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Min Yoongi

Es waren Wochen nach dem Aufwachen von Jimin vergangen. Young-jun wuchs und nahm gut an Gewicht zu. Jimin hatte versucht, ihn zu stillen, aber das schaffte er nicht mehr. Young-jun war die Flasche schon so gewohnt, dass er nicht an Jimins Brust wollte.

Etwas hatte es ihn gekränkt und irgendwo kann ich ihn auch verstehen. Wir sind mittlerweile in das Haus von meinem Onkel eingezogen und leben inzwischen alleine. Zusammen meisterten wir das schon alles.

Schreck erfühlt japste Young-jun auf, als ich ihn das warme angenehme Wasser gleiten ließ und riss die Augen weit auf. Ich musste grinsen. Jedes Mal aufs neue erschrak er sich vor dem Wasser.

"Alles gut ist nur Wasser", sagte ich zu ihm, legte ihm das Tuch auf den Bauch und etwas Wasser in meine andere Hand auf, ließ über seine Brust tropfen. Immer wieder nahm ich neues Wasser und es über seinen Körper rieseln. Mit und Füßen patschte er im Wasser umher.

"Ach, ihr seid schon so weit", kam Jimin mit frischen Klamotten in Badezimmer. Ich hätte nie gedacht, mich später mal gut um ein Baby kümmern zu können. Aber man sehe da, er klappte.

"Ja, wenn du so lange brauchst", sagte ich zu ihm. Mit einem Arm hielt ich den kleinen fest, damit er mir nicht untergeht. Durch das zappeln musste ich gut festhalten. Er liebte das Baden, das war deutlich zu sehen. Er genoss immer richtig.

"Hier das Shampoo", gab Jimin von sich und ich streckte meine Hand aus. Jimin ließ etwas davon auf meine Hand und ich massierte sanft Young-jun Kopf damit ein. Ein wohltuender Seufzer kam von ihm und er entspannte sich. Ein Gähnen folgte, das mich kaum wunderte. Es war immerhin schon spät und bald wäre es eh Zeit für ihn schlafen zu gehen. Gegessen hatte er schon. Mit seinem ersten Monat im Leben hatte er es gut überstanden.

Bald für er schon zwei Monate alt werden. Diese Zeit verging so schnell, dass ich jetzt schon wieder den Drang dazu hatte noch mal Vater zu werden. Wenn ich an die Geburt zurückdachte, sträubte es mich, aber das schöne Gefühl, dass ich ihn in meinen Händen gehalten hatte und die Zeit danach hatte so vieles mit mir gemacht.

Was fremde Kinder anging, war ich noch immer auf Abstand. Ich habe gemerkt so lange ich meine eigenen habe, die ich liebe brauche ich die Kinder, andere gar nicht um mich. Noch immer kam ich mit fremden Kindern nicht klar und ich glaube, das würde auch so bleiben.

"Da ist jemand Müde, aber da ist es nicht der einzige", meinte Jimin, der sich auf den Badewannenrand setzte und ebenso auf gähnte. Ich zu ihm rüber, während meine Hand auf Young-juns Bauch ruhte.

"Das glaube ich dir. Kannst mit ihm zusammen ins Bett gehen, wenn du willst. Ich hole dich dann schon zu mir rüber, keine Sorge", sagte ich zu ihm, aber Jimin schüttelte den Kopf und stand dann auf. "Nein, das bekomme ich noch hin, wieder ins eigene Bett zu laufen", sagte er.

Er legte auf der Wickelablage alles zurecht und ich wusch Young-jun Kopf ab. Es war für mich schwer, alles an Jimin abzugeben. Ich war so auf den kleine fixiert, dass ich das Gefühlt hatte alles selber machen zu müssen. Jimin alles abnehme zu müssen, dabei vergaß ich immer das er auch etwas tun wollte.

Wir hatten schon einen Ehestreit hinter uns, als es darum ging, wer hier zu wenig machte und wer zu viel. Jimin wollte das ganze gerecht aufteilen. Dieser Streit war dumm, das wussten wir beide. Mittlerweile sind wir zu dem Entschluss gekommen und einfach abzuwechseln.

Ich holte Young-jun aus der kleinen Wanne und legte sofort neben mich auf die Wickelablage und packte ihn in das Handtuch ein. Vorsichtig trocknete ich ihn ab und cremte ihn ein. Legte ihm die Windel an und zog ihm seine Schlafsachen an. Ein mal noch seine wenigen Haare Kämmen und fertig war er fürs Bett.

Ich nahm ihn auf dem Arm und gab ihm seinen Schnuller. Erschöpfte ließ er seinen Kopf, den er schon leicht hob, auf meine Schulter fallen und atmete ruhig aus.

"Weißt du was, bring du ins Bett. Ich lege mich schon mal hin. Ich schaffe es nicht mehr mich Wach zu halten. Es war ein langer Tag", sagte er zu mir und ging aus dem Badezimmer. Ich strich mit meinem Finger über Young-jungs Wange. Dann werde ich ihn wohl heute in Bett bringen. Auch gut.

Ich lief aus dem Bad, machte das Licht aus und ließ die Tür einen Spalt offen. Lief dann rüber neben unser Zimmer, wo Young-jun seines hatte und machte der kleine Dimmer Lampe an. Ich ließ Young-jun in meinen Arm gleiten, sodass er lag und er schmiegte schon seinen Kopf gegen meine Brust.

Ich lief etwas in dem Raum herum und wartete bis sich seine Hand lockerte und er wirklich schlief, was kaum lange dauerte. Wenn es möglich wäre, würde ich mich wünsche, dass sie für immer Baby bleiben. Ich hatte schon etwas Angst davor, wie er sein wird, wenn er älter ist.

Zufrieden damit, dass er schlief, legte ich ihn in sein Bett, in den Schlafsack, machte diesen zu und deckte ihn mit der leichten Decke zu. Ich strich ein letztes Mal mit meiner Hand über sein seinen Kopf ehe ich das Licht ausmachte und aus dem Zimmer ging, rüber zu Jimin, der bereits im Bett lag.

Ich zog mir das T-Shirt und die kurze Hose aus und legte mich zu Jimin ins Bett, zog den schon halb Schlafenden an mich heran. Dieser drehte sich dann und bettete seinen Kopf auf meine Brust, legte seinen Arm um mich.

Es war warm hier drin. Kein Wunder, es war auch mitten im Sommer. Ein Glück hatten wir eine Klimaanlage, die uns nicht gleich verrecken ließ.

"Ach man. Das geht so nicht", jammerte Jimin und drehte sich um, weg von mir. Ich war verwundert und hob meinen Arm. "Ist dir so warm?", fragte ich ihn. "Ja und auf dir zu liegen ist keine gute Option. Du bist heiß und kann dann nicht schlafen."

Ich musste lachen und nahm seine Worte auch wirklich ernst. "Ich bin also heiß, aha. Das weiß ich selber, Jimin, das brauchst du mir nicht zu sagen", grinste ich in seine Richtung. Jimin drehte sich und sah mich böse an. Er boxte mir gegen die Schulter.

"Du Arsch", sagte er und lachte dann. Ich konnte nicht anders, das musste eben sein.

Jimin kam wieder zu mehr, legte sich aber nicht auf mich, sondern bleib neben mir liegen. Ich drehte mich zu ihm auf die Seite, strich mit meiner Hand über seine Wange. Ich sah durch das Mondlicht getränkte Zimmer an. Der Vollmond war heute wieder hell und mir fiel auf das an dem Tag als Young-jun auf die Welt kam, Vollmond war.

Wenn an Vollmondtagen oder Nächten Wolfskinder geboren wurden, zeigte dies an Stärke. Diese Kinder waren meist etwas Besonderes, da sie durch die Kraft des Mondes zur Welt kamen. Selbst ich war eins dieser Kinder. Nur wurde ich direkt im Mondlicht geboren, dass es Nacht war und der Mond meinen Vater noch erleuchtet hatte, als ich zur Welt kam. So hatte es mir mal Appa Min-jae erzählt.

Ich war stolz darauf eines der Mondkinder zu sein und ich hoffte das Young-jun später auch darauf stolz ist.

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WHAT LIES BEHIND ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt