Kapitel 3

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Florianus 'Florian' Ludwig
By LuanaWhite

Ich trank genüsslich von Anna, eines der Mädchen die auch beim Dreier dabei gewesen waren. Zumindest körperlich. Sie und ihre beiden Freundinnen Lisa und Sarah waren meine persönlichen Gespielinnen. Es war wirklich von Vorteil, dass einer der drei immer bereit für mich war, egal ob es um Blut trinken oder um Sex oder was anderes ging.

Aber auch wenn Anna wunderschön war und ihr Blut vorzüglich schmeckte, musste ich an Juliet denken und was sie von mir verlangt hatte. Ich sollte sie einfach so verwandeln. Sie kannte mich nicht. Wusste sie wie töricht das war? Ich könnte auch vorgeben sie zu verwandeln und sie einfach leer trinken. War ihr dieses Risiko nicht bewusst?

Ich löste mich vom Hals des Mädchens und reichte ihr ein Taschentuch für ihre Wunde. Aber sie schien zu merken dass ich mit meinen Gedanken ganz wo anders war. "Was ist los, Florian? Schmecke ich dir heute nicht?" fragte sie mich. Ich lächelte leicht und schüttelte meinen Kopf.

"Nein, das ist es nicht. Dein Blut ist wie immer sehr delikat, Liebes. Mir geht nur einiges durch den Kopf, das ist alles." antwortete ich ihr. Sie rückte näher an mich heran und legte ihre Hand auf meine Schulter. "Ist es wegen diesem John, bei dem wir letztens waren? Möchtest du darüber sprechen?" fragte Anna mich und ich sah sie überrascht an.

Es war ungewohnt mit jemandem, der eigentlich nur für mein Vergnügen und meine Ernährung manipuliert war, so persönlich zu sprechen. Ich versuchte meistens mich mit den Menschen nicht anzufreunden, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen bekommen würde. Ich wollte unsere Treffen zwanglos halten. Aber irgendwie tat es auch gut. Ich hatte schließlich außer Jonathan niemanden.

"Nicht direkt. Es geht um die Schwester seines Freundes. Wir haben uns kennen gelernt und sie hat etwas von mir verlangt, was ich ihr nicht geben kann. Und jetzt muss ich ständig daran denken." verriet ich ihr und das Mädchen schmiegte sich an mich. Ich sah auf ihre Wunde die noch etwas nachblutete und ich fing einen Tropfen ihrer roten Flüssigkeit mit meinen Finger auf.

"Hört sich für mich so an als sei sie dir unter die Haut gegangen." entgegente Anna mir amüsiert und ich sah sie erneut überrascht an. Juliet war mir unter die Haut gegangen? Wohl eher nicht. Anna verstand nicht worum es hier ging und ich sollte wirklich nicht mit ihr darüber sprechen.

"Sehr witzig. Der einzige der hier jemanden unter die Haut geht, das bin ich und jetzt will ich wieder unter deine." brummte ich amüsiert auf und drängte sie in der Couch zurück. Ein wenig Sex würde mich bestimmt ablenken und so fiel ich über die junge Frau her und brachte sie immer wieder vor lauter Lust zu schreien.

Nach ein paar Stunden allerdings war Anna regelrecht ausgelaugt. Ich heilte ihre Wunden als sie eingeschlafen war und zog mich wieder an um ihre Wohnung zu verlassen. Ich fuhr zurück ins Herrenhaus und wollte mir einen Drink in der Küche gönnen, doch es war bereits jemand hier. Conner. Wusste er von den Wünschen seiner Schwester?

Er trank gerade gierig von einem Blutbeutel und hatte ihn binnen kürzester Zeit leer gemacht. Er schien großen Hunger zu haben. Da waren Blutbeutel die falsche Wahl. "Du solltest auf frisches Blut zurück greifen, wenn dein Hunger so groß ist." meinte ich zu dem Jungvampir. Seit unserem Dreier hatten wir eigentlich nicht mehr miteinander gesprochen, aber ich war beeindruckt was für Seiten in diesem scheinbar ruhigen Mann loderten. Bestimmt hatte Jonathan auch das so sehr angezogen. Conner war sich noch gar nicht bewusst, wer oder was er wirklich war.

"Ohne John traue ich es mir nicht zu frisches Blut zu mir zu nehmen." antwortete er mir ehrlich und warf seinen leeren Beutel weg. Danach breitete sich eine unangenehme Stille zwischen uns aus, aber dann kam Jonathan zu uns in die Küche, worüber Conner erleichtert zu sein schien. War es ihm unangenehm mit mir allein zu sein?

Mein Sohn machte große Augen als er zu mir sah. Ich kniff einen Moment nachdenklich meine Augen zusammen und schenkte mir ein Glas Whiskey ein. Ich hatte gedacht nach unserem gemeinsamen Abenteuer würde es lockerer zwischen uns sein, aber es kam mir jetzt irgendwie noch angespannter vor als zuvor.

"Hast du in letzter Zeit was von deiner Schwester gehört, Conner?" entkam es mir dann plötzlich. Ich wusste nicht wieso ich ihm das fragte, aber seine Reaktion war regelrecht erschrocken. Daraufhin leerte ich mein Glas auf Ex.

"Wieso? Wieso interessiert dich auf einmal Juliet?" fragte Jonathan mich und kam einen Schritt auf mich zu. Vielleicht war es gar keine üble Idee ihnen zu erzählen, was zwischen der jungen Frau und mir vorgefallen war.

"Ich habe sie neulich kennen gelernt. Und sie hat mich gebeten sie in einen Vampir zu verwandeln, nachdem sie wusste wer ich bin. Sie ist dir sehr ähnlich, Jonathan." erklärte ich mich. Ich wollte dass wir alle ein gutes Verhältnis zueinander hatten, aber ich schien hier für eine Katastrophe nach der nächsten zu sorgen. Meine Rückkehr war wohl eine mehr als schlechte Idee gewesen. Ich war einsam, ich wollte doch nur eine Familie. War das wirklich so falsch?

Nun trat auch Conner auf mich zu und sah mir fest in die Augen. "Und was hast du ihr geantwortet? Worüber habt ihr noch geredet? Du wirst es doch nicht tun, oder?" wollte er von mir wissen.

Ich sah dem Jungvampir seine Sorge um seine Schwester an. Wusste er wie glücklich er sich schätzen konnte geliebt zu werden? Und damit meinte ich nicht die romantischen Gefühle zwischen ihm und meinen Sohn. Allerdings war das auch etwas besonderes. Ich hätte gerne jemanden, mit dem ich mein Leben verbringen konnte, so wie die beiden.

"Hätte ich beschlossen sie zu verwandeln, hätte ich euch bestimmt nichts davon erzählt. Sie war egoistisch und dachte nur an sich. Es interessiert sie nicht was mit dem Vampir passiert, der sie verwandeln würde. Es gibt schließlich nur zwei Gründe, so etwas zu tun. Und keine dieser Kategorien erfüllt deine Schwester." erklärte ich Conner und sah, wie Jonathan ihm seinen Arm umlegte. Wäre ich überhaupt in der Lage, jemanden so sehr zu lieben?

Conner kniff seine Augen zusammen. Es gefiel ihm ganz offensichtlich nicht, was ich über seine Schwester sagte. "Meine Schwester ist nicht egoistisch. Sie hat eine gute Seele und hat ein reines Herz. Keine Ahnung wieso sie so besessen davon ist ein Vampir zu werden, aber ich liebe meine kleine Schwester und kenne sie mein Leben lang. Sie würde alles für die tun, die ihr am Herzen liegen. Sie mag also vieles sein, aber egoistisch auf keinen Fall." meinte er und fiel in eine Art Beschützermodus.

"Ich hole meine Jacke, dann können wir ausgehen, John." meinte der Gefährte meines Sohnes und verließ die Küche, wobei Jonathan ihm dicht folgte ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen.

Nun blieb ich alleine zurück und schenkte mir ein weitere Glas Alkohol ein. So war es immer. Ich konnte mir zwar Menschen zurecht manipulieren, aber im Grunde war ich immer allein. Eine Zeit lang hatte ich Jonathan gehabt, aber die Liebe, mit welcher er mich regelrecht überschwemmt hatte, war mir damals zu viel gewesen. Und jetzt musste ich mit den Konsequenzen leben.

Allerdings... Was, wenn ich diese Juliet wirklich verwandeln würde? Ich erinnerte mich an das, was Anna vorhin gesagt hatte, dass Juliet mir unter die Haut gegangen war. Vielleicht war es möglich dass wir uns anfreundeten, vielleicht konnten wir eine Beziehung zueinander aufbauen. Vielleicht könnte sie die Lösung für meine Probleme sein und ich die Ihre.

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt