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Min Yoongi

"Appa will auch!", rief mir Young-jun entgegen, als er sich vor mich stellte. Mit hoch gezogenen Augenbrauen sah ich ihn an. Jimin schlief neben mir auf dem Sofa und die kleine hatte ihren Hunger angekündigt. Ich war noch nicht aus der Übung, was das anging.

"Was willst du Young-jun?", fragte ich ihn und er zeigte auf die Flasche. Ich war verwirrt.

"Du brauchst doch keine Flasche mehr Young-jun", sagte ich zu ihm, aber er schüttelte den Kopf und stellte sich zwischen meine Beine. "Ich will geben", stellte er klar. Soll ich ihm das wirklich schon zu trauen? Sie war gerade eine halbe stunde alt, da sollte ihr jetzt noch zumindest nicht passieren.

Ich wusste nicht ganz, was ich zu ihm sagen soll. Ich gab seiner Bitte nach, stand auf, deutete ihm an sich auf das Sofa zu setzten, ganz nah Seitenlehne. Ich nahm der kleinen die Flasche aus dem Mund und sie war nicht wirklich erfreut darüber. Etwas trotzig, dass ich ihr die Nahrung einfach wegnahm, verzog sie das Gesicht, will zum Weinen ansetzten.

"So leg deinen Arm auf die Lehne, damit du stützte hast und gut den Kopf festhalten", sagte ich deutlich zu ihm. Er nickte und ich gab ihm das zappelnde Mädchen in den Arm. Ich griff nach der Flasche und gab sie ihr wieder. Young-jun umgriff die Flasche, deutete ihm dann, wie er sie richtig halten soll und entfernte mich von ihm.

Ich musste, das ganze eine Weile bis ich mich dazu entscheid mein Handy zu zücken und ein Bild zu machen. Als großer Bruder machte er sich auf jeden Fall schon mal gut.

Jimin regte sich und ich kniete mich vor Young-jun hin. Noch immer ist unsere kleine, Namen los. Ich wollte Jimin nach der Geburt erst mal die Rühe gönnen, die er brauchte.

Völlig zufrieden saugte sie an der Flasche und fühlte sich wohl sichtlich wohl in Young-jun Armen. Dass sie beiden ein Jahr trennten, war der perfekte Abstand. Besser hätte es wirklich kaum sein können.

Jimin schlug flatternd seine Augen auf und blinzelte mich an. Etwas erschrocken erhob er sich und sah ins Eck des Sofas, wo er Young-jun mit der kleine ausmachte.

"Ich dachte eben schon. Man mach mir keine Angst", sagte er zu mir. Ich lächelte nur und Young-jun sah Jimin zufrieden, mit einem breiten grinsen auf den Lippen an.
"Na alles klar, so weit?", fragt er unseren Sohn und Young-jun nickte nur fröhlich. Wenigstens er war glücklich.

"Sie hat immer noch keinen Namen", sage ich zu ihm.

Jimin drehte sich zu mir und nickte trübe.

Da es wie aus der Pistole geschossen von Young-jun. "Min-ha" Ich sah Jimin an, der nur leicht grinste und dann nickte.

"Wäre ein schöner Name, oder was sagst du dazu?", richtete er die Frage an mich. Ich zuckte mit den Schultern und nickte, schürzte die Lippen. Ich wusste nicht wirklich. Schön war er, aber konnte ich mich mit den Namen auch wirklich anfreunden?

Ich kämpfte in meinem Inneren. Jimin sollte klar sein, dass dies keine wirkliche Antwort war. Krafthaft wollte ich mich dagegen mein Ego wehren. Aber ich sah, wie mich Young-jun mit seinem Schmollmund ansah und konnte dem nicht wirklich widerstehen. Jimin lachte nur. Machte er sich jetzt darüber lustig, dass ich mich mit dem Namen nicht abgeben konnte?

Es war für mich so ein einfacher Name, den viel trugen. Und das war der Grund, warum ich mich damit nicht wirklich abgeben konnte. Ich mochte häufige Namen nicht.

"Mi-ga. Ist Mi-ga besser?", fragt Young-jun mich. Ich beiße mir auf die Zähne, knirsche leicht mit ihnen. Dieser Name hörte an sich schon schöner an, aber ich wusste nicht wirklich, ob er wirklich passte. Doch als ich dann meine Tochter anblickte, und um so länger ich sie ansah, wusste ich, dass er zu ihr passte. Sie war eine reine Schönheit, das war kaum zu übertreffen. Ich sah sie in der Zukunft vor mir.

Ihre langen schwarzen Haare. Ihr Katzenaugen und ihr ganze Aura, ebenso ihre Präsenz. Sie würde eine Sakura Blume erblühen.

Ich drehte meinen Kopf zur Jimin und legte meine Hand auf seine Wange. Ich lächelte ihn warm an.

"Mi-ga ist doch wirklich passender", sagte ich zu ihm. Jimin grinst breit und sah wieder rüber zu Young-jun. Dieser lachte ebenso. Da hatten wir also nun unseren Namen für sie.

Ich stand auf, weil ich sah, dass sie ihre Flasche leer hatte, nahm sie Young-jun weg und stellte die Flasche auf den Tisch. Ich nahm das kleine Mädchen hoch, nach dem ich mir das Spuck Tuch über die Schulter gelegt hatte und klopfte ihr leicht auf den Rücken.

Aus der Übung war ich sicher noch nicht.

Ich sah zu Jimin nur vor sich hin grinste. Was hatte er denn? Fragend blickte ich ihn an. Aber von Jimin kam einfach nichts. Ich schüttelte nur verwirrt denn Kopf und ging aus dem Raum, hoch, um ihr gleich eine neue Windel anzuziehen.

Ich machte das nicht wirklich gerne, aber man schlägt sich auch da irgendwie durch. Immerhin gibt es auch Schlimmeres als das.

Fertig mit dem Bäuerchen und dem Windelwechseln, ging ich wieder runter und wollte in Wohnzimmer, aber Young-jun war weg. Nur Jimin allein saß auf dem Sofa am Handy. Ich schaute mich um. Aber er war wie weg.

"Jimin, wo ist Young-jun?", fragte ich ihn noch ruhig. Er sah zu mir auf, sah ziemlich gelassen aus. Ich bekam seit Jimin verschwinden immer wieder Panik, wenn jemand einfach so nicht mehr da war. Ich weiß, dass ich damit nicht übertreiben sollte, aber ich konnte das auch nicht einfach so abstellen.

"Ganz ruhig. Er ist in der Küche", sagte er, lächelte nur und stand dann auf. Jimin hatte sich wohl komplett wieder erholt. Er nahm mir unsere Tochter ab und lächelte sie strahlend an. "Hier Appa", kam Young-jun zurück und hält Jimin ein Glas Wasser hin, das er dankend annahm. Wie schnell der kleine groß wird, ist krass. Er ist gerade mal ein Jahr alt, kann schon laufen und kann sogar schon sehr gut sprechen.

Ich erinnerte mich an die Worte von Appa Min-jae zurück. Er meint, ich sollte mich nicht wundern, den die Entwicklung eines Werwolfes ist schneller als die eines Menschen. Dennoch war es krass und wenn sogar, machte es mir leicht Angst, er würde mich zu schnell entwachsen. Nur verstehe ich auch, was Appa früher als ich noch ein Kind war, für Probleme hatte.

Erst jetzt, wo ich selber Vater bin, verstand ich ihn.

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WHAT LIES BEHIND ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt