Kapitel 32

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Florianus 'Florian' Ludwig
By LuanaWhite

Es war zuerst wie ein Moment aus einem Traum. Ich spürte wieder die Magie zwischen uns aber ich wollte nicht zu viel hinein interpretieren. Doch dann passierte etwas für mich unvorstellbares und Juliet und ich küssten uns! Noch nie hatte ich mich so vollkommen wie in diesem Augenblick gefühlt, als Juliets Lippen auf meinen lagen. Es war als wenn ich die absolute Erlösung fand und nie wieder sollte dieser Augenblick enden.

Ich hörte auf nachzudenken und zog das Mädchen das ich liebte noch enger an mich, um sie immer weiter zu küssen und sie schmiegte sich in meine Arme. Hiervon hatte ich so lange geträumt und nie wieder wollte ich sie los lassen, meine Juliet.

Juliet's und meine Lippen bewegten sich völlig im Einklang, so als wären sie füreinander geschaffen worden. Alles fühlte sich im Moment so an, als wäre ich angekommen. Juliet drückte sich an mich und schien es zu genießen wie ich zärtlich über ihr Haar streichelte. Ich fühlte mich so verbunden mit dieser wunderschönen Frau wie mit noch niemanden zuvor in meinem Leben.

Aber dann stoppte Juliet unseren Kuss und löste sich von mir, ehe sie auf Abstand ging. Völlig irritiert sah ich sie an, weil ich nicht wusste was sie jetzt hatte. "Ich kann nicht. Das ist nicht richtig." versuchte Juliet sich leise zu rechtfertigen.

Ich war immer noch von unserem innigen Kuss völlig überwältigt und musste erst verstehen was sie da gerade gesagt hatte. Nicht richtig? Wieso war es nicht richtig? Sie hatte den Kuss doch genauso gewollt wie ich, oder täuschte ich mich da?

"Aber Juliet,..." begann ich und wollte widersprechen, weil ich es mehr als richtig empfand, aber dann begann ich zu verstehen. Ich wusste es die ganze Zeit. Es war nicht richtig weil Juliet nicht das selbe für mich empfand wie ich für sie. Sie liebte micht nicht. Sie konnte mich nicht lieben, nachdem was ich ihr angetan hatte. Sie würde mich immer als den Mistkerl sehen, der seinen Sohn verlassen hatte, der sie bei unserer ersten Begegnung abschleppen wollte.

Auch wenn sie nun schon mehrmals mein wahres Ich gesehen hatte, würde sich für sie nichts daran ändern. In diesem Moment wünschte ich, ich könnte mit Jonathan tauschen. Ich wünschte ich könnte vergessen. Auch wenn mein Herz schon lange still stand, fühle es sich grauenvoll an als es erneut brach. Zuerst die Amnesie meines Sohnes, dann dieser Kuss und jetzt das. Das war zu viel für mich.

"Ich verstehe. Ich..." begann ich aber ich fand keine Worte. In fast einem Jahrtausend hatte ich mich noch nie so gefühlt und ich merkte wie ich in ein tiefes Loch fiel.

Juliet raufte ihr braunes Haar und sah mich gequält an. "Es tut mir leid, ich bin so unfassbar verwirrt. Und außerdem ist da auch noch Rosie. Ich..." Sie brach mitten im Satz ab und Tränen füllten ihre Augen. "Tut mir leid." sagte Juliet leise und lief davon. Ich konnte hören wie sie die Treppen hoch lief und dann eine Tür zugeschlagen wurde.

Rosie? Was hatte den Rosie damit zu tun? Ich verstand gar nichts mehr und wieso war sie verwirrt? Wieso sprach sie denn nicht einfach offen mit mir? Aber es machte wohl einfach keinen Sinn. Es war nun mal wie es war. Dieser Kuss war ganz offenbar ein Fehler gewesen und ich durfte nicht erneut zulassen, dass Juliet und ich uns so nahe kamen.

Ich ließ mich auf das kleine Sofa nieder und ließ meinen Kopf hängen. Der Schmerz war einfach zu groß und am liebesten würde ich meine Sachen schnappen und von hier verschwinden, aber das konnte ich nicht. Nicht jetzt, wo das mit Jonathan passiert war. Mein Sohn brauchte mich und das sollte jetzt oberste Priorität haben.

Aber ich blieb nicht lange alleine, denn eine kurze Weile später kam Rosie zu mir und setzt sich neben mich, wo sie sanft ihre Hand an meinen Rücken legte. Bestimmt hatte sie gehört, was passiert war. "Es tut mir leid, Florian. Wenn ich was für dich tun kann, sag es mir." meinte Rosie sanft.

Ich schätzte es sehr, dass Rosie für mich da sein wolte, aber leider konnte sie mir nicht helfen. Niemand konnte das. Es gab nun mal Dinge die man akzeptieren musste und es gab keine zweite Chance. Nicht in diesem Fall. "Danke, aber wenn du nicht die Zeit zurück drehen kannst, dann gibt es wohl nichts was du tun kannst, Rosie.

Ich habe wirklich alles getan was ich konnte. Ich habe bei Juliet in einer Tour versagt. Egal was ich für sie empfinde, jetzt ist der Punkt gekommen wo alle Mühe vergebens ist. Ich muss mich jetzt darauf konzentrieren Jonathan zu helfen." erklärte ich meiner besten Freundin und rieb mir über die Augen, um meine aufsteigenden Tänen zu unterdrücken. Ich durfte jetzt nicht weinen. Ich musste für meinen Sohn und auch für Conner stark sein.

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt