens um dich kümmern.“ grob packte er mich an meinem Arm, zog mich auf die Füsse und stiess mich rückwärts an die Wand.

„Es wird Zeit, dass du mir endlich meine Informationen gibst. Halt dich ran.“ warnend sah er mich an, ehe er meine Wohnung so schnell verliess, wie er sie betreten hatte. „Verfluchte Scheisse.“ stöhnend hielt ich mir die Hand ans Gesicht und stellte mich vor den Spiegel. Das hatte Mason super hinbekommen. Mein Auge war nicht nur lila verfärbt, sondern an der Seite auch noch etwas angeschwollen.

Da es nicht der erste Schlag war, den ich von Mason einstecken musste, kümmerte es mich nicht grossartig, so dass ich mir einfach meine Tasche schnappte und die Wohnung verliess. Wenn jemand unsere Familienverhältnisse betrachten würde, würde er wahrscheinlich sagen, dass wir nicht normal waren. Auf eine Art würde ich dem Zustimmen, aber für uns war es normal so zu sein. Wir kannten es nun mal nicht anders.

Nachdem ich zwanzig Minuten in dem stickigen Taxi sass, hielt er endlich vor dem Club, so dass ich es verlassen konnte und direkt den Eingang ansteuerte. Ich achtete nicht auf die Leute, die in der Schlange standen, sondern ging gleich zu Gordon, der gerade bei zwei Frauen die Ausweise kontrollierte und sie rein liess. „Hey, was soll das?“ „Halt die Klappe. Du bist nicht einmal einundzwanzig.“ fuhr ich die Frau an und richtete meine Aufmerksamkeit dem Sicherheitsmann.

Er schien sich wohl an mich zu erinnern, den ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Als er aber auf mein Auge sah, wurde er wütend. „Geh die Treppe nach oben. Santos ist dort.“ „Natürlich.“ falsch lächelnd betrat ich den Club, doch anstatt das zu machen, was Gordon mir sagte, ging ich gleich zur Bar und bestellte mir einen Long Island. Ich hatte nicht vor mich wirklich zu betrinken, sondern zur so zu tun, damit Santos das Bedürfnis bekam sich um mich zu kümmern, aber nach dem Aufeinandertreffen mit Mason brauchte ich jetzt einfach Alkohol.

Dieser Drink war das ekelhafteste, was ich je getrunken hatte, aber er hatte eine menge Alkohol, so dass ich ihn in einem Zug leerte und mir danach einen Tequila Sunrise bestellte. „Alles klar?“ skeptisch sah mich der Barkeeper an, als er mir meinen neuen Drink hinstellte. „Alles bestens.“ ich beschloss erst einmal alles aus der Ferne zu beobachten und stellte mich an einen der Stehtische, die sich auf der anderen Seite des Raumes befanden.

Morgan - Rache und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt