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Ich starrte die weiße Wand vor mir an. Sie war ein riesiger Kontrast zu meinen roten Händen und Unterarmen.

Es ging alles viel zu schnell.

Müde strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und verdrehte die Augen für die Paparazzi, die vor dem St. Mungos campten und nur darauf warteten, dass ich reinkam oder rauslief, sie mich knipsen konnten und mir die wildesten Fragen stellen konnten.

Doch ich antwortete auf keine. Es reichte, dass sie mich dauernd knipsten und Spekulationen über mich in Artikel schrieben, die im Tagespropheten landeten. Ich war schon wieder Teil der Öffentlichkeit, doch ich würde mich nicht zu irgendetwas äußern und damit noch mehr in die Öffentlichkeit treten.

Genervt lief ich an den Paparazzi vorbei. Ich wollte einfach nur noch zu Granger ins Bett fallen, auch, wenn es noch nicht spät war. Ich hatte den ganzen Tag gearbeitet, Treffen mit den Lieferanten gehabt und mit meinen Köchen und war hundemüde.

Es war erst fünf Uhr, wenn ich mich nicht ganz täuschte.

Bald würde es Abendessen geben und dann konnten Granger und ich irgendeinen Film gucken und schlafen. Oder wir vögelten wieder bis wir beide zu erschöpft waren und einschliefen.

Es war eigentlich ein Wunder, dass wir noch von niemandem erwischt wurden.

Ich trat in das St. Mungos und war sofort wieder umgeben von der alltäglichen Hektik hier drinnen. Seufzend lief ich zum Fahrstuhl, da ich heute zu müde für die Treppen war.

Mein dunkelgrünes Jackett hing über meine Schulter, die weißen Hemdsärmel waren auf die Hälfte meines Unterarmes hochgekrempelt.

Ich drückte den Knopf zu dem Stockwerk, in dem sich Grangers Zimmer befand und lehnte mich an die Wand des Fahrstuhles. Der Fahrstuhl fuhr ruckelnd los und blieb dann wieder stehen.

Mit einem Ping öffnete sich die Tür und ich öffnete meine Augen und trat aus dem Fahrstuhl.

Irritiert runzelte ich die Stirn. Denn unten, im Eingangsbereich und der Notaufnahme war immer Hektik. Doch hier oben war es eigentlich immer ruhig und gelassen. Und nun rannten hier Schwestern und Ärzte umher und waren das Auroren?

Mein Magen zog sich krampfhaft zusammen, als ich sah, in welchen Raum alle so panisch aus und ein gingen.

Das war das Zimmer, in dem Granger lag.

Meine Schritte verschnellerten sich, bis ich eigentlich zu dem Raum joggte.

Da erblickte ich Ginny, wenige Meter neben der Tür. Sie war eigentlich heute den Tag über bei Granger gewesen.

Ohne weitere Acht darauf zu geben, wollte ich in das Zimmer gehen, doch plötzlich stand ein Mann vor mir, der mich bedauernd ansah.

„Mister, glauben Sie mir... Sie wollen da nicht rein...", er schüttelte den Kopf und versuchte mich zurückzuhalten.

„Lassen Sie mich verflucht nochmal da rein!", knurrte ich. „Das wollen Sie nicht, glauben Sie mir.", er schüttelte abermals den Kopf.

Mit einem Rucken meines Kinns setzte ich meine Magie ein und er flog bei Seite. Ich drückte mich durch die Tür und stürmte in das Zimmer.

Als ich die Situation erblickte, entwich mir rasselnd der Atem und meine Beine drohten nachzugeben.

Granger lag auf dem Bett. Die Augen geschlossen. Das Bett war voller Blut. Ihr Bauch voller Blut. Etwas entfernt vom Bett ein blutiges Messer auf dem Boden.

Black Diamonds | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt