Florianus 'Florian' Ludwig
By LuanaWhiteNach meinen Gespräch mit Jonathan nahm ich erstmal eine ausgiebige Dusche. Vor wenigen Stunden war ich noch fest entschlossen gewesen San Francisco zu verlassen, aber jetzt hatte ich diese Pläne verworfen. Mein Sohn wollte mich trotz allem was ich ihm angetan hatte bei sich haben, und das freute mich über alles. Diese Tatsache ließ einen Keim der Hoffnung in mir wachsen, dass ich vielleicht doch noch das bekommen konnte, was ich ersehnte.
Aber auch wenn Jonathan mir als Vater eine neue Chance geben wollte, waren da immer noch Conner und Juliet. Diese beiden Geschwister die nicht wirklich viel von mir hielten. Aber nachdem mein Junge mir eine neue Chance gab, würde das auch vielleicht sein Gefährte tun. Aber dessen Schwester war ein weitaus härterer Brocken. Juliet dachte ich würde ihr was vormachen, sie hin halten um sie in mein Bett zu bekommen und mein Versprechen sie zu verwandeln nicht einhalten.
Vielleicht war ich die ganze Sache auch ganz falsch angegangen. Ich hatte Mittel und Wege ihr zu zeigen dass ich lediglich an einer Freundschaft mit ihr Interessiert war und ich würde ihr zeigen dass sie mir vertrauen konnte. Ich war immerhin Florianus Ludiwg, ein Vampir mit einem großen Herzen, selbst nach über neunhundert Jahren.
Als ich nach der Dusche fertig angezogen aus meinen Zimmer ging war weder von meinem Sohn noch von Conner etwas zu sehen, also entschloss ich mich ebenso auszugehen und stieg in mein Auto. Ich fuhr etwas durch die Gegend und überlegte wie ich es anstellen sollte, meine guten Absichten unter Beweis zu stellen. Dann hatte ich eine Idee und fuhr zum Studentenwohnheim.
Ich klopfte an Juliet's Zimmer, aber sie öffnete nicht. Das war merkwürdig, weil ich sie deutlich riechen konnte. Ich betätigte den Türknauf, und zu meiner Verwunderung war tatsächlich nicht abgeschlossen. Vorsichtig betrat ich das Zimmer und entdeckte Juliet an ihrem Schreibtisch, wie ihr Kopf auf einem Buch ruhte und sie friedlich schlief. War sie beim Lernen eingeschlafen?
Ich musste einfach sanft lächeln, weil sie so friedlich und wunderschön dabei aussah. Wie ein Engel. Vorsichtig strich ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und erwischte mich selbst dabei wie ich sie auf eine Weise betrachtete, die mich selbst überraschte. Aber sie sollte nicht am Tisch schlafen. Deshalb hob ich sie vorsichtig hoch und trug sie zu ihrem Bett hinüber, in welches ich sie sanft legte und die Decke über sie zog. Wovon sie wohl träumte? Es würde wohl nicht schaden einen Blick hinein zu werfen und so legte ich unüberlegt meine Hand auf ihre, schloss meine Augen und tauchte in ihren Traum hinab.
Juliet stand am Strand. Ich kannte diesen Strand. Er befand sich in Florida, aber niemad sonst außer Juliet war hier. Dieser Strand musste wohl eine besondere Bedeutung für sie haben, wenn sie davon träumte. Ihr dunkles Haar wehte leicht im Wind und sie sah auf das Meer hinaus, wo die Wellen stetig gingen. Juliet hatte nur ein schwarzes Tuch über ihrem Bikini und plötzlich drehte sie ihr Gesicht zu mir. "Florian?" fragte Juliet ganz überrascht.
Eigentlich hatte ich ihren Traum nur beoabchten wollen, aber diese Szene war so atemberaubend. Es zeigte eine Seite von Juliet die ich noch nicht kennen lernen durfte und ehe ich mich versah war ich Teil ihres Traumes geworden.
"Dieser Ort ist friedlich. Und wunderschön. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht stören." erklärte ich und lächelte Juliet sanft an. Ich wollte mich gerade umdrehen und wieder gehen, aber dann plötzlich spürte ich, wie Juliet nach meinen Handgelenk griff. Ihre Berührung war so warm und zart. Ich drehte mich zu ihr überrascht um, aber da schenkte sie mir das bezaubernste Lächeln welches ich jemals gesehen hatte.
"Bleib. Das hier war der erste Ort, wo ich mit meiner Familie Urlaub gemacht habe. Danach sind wir jedes Jahr hier zusammen her gefahren." erzählte sie mir und wir sahen beide auf das Meer. Dabei entging mir nicht wie Juliet mich ansah. Wenn ich es nicht besser wissen würde, würde ich sagen ich gefiel ihr. "Was machst du eigentlich hier?" fragte sie mich aber dann schließlich neugierig, als das Wasser etwas unsere nackten Füße berührte.
Ich schluckte etwas. Was sollte ich ihr darauf antworten? Bestimmt würde ihr die Wahrheit alles andere als gefallen. Träume waren etwas sehr privates und sie konnte mich nicht leiden. Aber anders herum, wieso wollte sie dass ich hier blieb, in ihrem Traum? "Du bist am Schreibtisch eingeschlafen. Ich wollte dich eigentlich etwas fragen, aber das kann warten bis du wieder wach bist." erklärte ich ihr sanft und sah hinaus auf das Meer, aber dabei kam mir eine Idee.
"Dieser Strand ist eine schöne Erinnerung. Ich möchte dir auch eine meiner wertvollsten Erinnerungen zeigen, wenn du es möchtest." sagte ich zu Juliet und hielt ihr einladend meine Hand hin. Sie sah mich einen Moment an und schien zu überlegen, aber dann legte sie ihre Hand tatsächlich in meine und ich umschloss sie stark.
Es war ein schönes Gefühl Juliet's Hand zu halten und ich konnte nicht anders als zu lächeln. Dann allerdings schloss ich meine Augen um mich zu konzentrieren und dann änderte sich unsere Umgebung. Wir befanden uns in dem Haus, wo ich damals gelebt hatte als ich Jonathan bei mir aufgenommen hatte.
Es war mitten in der Nacht und plötzlich hörte ich meinen Sohn weinen. Ich ließ Juliet's Hand los und öffnete die Tür vor uns um hinein zu gehen und Juliet folgte mir. Jonathan, noch ein Kind und erst einige Monate in meiner Obhut, saß in seinem Bett und weinte. Er hatte eben einen Alptraum gehabt.
"Hey, alles gut. Du hast nur schlecht geträumt. Du bist hier bei mir in Sicherheit und niemad wird dir wieder weh tun." erklärte ich Jonathan und nahm ihn in meine Arme, um ihn zu trösten. Beruhigend streichelte ich über sein Haar, bis er aufhörte zu weinen. Nach einer Weile legte er sich wieder hin und ich deckte ihn behutsam zu, anschließend gab ich ihm einen kleinen Kuss auf seinen Kopf. Doch dann sagte Jonathan etwas, dass ich niemals je wieder vergessen würde.
"Ich hab dich lieb, Papa." Dann schloss er seine Augen. In dieser Nacht hatte er mich zum ersten mal so genannt und mir war klar geworden, dass ich tatsächlich ein Vater geworden war und ich hatte mir fest vorgenommen meinen Sohn zu beschützen egal was auch passieren würde. Für immer.
Juliet hatt die Szene still beobachtet und schien sehr bewegt zu sein. Doch dann verschwnd meine Erinnerung wieder und wir befanden uns wieder am Strand. Immerhin war das hier ihr Traum, nicht meiner. "Ich wusste gar nicht, dass so eine sanfte und fürsorgliche Seite in dir steckt. Du hast John das Leben gerettet." sagte sie sanft zu mir. Doch dann trafen Juliet's und mein Blick sich und etwas feuriges lag darin.
"Ich hatte bisher noch keine Gelegenheit dir diese Seite von mir zu zeigen. Darum ging es eigentlich als ich dir vorgeschlagen habe uns besser kennen zu lernen." erkärte ich Juliet und konnte nicht anders als meine Hand an ihre Wange zu legen und sie kaum merkbar zu streicheln. Dieser Moment war wirklich magisch.
Doch bevor wir hier etwas taten, auch wenn es nur ein Traum war, was wir nicht kontrollieren konnten, zog ich mich wieder von Juliet zurück. "Ich lasse dir auf dem Nachtisch meine Handynummer da. Ich werde dich nicht bedrängen. Vielleicht kannst du mir ja doch noch eine Chance geben und wenn es so weit ist, freue ich mich von dir zu hören. Träume noch ein wenig, Juliet." erklärte ich.
Dann ließ ich Juliet's Hand los und tauchte wieder auf in die Realität. So etwas intensives hatte ich schon eine sehr lange Zeit nicht mehr erlebt. Diese Frau war wirklich etwas besonderes und vielleicht genau das, worauf ich fast ein Jahrtausend gewartet hatte.
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Juliet&Florian - The Wish
FantasyJuliet, Conner's Schwester, ist wütend und enttäuscht. Sie hält an ihrem Wunsch ein Vampir zu werden fest, doch hat das Gefühl jeder sieht in ihr nur ein schwaches, naives Mädchen, anstatt einer starken und selbstbewussten Frau. Als sie dem Vampir...