Kapitel 26

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Florianus 'Florian' Ludwig
By LuanaWhite

Ich hatte Juliet noch kein einziges Mal zu Gesicht bekommen, seit sie im Herrenhaus war. Vermutlich weil ich mich die ganze Zeit auf meinen Zimmer aufhielt. Seit meinen Gespräch mit Jonathan fühlte ich mich noch elender, weil ich meine Gefühle und meine Fehler nun nicht mehr schön reden konnte. Ich hatte bei Juliet vom Anfang an alles falsch gemacht. Das einzig schöne was uns verband, waren diese Träume gewesen, aber auf die gab sie wohl nicht viel.

Ich musste akzeptieren, dass meine Gefühle nicht erwidert wurden und musste nach vorne blicken. In all der Dunkelheit allerdings, gab es einen Lichtblick, nämlich eine neue Freundschaft. Rosie. Auch sie fühlte sich hier nicht sonderlich wohl und langsam musste sie hier raus um das Leben als Vampir besser kennenzulernen, deswegen hatte ich mir vorgenommen sie heute mit in die Stadt zu nehmen und klopfte an ihre Tür.

Es dauerte nicht lange, als mir diese geöffnet wurde und Rosie mich ganz überrascht ansah. "Florian? Was führt dich zu mir?" fragte sie mich und ich bemühte mich um ein freundliches Lächeln, was mir allerdings leichter fiel als gedacht. Rosie war eine so liebe junge Frau und für mich da gewesen. Außerdem hatte ich ihr was versprochen und an dieses Versprechen wollte ich mich halten.

"Nun ja, ich dachte mir dass dir bestimmt die Decke auf den Kopf fällt, wie man so schön sagt. Und da wollte ich dich fragen ob du mit in die Stadt kommen möchtest? Und ich würde mich sehr über deine Gesellschaft freuen." erklärte ich ihr. Und wenn wir unterwegs waren, dann wollte ich ihr auch gleich einen Vorschlag unterbreiten.

Mit großen Augen sah Rosie mich weiter an und nickte dann. "Sehr gerne." antwortete sie mir und zog sich ihre Jacke an, ehe sie mir folgte. Dabei sah ich einen Moment in die Richtung, wo Juliet's Zimmer lag und Rosie schien es zu merken, da sie mich mitfühlend ansah.

"Wie geht es dir? Das hier ist für dich bestimmt nicht einfach." meinte sie sanft und atmete tief ein und aus, als wir das Herrenhaus verließen.

Wir gingen zu meinen Auto wo ich Rosie wie selbstverständlich die Beifahrertür aufhielt. "Es ist für keinen einfach. Aber wenn ich als Vampir etwas gelernt habe, dann das Leben weiter geht." meinte ich zu Rosie und schloss die Tür, als sie eingestiegen war und nahm dann auf der Fahrerseite Platz.

"Weißt du, ich habe über deine Worte nachgedacht, dass ich dir fehlen würde wenn ich gehen würde. Und ich will in Jonathan's Nähe bleiben, und in deiner. Ich wollte mir schon mal ein Haus kaufen, aber dann ist all das mit Juliet passiert und es ist irgendwie in den Hintergrund gerückt. Ich bleibe in San Francisco, aber nicht im Herrenhaus. Und ich weiß du fühlst dich dort ebenfalls nicht wirklich wohl. Deshalb hatte ich den Einfall dass du mit mir ausziehst. Was meinst du?" fragte ich sie dann. Ich glaubte, von einer Wohngemeinschaft, hätten wir beide Vorteile.

Überrascht sah Rosie mich an. "Ich finde es schön, dass du bleiben willst. Eigentlich habe ich ja eine eigene Wohnung, aber ich würde mich sicherer fühlen, wenn jemand ein Auge auf mich hat. Ich möchte nicht die Kontrolle verlieren.

Ich glaube John wird auch froh sein, wenn ich gehe. Und für Conner wird es bestimmt auch leichter. Also ja, ich würde mit dir eine WG gründen." antwortete sie mir und lächelte mich leicht an, worüber ich mich freute.

Eine Wohnung war für Vampire nicht gerade optimal. Umgeben von Nachbarn, die man alle hören konnte und ständig ihr Blut in der Nase hatte. Ein Haus welches etwas abseits war, wäre viel idealer, auch um zur Ruhe zu kommen. Und ich freute mich dass Rosie einverstanden war. Ich wollte nicht mehr alleine sein und mit Rosie war ich das nicht.

"Eine WG. Das klingt so modern." meinte ich schmunzelnd und Rosie lachte leicht. "Was hältst du davon wenn wir uns ein wenig Blut genehmigen? Ich weiß Conner und Jonathan tun das gerne auf der Straße, aber ich bevorzuge es immer von den selben Menschen zu trinken, die ich manipuliert habe. Ich könnte eine von ihnen anrufen." schlug ich Rosie vor.

"Ok, dann machen wir das." stimmte Rosie mir zu. "Wirst du eigentlich mit Juliet nochmal wegen allem sprechen? Vielleicht hört sie dir endlich zu? Ich wollte gar nicht lauschen, aber ich konnte mein Gehör nicht steuern und dabei habe ich gehört, wie John mit ihr über dich gesprochen hat.

Juliet ist den Fragen immer ausgewichen. Ich glaube also durchaus, dass es noch Hoffnung gibt. Also das ist nur meine Meinung als deine Freundin. Ich möchte, dass du glücklich bist. So etwas tun Freunde füreinander." meinte sie sanft und drückte mit ihrer Hand meinen Arm. Das war wirklich sehr nett von ihr.

Ich schickte Anna schnell eine Nachricht und fragte ob sie zu Hause wäre, ehe ich Rosie etwas bitter ansah. Ich glaubte nicht dass das jetzt etwas brachte. Es war wohl besser wir gingen uns erstmal aus dem Weg und bekamen alle wieder einen klaren Kopf.

"Juliet braucht jetzt eine Weile um sich an das Vampirsein zu gewöhnen, genauso wie du. Und Conner und mein Sohn kümmern sich ja um sie und es scheint so als hätten sie sich wieder vertragen. Ich will mich dabei nicht in etwas drängen, wo ich keinen Platz habe, verstehst du?

Vielleicht, wenn erstmal etwas Gras über die Sache gewachsen ist, kann ich versuchen noch mal mit ihr zu reden, auch wenn ich nicht glaube dass sie ihre Meinung über mich wieder ändern wird. Juliet ist verdammt stur. Und als Vampir wird sie erst recht ihre Meinung nicht so schnell ändern." verriet ich meiner neuen Freundin. Dann piepste mein Handy und Anna antwortete dass sie zu Hause wäre und sich auf meinen Besuch freute. Also startete ich den Motor und wir machten uns auf den Weg zu der Menschenfrau.

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt