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Min Yoongi

Ich hatte wirklich die ganze Nacht bei Jimin verbracht. Ich wollte, wenn er aufwachsen sollte bei ihm sein. Ich ließ das Babybett in das Zimmer bringen, damit ich den Blick auf Young-jun hatte. Ich wollte die Aufsicht nicht anderen überlassen. Ich zog mich mit Young-jun einfach zurück, kapselte mich völlig ab.

Ich weiß, das ist kein Weg, aber ich konnte nicht anders, auch wenn ich es gerne anderst gemacht hätte. Ich konnte nicht. Ich musste bei Jimin sein und ich brauchte meinen Sohn bei mir. Ich ließ wirklich niemanden mehr an mich ran. Schlug mich die ganze Zeit allein mit ihm durch. Ich wollte etwas beweisen, wollte es mir beweisen.

Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es konnte, dass ich als Vater etwas taugte. Ich wollte kein nichts nutz sein. Er sollte später Solz darauf sein, mich als Vater haben zu können, als Zeichen dafür das ich was richtig machte.

Es war früh am morgen als es an der Tür klopfte. Lange Haare schauten hervor und ich wusste schon, wer da vor der Tür stand. Meine Großmutter kam herein und sah sich Jimin, dann mich an. Mit ihrer Tasche in der Hand stand sie da. Etwas wehleidig sah sie mich an.

"Ach mein lieber Junge, was du nur immer alles durchstehen musst", sagte sie zu mir. Meine Augen waren rot, unterlaufen von meinem ganzen Geheule. Ich hatte noch nie so viel geweint wie in diesem Zeitraum. Ich schniefte und sie kam um das Bett herum, setzte sich neben mich auf das Bett und nahm mich in ihre Arme. "Ach meiner Arme Junge. Machst du nur für Sachen", sagte ich vor sich hin, wiegte mich etwas in ihren Armen.

Ich ließ den Tränen wieder freien lauf. Ich konnte es auch kaum zurückhalten. Ich konnte mich meinen Vätern und meinem Großvater kaum öffnen, was das angeht. Sie verstand es wieder besser. Das hoffte ich mal zumindest.

"Yoongi, ich verstehe deinen Schmerz, aber du musst Jimin gehen lassen. So hat das ganze auch Sinn. Schau dich doch mal an. Du bist fertig. Viel zu fertig und den daran du hast jetzt einen Sohn der einen starken Vater braucht. Mach dich nicht so klein um, komme wieder aus deiner Mauer hervor. Young-jun braucht dich jetzt mehr denn je", kamen die Worte von ihr.

Und ich dachte noch, sie würde es verstehen.

Ich drückte mich von ihr weg und stieß sie von mir. Warum war ich auch so in dem glauben sie könnte mir jetzt Helfen? Niemand konnte mir helfen. Es war vorbei mit Jimin und ich klammerte mich an seine Leiche. Klar war das nicht gut, aber ich konnte nicht anders. Ich konnte nicht einfach so lassen.

Ich klammerte mich an Jimin fest, sowohl physisch als auch seelisch.

Dieser Schmerz in meiner Brust wollte einfach aufhören. Als wäre da ein Band, das mich an Jimin festhalten lässt. Und dieses riss immer mehr und mehr. Das Reißen schmerzte und das nicht nur ein bisschen. Sondern richtig. Ich hielt diesen Schmerz kaum noch aus.

"Kannst du mich nicht einfach allein lassen?", fragte ich sie. Ich wendete den Blick von ihr ab. "Yoongi ich...", legte sie ihre Hand auf meine Schulter, doch ich schlug sie sofort weg und sie stockte in ihrem Satz. Sie merkte wohl, dass sie keine Chance hatte, an mich heranzukommen.

Young-jun gab schon wieder quengelnde Geräusche von sich. Ich sah auf zum Bett, das unmittelbarer in meiner Nähe stand. Meine Großmutter stand auf und ging auf das Bett zu. Er war wieder in meine Armen eingeschlafen, hatte ihn dann einfach in sein Bett gelegt. Diese Nähe zu ihm tat so gut. Sein Geruch, dieser Geruch nach Baby beruhigte mich jedes Mal. Es half mir wie eine Droge und ich war ganz benebelt davon.

"Würdest du jetzt bitte gehen!", sagte ich zu ihr. Ich hatte mich zu ich gedreht. Ich wollte nicht, dass sie ihm zu nahe kam. Also stand ich auf und holte den jammernden Young-jun aus seinem Bett, griff nach dem Schnuller und legte ihn wieder in seinen Mund, doch Ruhe war keine in Sicht.

"Yoongi du kannst dich nicht....."

"Geh jetzt endlich! Ich brauche niemand, der dazwischen redet. Ich weiß, was ich tu’!", fuhr ich sie an. Geschlagen gab sie nach und ging dann auch endlich. Ich kniff meine Augen zu und legte meine Finger auf meine Nasenrücken. Ich kann das nicht mehr länger. Ich halte das nicht mehr durch. Wie lange würde ich noch mitmachen, bevor mein Körper auch noch versagt?

Es war ein Wunder, dass mein Schatten mich überhaupt in Ruhe ließ, doch da hatte ich mich zu früh gefreut.

"Ich verstehe dein Leiden und dein Kummer, aber dich komplett fallen zu lassen, dich zu isolieren wird nur dein Verderben sein. Wie willst du für deinen Sohn da sein könne, wenn du immer mehr an Jimins Tod zerbricht. Du machst verwundbar. Angreifer. Du bist leichte Beute für Jungkook", ertönte die dämonisch tiefe Stimme in meinem Kopf.

Will er mich jetzt ernsthaft belehren? Das hatte er noch nie getan. Hatte er seinen Fehler auch so langsam eingesehen.

"Um so schwäche du wirst, um so mehr zerbreche auch ich daran. Ich dich nicht länger vor deinem Untergang retten, Yoongi. Wenn du wirklich etwas bezwecken willst, dann löse dich von ihm. Sei für den kleinen da. Er braucht dich. Sei der Vater, den er verdient hat, den er später mit Stolz seinen Vater nennen kann. Tu endlich das Richtige."

Das Gejammer von Young-jun wurde immer laute, wandelte sich in schrie um. Er hatte Hunger. Ein Glück habe ich alles in Zimmer bringen alle was brauchte. Ich legte ihn in sein Bett, um die Flasche zu machen, aber natürlich gefiel ihm das gar nicht.

Schnell die Flasche gemacht, holte ich ihn wieder heraus und gab ihm die Flasche in den Mund. Ruhe kehrte ein und ich sackte erleichtert zusammen.

Da hörte ich nach einer Weile plötzlich ein Atmen Geräusch. Da ich fast am Einschlafen war, dachte ich, es wäre Young-jun, aber als ich zu Jimin blickt, sah ich wie sich sein Brustkorb hob und wieder senkte. Ich dachte wirklich ich würde Träumen, aber als ich noch mal hinsah, war ich mich sicher.

Jimin lebte. Ich hörte sein Herzschlagen. Jimin war zurück.

Ja, er war zurück im Leben, aber noch nicht wach. Bei genauem Hinsehen, sah ich, wie seine Augenlieder flatterten. Er versuchte, die Augen zu öffnen. Ich stand mit Young-jun in Arm auf und setzte mich auf das Bett, zu Jimin.

Er öffnete zaghaft seine Augen und blickte erst mal in die Leere. Ein Glück hatte ich das Zimmer etwas abgedunkelt, sodass es eine bessere Atmosphäre gab. Er bewegte seinen Kopf in meine Richtung und er sah mich an.

Pure Erleichterung kam in mir auf. Jimin war am Leben und das war einzige wahr für mich zählte.

"Jimin", kam sein Name über meine Lippen. Er atmete ruhig ein und wieder aus. Er sagte, nichts war eher ruhig und sah dann an mir herunter zu Young-jun. Er hob seine Hand und nahm die kleine Hand in seine. "Ist er gesund?", fragte Jimin und ich nickte ihm zu.

"Er ist mehr als gesund. Er ist perfekt Jimin", sagte ich zu ihm und ein zufriedenes Lächeln zierte seine Lippen. Er war noch nicht ganz auf der Höhe, aber das würde auch wieder werden. Die Hauptsache ist das er wieder am Leben Teil nahm.

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WHAT LIES BEHIND ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt