Kapitel 14

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Juliet Chester
by MusicalGirl200

Ich wälzte mich in meinem Bett hin und her. Es war inzwischen schon nach Mitternacht und ich hatte immer noch keinen Schlaf gefunden. Dabei musste ich in ein paar Stunden wieder aufstehen und zur Uni. Aber meine Gedanken kreisten nur noch um Florian und das nervte mich. Ich wollte nicht an ihn denken.

Ich stöhnte frustriert in mein Kissen. Wieso musste alles gerade so scheiße laufen? Ich vermisste John als meinen besten Freund, ich vermisste Conner, weil ich meinen Bruder doch liebte und ich wünschte mir nach wie vor ein Vampir zu werden, was keiner verstehen wollte. Und es nervte mich an Florian zu denken, wo er sich mir gegenüber so scheiße benommen hatte. Dieser eine Satz mit dem harmlosen Fick ging mir nicht aus dem Kopf. Ich wollte einfach nicht so gesehen werden. Ich wollte kein Sexobjekt sein.

Doch während ich mir so meine Gedanken machte, schlief ich schließlich doch noch ein. Allerdings hatte ich mit so einem Traum niemals gerechnet.

Ich lag in meinem Bett, als plötzlich jemand dazu stieg. Es war Florian. Er legte sich mir gegenüber und sah mich einfach nur an. Seine blauen Augen funkelten und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. Er war wirklich äußerst attraktiv. Ich streckte meine Hand aus und legte sie an seine Wange.

Er hob seine nun ebenfalls und legte sie nun darauf. Ich lächelte Florian an. „Es ist schön, dass du hier bist", sagte ich zu ihm und sah ihn einfach weiter an. Ich bestaunte ihn, wie perfekt er einfach aussah. „Ja? Es stört dich also nicht, dass ich dich in deinen Träumen besuche?", fragte Florian mich zärtlich und betrachtete mich eingehend.

Ich schüttelte leicht meinen Kopf. In meinen Träumen schien ich mir keine Gedanken über richtig und falsch zu machen. Ich machte mir hier gar keine Gedanken. „Ich mag es wie du hier bist", entgegnete ich Florian und rutschte etwas an ihn heran und kuschelte mich an seine starke Brust.

Florian seufzte leise und legte behütend seinen Arm um mich. Dabei hörte ich, wie er meinen Geruch tief einatmete. "Ich bin so auch in der Realität, Juliet. Aber... es gibt etwas, dass ich dir sagen möchte, aber du hast dich nicht bei mir gemeldet. Ich habe Angst", gestand er mir und als ich überrascht zu ihm aufsah, lächelte er mich liebevoll an.

Angst? Florian hatte Angst, wo er so ein mächtiger Vampir war? Aber ich hatte auch Angst. Ich wollte nicht benutzt werden. „Weißt du, hier in meinen Träumen mache ich mir keinerlei Gedanken. Aber in der Realität tue ich nichts anderes. Ich bin verwirrt. Deshalb konnte ich ewig nicht einschlafen. Und ich habe auch Angst. Ich habe Angst verletzt und benutzt zu werden", erklärte ich Florian dann ehrlich und senkte meinen Kopf.

Florian seufzte erneut traurig aus und zog mich noch enger an sich. "Meine Angst sieht ähnlich aus. Ich will auch nicht benutzt werden, Juliet. Du wolltest sofort von mir verwandelt werden, wo wir uns gerade erst getroffen hatten und nichts voneinander wussten. Ich würde dir dabei mein gesamtes Blut geben müssen und wäre auf dich angewiesen, dass du mir hilfst.

Deshalb wollte ich dass wir vorher Freunde werden, eine Beziehung zueinander aufbauen. Und dich auch vorbereiten, damit du mich nicht zum Sterben zurück lässt, sobald du ein Vampir bist", versuchte er mir zu erklären. "Aber ich habe dich inzwischen so sehr in mein Herz geschlossen, dass es mich verwirrt.

Und wenn du Angst hast, dann verspreche ich dir dich nicht anzurühren, solange du ein Mensch bist. Ich möchte dir beweisen, dass es mir ernst ist, wenn du mich lässt. Das wollte ich dir gestern schon sagen, als ich zu dir gekommen bin."

Dieses Geständnis traf mich unvorbereitet und ich konnte es einfach nicht glauben. Das hier war immerhin nur ein Traum. Hier sah ich und hörte ich, was ich mir wünschte. Wieso wünschte ich mir mehr zwischen Florian und mir? Das konnte doch gar nicht sein.

Wir kannten uns doch praktisch gar nicht. Das konnte nicht sein. Ich durfte mich nicht so verletzlich zeigen. Ich musste stark und unabhängig sein. Wieder kamen mir Florians Worte in Sinn. Sogar in meinem Traum suchten sie mich nun heim. Wieso konnte ich das nicht vergessen? Wieso konnte ich nicht glauben, dass er es ernst meinte? Was stimmte nicht mit mir?

Doch ehe ich etwas erwidern konnte, hörte ich etwas in meinem Traum...

Ich schreckte hoch durch den Ton meines Weckers. Einen Moment dachte ich, dass Florian noch neben mir lag. Ich streckte mich zu dem Lichtschalter. Doch als das Licht erstrahlte, war da niemand. Ich raufte meine Haare. Was war das nur? So durfte das nicht weitergehen. Das mit Florian ging nicht. Es war falsch. Ich sollte das schnellstens vergessen und brauchte Ablenkung. Genau, Ablenkung war perfekt.

Ich atmete also tief durch und nahm mir vor mich heute nur auf die Uni zu konzentrieren. Also machte ich mich fertig und brach schließlich auf. Einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen holte ich mir unterwegs und dann eilte ich auch schon in den Vorlesungssaal.

Ich überflog gerade meine Notizen, während ich an meinem Kaffee nippte, als sich jemand neben mich setzte. Ich sah auf und erkannte meinen Kommilitonen Fabian. „Hey Juliet, alles klar?", begrüßte er mich. Ich lächelte müde. „Hey Fabian, ja alles gut nur müde und bei dir?", entgegnete ich. Fabian war schwer in Ordnung. Ich kannte ihn durch diesen Kurs und wir verstanden uns dabei immer sehr gut.

Natürlich war mir aufgefallen, dass er versuchte mit mir zu flirten. Manchmal war ich etwas darauf eingestiegen. Aber das war's auch schon. Mehr als Freundschaft war es für mich nicht. Auf einmal wurde Fabian etwas nervös und kratzte sich am Kopf. „Mir geht es gut. Aber ich wollte dich eigentlich was fragen. Naja, am Mittwoch Abend spielt eine coole Jazzband in einer Bar und naja ich hatte mir gedacht, dass wir vielleicht gemeinsam dort hin könnten?"

Meine Augen wurden groß. Er wollte auf ein Date? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Einerseits wollte ich absagen, weil ich ihm keine Hoffnungen machen wollte. Aber andererseits brauchte ich dringend mal einen Abend zum Abschalten. Einen Abend wo ich Florian vergessen konnte, der mir viel zu sehr unter die Haut gegangen war.

Der, der mir Dinge sagte, die einfach nicht wahr sein konnten. Wieso sollte ein so mächtiger, alter Vampir Interesse an mir haben? Zuerst war ich ja auch nur ein harmloser Fick gewesen und nicht mehr. Stopp! Ich sollte damit jetzt aufhören.

Also lächelte ich Fabian an. „Ok, ich begleite dich. Holst du mich um sieben beim Studentenwohnheim ab?" Ein Abend, wo ich mal ausging würde schon nicht schaden, oder?

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt