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Ich fühlte mich elendig und als würde ich jeden Moment einfach los kotzen. Und ich hatte ein verdammt mieses Gefühl, als hätte ich etwas wirklich beschissenes getan.

Stöhnend öffnete ich die Augen und sah neben mich. Dort saß Granger, lehnte am Kopfteil und las in einem ihrer Bücher. Das hieß, die Visite war schon vorbei und sie hatte sogar schon gefrühstückt und ich hatte das alles verschlafen.

Mit einem Seufzen senkte sie das Buch, schlug es zu und wandte ihre braunen Augen zu mir.

„Was ist passiert?", fragte ich leise und sie zog die Augenbrauen nach oben. „Nachdem oder bevor ich dir die Reste von Lippenstift vom Bauch waschen durfte?", antwortete sie mit einer Gegenfrage und ich sog scharf die Luft ein, was für einen stechenden Kopfschmerz sorgte.

„Ich...", resigniert schloss ich die Augen.

„Du erinnerst dich wahrscheinlich nicht mehr daran, deswegen hat mir Blaise erzählt, was passiert ist. Du hast dich hemmungslos besoffen und bist dann rausgegangen. Theo und Blaise sind dich irgendwann suchen gekommen und du warst draußen gegen die Wand gelehnt, während Regina über dich hergefallen ist. Anscheinend hast du nicht wirklich den Anschein gemacht, dass du das wolltest, weswegen Theo und Blaise dich befreit haben, aber Regina meinte zu Blaise, dass du am Anfang sehr wohl mitgemacht hast und es wolltest.", erklärte mir Granger dann und ich seufzte.

„Es tut mir leid...", nuschelte ich.

„Was tut dir leid, Draco? Dass du mit Regina rumgeknutscht hast? Das muss dir nicht leidtun. Wir führen keine Beziehung und du musst dich mir gegenüber nicht rechtfertigen. Es wäre nur toll, wenn du dann das nächste Mal wenigstens den Anstand besitzt, dass nicht ich diejenige bin, die dir die Spuren von deinen Flittchen vom Körper waschen muss.", mit diesen Worten erhob sie sich vom Bett und hielt sich kurz den Bauch.

„Ich weiß, dass wir keine Beziehung führen. Aber du warst offen zu mir und hast mir gesagt, was du für mich empfindest. Deswegen tut es mir leid, dass das passiert ist.", schwerfällig setzte ich mich auf, unterdrückte die aufsteigende Übelkeit, den Schwindel und den üblen Kopfschmerz.

„Na und? Mir war schon bevor ich es dir leider gesagt habe, bewusst, dass du nicht so für mich empfindest. Also kannst du tun und lassen was du willst. Du bist mir zu nichts verpflichtet.", meinte sie und schien irgendwelche Sachen aufzuräumen, die man nicht aufräumen musste. Ich wusste, dass sie das tat, um nicht bei mir sitzen zu müssen und mich auch nicht ansehen zu müssen.

„Wieso leider?", fragte ich und versuchte immer noch, mich nicht einfach wieder hinzulegen.

Der Kopfschmerz war bestialisch und ich wollte mich ehrlich übergeben. Noch dazu hatte ich noch keinen Kaffee und so eine Diskussion war dann sehr anstrengend.

„Wieso leider? Fragst du mich das gerade ehrlich?", Granger wirbelte zu mir herum und blitzte mich wütend an. Ich sah sie verständnislos an.

„Also bereust du es, dass du es mir gesagt hast?", fragte ich und sie lachte ironisch auf. „Natürlich bereue ich es! Wie könnte ich es auch nicht bereuen? Seit ich dir das gesagt habe, hast du eine 180 Grad Wendung gemacht! Du bist so oft es nur geht nicht da und entschuldigst es damit, arbeiten zu müssen, obwohl wir beide genau wissen, dass du den Papierkram von hier aus machen kannst. Wenn du hier bist, bist du nur auf Distanz, führst abgehackte Gespräche mit mir, nimmst mich nicht mal mehr in den Arm, weder tagsüber noch nachts... Du küsst mich nicht mal mehr auf die Wange und auf die Lippen erst recht nicht! Wenn ich versuche dir nah zu kommen, baust du so schnell du kannst wieder Distanz auf. Und Sex haben wir auch nicht mehr. Bevor ich dir das gesagt habe, warst du kaum satt zu bekommen und hast zu jeder erdenklichen Möglichkeit mit mir geschlafen oder hast eine andere sexuelle Tätigkeit gestartet. Aber seit ich dir das gesagt habe, rührst du mich nicht mehr an.", schmetterte sie mir dann entgegen und ich sah sie perplex an.

Black Diamonds | DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt