Kapitel 8

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Juliet Chester
by MusicalGirl200

Nach dem gestrigen Zusammentreffen mit John und Conner war ich noch trauriger geworden. Ich vermisste die beiden, aber konnte ihnen einfach noch nicht verzeihen. Wer wusste, ob sie mich nicht wieder wegen irgendetwas anlügen würden? Und sie waren gegen meinen Wunsch, dass ich so wurde wie sie.

Sie würden ewig leben, während ich alt wurde und irgendwann starb. Ich wollte die beiden nicht verlieren. Ich wollte noch so vieles erleben und wenn ich ein Vampir wäre, wäre ich stark und könnte mich beschützen. Wieso sahen sie das nicht? Es gab so viele Vorteile, wenn ich ein Vampir wäre. Aber vielleicht war ihnen das ja auch egal.

Und dann gab es da noch Florian. Wieso machte ich mir ständig über ihn Gedanken? Und auch über sein Angebot? Ich wusste nicht wirklich, ob eine Freundschaft zwischen uns beiden entstehen konnte, wenn es ständig in Streit zwischen uns beiden endete, weil keiner von uns beiden nachgeben wollte. Ich konnte ihm irgendwie nicht glauben, dass er sein Versprechen einhalten würde, wenn er mich kennenlernte.

Auch wenn ich es nicht gerne zugab, hatte er dabei die Zügel in der Hand und ich konnte nichts ausrichten. Vielleicht war das auch nur eine hinhalte Technik von ihm und er wollte mich wirklich nur ins Bett kriegen, wie viele Jungs. Aber so eine war ich nicht. Bei John war das etwas ganz anderes gewesen und ich hatte unsere Freundschaft Plus wirklich sehr genossen.

Jetzt allerdings wusste ich auch, warum er das so abrupt beendet hatte. Wegen Conner. Ich seufzte tief aus und wollte mich wieder auf die Uni konzentrieren. Denn eigentlich war ich hier in der Bibliothek, um an einer Arbeit zu schreiben, aber meine Gedanken drifteten zu einer Zeit ab, wo es noch unbeschwert zwischen John und mir gewesen war.

Ich stöhnte auf, als John mein Blut trank und sich in mir versenkte. Ich konnte gar nicht beschreiben, wie erregend das war. Der Sex mit ihm war einfach grandios und er war mir ein so unglaublich guter Freund geworden wie niemand zuvor. Und die Tatsache das er ein Vampir war, fand ich unglaublich faszinierend.

„Oh John!", keuchte ich und krallte meine Finger in seinen Rücken, während ich meine Beine um seine Hüfte schlang, um ihn noch tiefer in mich zu drücken. Das fühlte sich mehr als gut an. John grinste mich mit seinen roten Augen an, während er sich das Blut von den Lippen leckte. Das war wirklich sexy. „Oh, schrei meinen Namen lauter, das turnt mich wahnsinnig an, Baby", raunte er mir zu und küsste meine Lippen.

Ich grinste. Mir gefiel Johns freche Art. „John!", schrie ich also so laut wie ich konnte, ehe mich ein wundervoller Orgasmus übermannte. John stieß noch einige Male in mich, ehe auch er kam und wir grinsten einander an, ehe er sich wieder aus mir hinauszog.

Mein bester Freund biss sich in sein Handgelenk und ließ etwas von seinem Blut auf meine Wunde tropfen, wodurch sie sich schloss. Dann rollte er sich von mir hinunter und ließ sich neben mir aufs Bett fallen. Wir drehten unseren Kopf zueinander und grinsten zufrieden. „Das war mal wieder phänomenal. Der beste Sex, den es gibt.

Einen Vampir als besten Freund zu haben, ist mehr als klasse", sagte ich zu John und er grinste selbstgefällig. Ja, er wusste vermutlich, dass er gut war. Ich wünschte nur Conner würde nicht ständig über meine Freundschaft zu John herum meckern.

John seufzte zufrieden aus und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Es kann noch mehr Vorteile haben als phänomenalen Sex. Aber für gewöhnlich sind Vampire nicht so nett wie ich es zu dir bin. Meine Welt kann gefährlich sein", erklärte er mir.

Ich grinste John an und gab ihm einen Wangenkuss. „Oh, das glaube ich dir. Und ich bin froh, dass du so bist, wie du bist. Du bist nämlich mein allerbester Freund. Ich hoffe doch auch, dass ich bei dir den Posten als beste Freundin inne habe", scherzte ich etwas, doch dann merkte ich, dass John plötzlich nachdenklich wirkte und sein Lächeln erstarb.

Ich stützte mich auf seiner Brust auf und sah ihn eindringlich an. „Hey, was ist los? Was geht dir durch den Kopf?", fragte ich ihn deshalb sofort. Ich war seine Freundin, also war ich immer für ihn da. Andersrum war es bestimmt genauso. Also das hoffte ich zu mindestens.

John sah mich einen Moment nachdenklich an. Woran dachte er nur? Manchmal wünschte ich mir auch, dass ich seine Gedanken lesen konnte, so wie er meine. Doch dann begann er mich anzugrinsen.

"Ich denke, dass ich großes Glück habe dich als Freundin zu haben, Juliet. Und wenn ich mal etwas für dich tun soll, dann scheu dich nicht darum mich um Hilfe zu bitten. Ich kann sowieso alles hören, was dir durch den Kopf geht", meinte er zu mir und strich dabei mit seinem Zeigefinger über meine Stirn. "Du kannst vor mir nichts verheimlichen."

Ich lächelte John amüsiert an. Seine Worte schmeichelten mir. „Darauf komme ich bestimmt zurück. Und von mir aus kannst du alles hören. Ich habe keine Geheimnisse vor dir und wir beide werden immer Freunde sein, John."

Damals hatte John mir noch versprochen da zu sein, wenn ich etwas brauchte. Da hatte ich mich wohl getäuscht, so schnell wie er zu meinem Wunsch verwandelt zu werden nein gesagt hatte. Ich schüttelte die Erinnerung bei Seite und versuchte mich stattdessen wieder aufs Lernen zu konzentrieren. In der Vergangenheit zu schwelgen, brachte auch nichts, wo die Gegenwart ganz anders aussah.

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt