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Hermine p.o.v.

,,Wo ist eigentlich Draco hin?", fragte Ginny plötzlich und auch ich fragte mich, wo er so lange blieb.

,,Er wollte doch nur kurz zur Theke...", meinte nun Harry.

Blaise streckte sich und sah über das Restaurant hinweg. Sein Mund verzog sich, er seufzte und setzte sich dann wieder normal hin.

,,Vermutlich hat er gezahlt und ist gegangen. Gegangen ist er auf jeden Fall.", meinte er dann und ich musste es unterdrücken, traurig den Blick zu senken.

,,Ron hat ihm ziemlich die Laune versaut, oder?", fragte Ginny vorsichtig, schließlich wusste keiner von uns drei, worüber die drei vorhin gesprochen hatten.

,,Ich weiß nicht, was ihr erwartet habt, aber Draco ist nicht mehr, wie er mal war. Er redet kaum noch, auch mit uns nicht. So etwas, wie das vorhin mit Weasley, das ist ihm egal. Aber er hat sich aus gewissen Gründen aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, sodass keiner weiß, wo er ist. Und auch aus gewissen Gründen hält er sich weiterhin aus der Öffentlichkeit raus. Weasley hat diese Gründe ihm vorhin nochmals aufgezeigt und Salz in die Wunde gestreut. Er ist einfach nicht mehr der Draco, den ihr kanntet. Ich habe ihn seit drei Jahren nicht mehr wirklich lachen sehen. Oder Lächeln. Seine Emotionen, keine Chance. Sein Gesicht ist ein leeres Blatt Papier, du siehst nie was in ihm vorgeht. Und erklären tut er es auch nicht mehr.", Theo schüttelte den Kopf.

,,Es war ein Wunder, dass er überhaupt hergekommen ist. Und dass er sich zumindest etwas erklärt hat. Das war mehr, als andere in den letzten Jahren bekommen haben.", fügte Blaise hinzu.

Ich seufzte.

,,Und auch, dass er zugelassen hat, dass du ihn berührst, Hermine. Durfte in letzter Zeit niemand, vor allem keine Frau. Draco könnte gefühlt seit drei Jahren ins Kloster. Bei dir hat er es gebrochen.", Blaise sah mich vielsagend an.

,,Der Casanova von Hogwarts ist fromm geworden?", grinste Ginny und entlockte uns allen ein Schmunzeln.

,,Bei Draco ist viel passiert. Sehr viel Grausames hat ihn zu dem gemacht, den ihr heute gesehen habt. Er hat viel verloren. Mehr als man sich vorstellen kann.", seufzte Theo dann und ich spürte, wie sich ein drückendes Gefühl in mir breit machte.

Ich hatte heute Abend viel zu viel Sympathie und auch Empathie für Draco Malfoy gewonnen. Und nun wollte ich ihm unbedingt helfen.

Der restliche Abend war noch sehr schön, aber dennoch ging mir Malfoy einfach nicht aus dem Kopf.

Als dann die Kellnerin kam, da wir bezahlen wollten, ließ ich den anderen den Vortritt, da ich sowieso wusste, dass mir die Kosten einen halben Herzinfarkt bescheren würden.

Sobald jeder von den anderen bezahlt hatte, lächelte die Kellnerin und freundlich an.

,,Dann wünsche ich Ihnen allen noch einen schönen Abend.", lächelte sie und ich runzelte die Stirn.

,,Ich habe noch nicht gezahlt.", merkte ich dann kopfschüttelnd an.

,,Es ist nichts mehr offen. Alles wurde bezahlt.", meinte die Kellnerin und wieder runzelte ich die Stirn, bevor ich zu meinen Freunden sah.

,,Blaise?", fragte ich angespannt.

,,Ich war das nicht. Ich schwöre es.", er hob abwehrend die Hände.

Ich sah zu Ginny und Harry, doch auch sie schüttelten den Kopf.

,,Der Blonde, der vorhin noch bei Ihnen war, hat zwei Essen und zwei Getränke gezahlt. Und er hat das hier dagelassen.", dir Kellnerin legte ein Papier auf den Tisch.

Das Papier war leer und ich runzelte die Stirn abermals.

,,Draco hat für mich gezahlt?", verwirrt schüttelte ich den Kopf.

,,Das Papier ist leer.", murrte Blaise, der dieses in die Hand genommen hatte.

,,Er wollte unbedingt, dass ich es überreiche. Ich weiß aber nicht wieso.", mit einem Schulterzucken verschwand die Kellnerin.

,,Es ist verzaubert.", stellte Theo nüchtern fest.

Ich griff es Blaise aus den Fingern und betrachtete es.

Triff mich um 23 Uhr am London Eye

Diese Nachricht poppte plötzlich in meinem Kopf auf, ohne, dass auf dem Zettel etwas erschien.

,,Kannst du etwas lesen?", fragte Blaise und ich schüttelte wahrheitsgemäß den Kopf. Lesen konnte ich schließlich nichts.

Wir erhoben uns und verließen gemeinsam das Restaurant.

Es regnete mal wieder in Strömen.

Mit einem Seufzen umarmte ich alle zum Abschied, sogar Theo und machte mich dann auf den Weg nach Hause.

Zuhause angekommen sah ich auf die Uhr. Es war noch eine halbe Stunde bis es elf sein würde.

Mit einem Zauber trocknete ich meine Haare und meinen Körper, bevor ich meine Haare nochmals bändigte und mich etwas frisch machte.

Dann verließ ich mein Zuhause wieder und lief los zum London Eye.

Es regnete zum Glück kaum noch, aber dennoch war es ziemlich kalt und ich schlang meine Arme um mich selbst.

In der Nähe des London Eye angekommen, sah ich mich um.

Nach einem Moment erblickte ich den weißblonden Schopf und lief auf ihn zu.

Doch als ich bei ihm ankam, keuchte ich und taumelte zurück.

Draco stand dort nicht, es war eine verzauberte Attrappe, die einen glauben ließ, dort würde Draco stehen.

,,Du tauchst also sofort auf, wenn du glaubst, er bittet dich um ein Treffen. Was läuft zwischen euch, hm?", ertönte da eine Stimme hinter mir und ich drehte den Kopf.

Als ich Ron sah, drehte ich mich vollkommen um.

Seine Augen waren abermals vollkommen glasig, er war wieder betrunken. So, wie vor dem Restaurant. Und diesmal war kein Nic da, keine Security, keine anderen Leute.

Ich machte ein paar Schritte rückwärts.

,,Ron, was tust du hier?", hauchte ich, verfluchte es innerlich, dass ich Angst vor ihm hatte.

,,Eigentlich wollte ich nur mit dir reden. Aber dann habe ich vorhin beobachtet, wie du mit Malfoy umgegangen bist, nachdem ich weg war. Und das hat mich sauer gemacht, Hermine. Wirklich sauer.", er spuckte Dracos Nachmamen geradezu aus.

,,I-Ich war nur für ihn da, weil er so bedrückt gewirkt hat...", wisperte ich, doch Ron schien es nicht zu interessieren.

,,Ich dachte mal, du würdest meine Frau werden, die Mutter meiner Kinder. Aber du hast mich einfach so verlassen. Und jetzt bandelst du mit Abschaum wie Malfoy an.", Ron schüttelte den Kopf.

,,Du hast mich betrogen. Deswegen habe ich dich verlassen.", hielt ich dagegen.

,,Du hast mir nur einmal zugehört.", fauchte Ron.

Er machte einen Schritt auf mich zu und ich wich diesen zurück.

,,Und da du mir nicht zuhören möchtest, muss ich dich mitnehmen und bei mir behalten, bis du mir zuhörst. Ich habe keine Wahl.", er sah mich bedauernd an.

,,Ron, nein...", hauchte ich, doch er lief zu mir, ich konnte nicht mehr zurückweichen und er packte mich am Arm.

Ich keuchte vor Schmerz, da er richtig zupackte. Er begann mich hinter sich her zu ziehen.

,,Ich würde sie loslassen, wenn ich du wäre."

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Black Diamonds | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt