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Die ersten Tage verliefen träge.

Wir sahen fern, ich las, Draco arbeitete, zwischendurch war Draco weg, war im Büro und bearbeitete Sachen mit dem Restaurant und wenn er wiederkam, brachte er je nach Uhrzeit Kaffee und Kuchen oder selbstgekochtes Essen mit.

Ich genoss es, dass er kochte, es schmeckte tausend Mal besser als das Essen des Krankenhauses.

Die ersten Tage bekamen wir auch keinen Besuch, die anderen wollten uns erstmal Zeit geben, uns daran zu gewöhnen und mir auch Zeit zum Erholen geben.

Man merkte Draco an, dass er sich nicht gerade wohl fühlte und nicht gerne seine Zeit hier verbrachte.

Die Intimität zwischen uns wurde immer weniger. Draco küsste mich kaum noch, auch nicht auf die Wange oder die Schläfe oder die Stirn und sexuell machte er gar nichts mehr. Es wirkte so, als würde er sich dafür, dass er die ganze Zeit mit mir hier zusammen war und wir somit aufeinander hingen, immer mehr von mir distanzieren.

Und ich mochte es nicht.

Irgendwann begannen die anderen uns immer wieder zu besuchen, aber auch wieder mehr Kontakt mit anderen Menschen zu haben, schien Draco nicht sonderlich zu helfen. Immer öfter verschwand er den ganzen Tag über und war in seinem Büro arbeiten. Er begründete es damit, dass in seiner Anwesenheit nicht das Black Diamonds leiden sollte oder den Bach runtergehen sollte, doch ich wusste, dass das nur eine Ausrede war. Er wollte Abstand und den nahm er sich, ohne mich verletzen zu wollen.

Wahrscheinlich war es zu viel gewesen, dass ich ihm gesagt hatte, was ich für ihn empfand. Nun hingen wir in der Scheiße.

Draco p.o.v.

Die Musik dröhnte in meinen Ohren und ich kippte in einem schnellen Zug den Whiskey meine Kehle runter.

Blaise, Theo und ich hatten uns entschieden noch etwas von unserem gemeinsamen Urlaub nachzuholen, da wir schließlich früher wieder abgereist waren. Nun waren wir im Club und gaben uns die Kante.

Zumindest ich gab mir die Kante.

„Wie geht es Hermine?", fragte Theo und ich gab einen jammernden Laut von mir. „Es reicht, dass ich sie den ganzen Tag um mich habe und sie dauernd in meinem Kopf rumgeistert, bitte, heute Abend keine Erwähnungen von Granger.", bat ich dann und Blaise zog die Augenbrauen zusammen.

„Hat sie sich etwa ausgesucht im Krankenhaus zu liegen oder zwingt sie dich, bei ihr zu sein?", fragte Blaise da scharf und ich seufzte. „Nein, natürlich nicht. Aber es ist schließlich auch mein Kind, also ist doch klar, dass ich da bin.", brummte ich und Blaise seufzte.

„Soweit ich weiß, verhältst du dich aktuell wie ein Arschloch.", brummte er dann und ich schnaubte. „Arschloch? Nein. Ich ziehe mich nur ein wenig zurück, weil wir eben die ganze Zeit aufeinander hocken. Und sie... Sie hat...", ich umklammerte das leere Glas. „Dir gestanden, dass sie dich liebt.", beendete Blaise meinen Satz und ich knurrte.

Dann sah ich zur Barkeeperin.

„Ich nehme einen neuen Whiskey und fünf Shots.", brummte ich dann und sie schenkte mir mit gerunzelter Stirn ein.

Ein Shot nach dem anderen floss meine Kehle runter.

Dann nippte ich am Whiskey, merkte das warme Gefühl des Alkohols in meinem Bauch.

„Du tust so, als hättest du all das nicht schon vorher geahnt.", meinte Blaise nun und ich schlug scheppernd das Glas auf den Tresen.

„Ich will heute nicht über Granger reden. Was war daran so schwer zu verstehen?", knurrte ich dann, erhob mich, kippte mir den Whiskey in den Rachen und taumelte weg von meinen besten Freunden.

Black Diamonds | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt