Kapitel 33

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Juliet Chester
by MusicalGirl200

Mein Schutzmechanismus hatte sich selbstständig gemacht. Zu viel ging mir durch meine Gedanken. Und die wichtigste Frage war, was das hier zwischen Florian und mir war. Was war ich für Florian? Fühlte er wie ich diese Verwirrung, dass da mehr war, als ich zugeben wollte?

Hatten wir uns von dem Moment hinreißen lassen? Und dann war auch noch Rosie. Mein Herz schmerzte. War das Eifersucht? Hatte ich Angst Florian hätte nun jemanden gefunden? Wieso dachte ich an so etwas? Weitere Tränen liefen über mein Gesicht, ehe ich es in mein Kissen drückte. Wieso machte ich mir das Leben eigentlich selbst so schwer? Wieso musste ich nur so stur sein?

Florian hatte sich seit unserem ersten Zusammentreffen sehr bemüht mir zu zeigen, wie er wirklich war und ich hatte dennoch stets abgeblockt, weil ich Angst hatte verletzt zu werden. Aber warum? In meinen Träumen waren magische Momente gewesen, die mein Herz zum Schmelzen gebracht hatten. Taten mir seine Worte von damals vielleicht immer noch weh, weil ich etwas für ihn empfand?

Die Antwort lag wahrscheinlich auf der Hand. Es konnte nicht anders sein. Wenn ich nichts für Florian empfinden würde, würde es mir auch nicht so weh tun, dass er Rosie scheinbar sehr nahe stand. Vielleicht waren die beiden dabei ein Paar zu werden. Bei diesem Gedanken drehte sich mein Magen um. Ich sollte mir langsam wirklich mal klar werden, was ich wollte.

Ich bereute unseren Kuss kein bisschen. Es war wundervoll gewesen. Noch nie war ich so geküsst worden. Und ich hasste mich dafür das zerstört zu haben. So konnte es nun wirklich nicht weitergehen. Ich musste aufhören mich gegen meine Gefühle für Florian zu wehren. Ich war verliebt in ihn und das schon länger, als ich hatte zugeben wollen.

Das mit John war gerade schon beschissen genug, da konnte ich doch wenigstens das hier richten. Oder hatte ich alles was zwischen Florian und mir war völlig zerstört? Nein, das konnte ich nicht akzeptieren. Ich musste ihm endlich sagen, was ich fühlte. Ich wollte es wenigstens versucht haben. Also sprang ich auf und verließ mein Zimmer.

Mit meiner Vampirgeschwindigkeit stand ich auch schon vor Florians Zimmer. Ich atmete tief durch und konnte bereits seinen Duft wahr nehmen. Darin wurde ich inzwischen immer besser. Jetzt oder nie. Also klopfte ich an. Ich wartete einen Moment, doch zuerst schien nichts zu passieren. Ich biss mir auf die Unterlippe. Vielleicht wollte Florian mich nun gar nicht mehr sehen?

Doch dann hörte ich ihn und er öffnete langsam die Tür. Ich war wirklich erleichtert, als er mir die Tür öffnete. Doch dabei hatte ich nicht damit gerechnet, dass er oben ohne vor mir stehen würde. Oh! Wow, was für ein Oberkörper! Florian war ein wunderschöner Mann. Er brachte mich damit völlig aus dem Konzept. Aber dann fing ich mich wieder.

„Du bist ein Idiot, Florian", platzte es dann aus mir heraus. Völlig irritiert sah er mich an und wollte etwas erwidern, doch ich schüttelte den Kopf. „Du hast dich wirklich wie ein Arsch verhalten. Aber trotzdem habe ich dich nie aus meinem Kopf bekommen. Ich wollte mich dagegen sträuben, weil ich eine starke und mutige Frau sein wollte. Aber ich kann es nicht weiter leugnen.

Du hast mein Herz im Sturm erobert, Florian und das viel früher, als ich mir eingestehen wollte", erklärte ich dem Vampir und schob ihn zurück in sein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Fest sah ich ihm in seine schönen blauen Augen, die mich völlig verwirrt ansahen. „Der Kuss war nicht falsch. Nein, er hat sich mehr als nur richtig angefühlt. Es tut mir leid, dass ich das erst jetzt kapiert habe."

Florian sagte kein Wort und sah mich weiter nur an. „Ich habe mich in dich verliebt und ich möchte nicht weiter dagegen ankämpfen", gestand ich ihm und seine Augen wurden riesig. Ich hatte keine Ahnung, was er fühlte. Aber ich musste das Risiko eingehen. So war ich eigentlich. Ich zeigte, was ich wollte und das war Florian. „Scheiß drauf", murmelte ich, schlang meine Arme um Florians Hals und drückte sehnsüchtig meine Lippen auf seine. Diesmal gab es keinen Rückzieher. Doch was war mit ihm?

Florians Reaktion sah wie folgt aus. Seine Hände schlangen sich um meinen Körper, sodass ich nicht einfach so weg konnte. Aber diesmal würde ich meine Meinung nicht ändern. Seine Lippen drückten sich fest auf meine und dann drang er voller Verlangen mit seiner Zunge in meinen Mund, um mit der meinen zu spielen.

Ich keuchte gegen Florians Lippen, doch da löste er grinsend den Kuss, aber nicht seine Umarmung. "Ich liebe dich, Juliet. Ich dachte du würdest mich hassen. Aber jetzt kenne ich die Wahrheit. Ich habe noch nie für jemanden so tief empfunden wie ich es für dich tue", offenbarte er mir und streichelte zärtlich meine Wange.

Ich lächelte Florian leicht an. Es tat mehr als gut, dass aus seinem Mund zu hören. Und diesmal leugnete ich seine Worte nicht, ich wusste, dass sie echt waren, das sie von Herzen kamen. Ich legte meine Hand an seine Brust, wo sein totes Herz lag und sah ihm dabei fest in die Augen.

„Und ich liebe dich, Florian. Mein Sturschädel hat nur etwas zu lange gebraucht das zu akzeptieren. Das liegt wohl in der Familie Chester", meinte ich und wir lachten leicht. Liebevoll begann Florian mit einer meiner braunen Haarsträhne zu spielen. Er war mir so nah wie noch nie zuvor und ich spürte eine unglaubliche Sehnsucht in mir aufsteigen.

Ich wollte Florian, mit allem was er hatte. Und das sollte er sehen. Juliet Chester zeigte immerhin, was sie wollte. „Und jetzt? Willst du nicht etwas feiern?", meinte ich mit einem ganz unschuldigen Grinsen zu ihm und öffnete den Gürtel seiner Hose. Es tat gut, wieder mehr ich selbst zu sein. „Mir ist ganz schön warm in meiner Kleidung", zwinkerte ich Florian zu und wartete ab, was er nun als Nächstes tun würde.

Dieser Kuss mit Zunge war schon einfach unglaublich gewesen, wie würde es erst werden wenn wir uns völlig unserer Lust und Liebe füreinander hingaben? Ich war bereit. Kein zurückziehen mehr.

Juliet&Florian - The WishWo Geschichten leben. Entdecke jetzt