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Min Yoongi

"Du hast was?", schrie ich wutentbrannt und starrte ihn fassungslos an. Das kann doch jetzt echt nicht sein erst sein. Ich sah zu Appa Min-jae der ziemlich verletzt da stand mit hängender Schulter. Der jüngere von beiden ging auf den älteren zu, wollte nach seiner Hand greifen, aber Appa Min-jae entzog sie ihm schnell.

"Min-jae bitte, das....", stammelte er doch er bekam es nicht mal hin seinen Satz zu Ende zu bringen. Dass er da rein geht und dann so aufgewühlt wieder herauskommt, damit konnte echt keiner rechnen. Was ist da drin bei Jong-hae nur passiert?

Mit großen Augen sah Young-jun in meinem Arm zu mir auf. Er spielte die ganz Zeit mit meiner Kette herum.

"Was bitte? Willst es jetzt auch noch erklären? Ich fasse es nicht das du dich auch noch von ihm ficken lässt. Kann ich dir jetzt gar nicht mehr vertrauen Si-yang? Erst das mit Nio und jetzt das? Was geht in deinem Kopf vor sich, hm?", wollte Appa Min-jae noch ruhig wissen. Ich sah ihm deutlich an, wie er mit sich kämpfte.

"Das mit Nio hat nichts mit dem zu tun. Das ist einfach so passiert. Min-jae ich liebe dich, was will ich den bitte von dem? Ich weiß, dass es ein Fehler war, aber..."

Da hob Appa Min-jae abwehrend die Hand und der jüngere verstummte schlagartig. Blieb Augenblicklich stehen. Das war ich hier miterlebte, schnurrte mir die Atemwege zu. Ich hatte Angst, dass unsere Familie nun ganz zerbrach. Es reichte doch schon das Jimin weg war und da sollte sich jetzt meine Väter auch noch vor mir streiten.

"Appa, es war doch nur ein mal und weißt du doch selber, das er dich liebt. Ich bitte dich, es gibt schlimmeres, und zwar das Jong-hae Jimin vergewaltigt hat. Appa wird niemals zu dem Drecksack zurückgehen, stimmt doch Appa?"

Ich drehte mich zu dem jüngeren und dieser nickte. Appa Min-jae hingehen war immer noch angespannt. Seine Fäuste ragten die Weißen Knochen hervor. Er sah nicht wirklich danach aus, gleich loszuschreien, aber seine Wut auf Jong-hae war deutlich erkennbar.

Er war nicht mal wirklich auf Si-yang wütend, mehr darauf, was dieser Mistkerl mit ihm gemacht hatte.

"Min-jae ich stand unter irgendeiner Droge. Ich war doch gar nicht mehr ich selbst. Ich...." Verzweifelt suchte er nach einer plausiblen Erklärung. Er trat an Min-jae heran und nahm dessen Hand.

"Wäre Jimin jetzt hier könnte er das ganze bestätigten. Er sagte mir noch, dass meine Augen nicht mehr klar waren. Angeblich waren sie mit einer milchigen Schicht bedeckt. Ich weiß nur das ich alles gespürt habe, aber eigentlich wie geschlafen habe. Zumindest kam es mir so vor. Du musst mir glauben. Er hat mir irgendwas gegeben Min-jae und ich weiß nicht mal was."

Das rechtfertigte wieder mal alles. Immerhin konnte ich mir kaum Vorstellen, dass er das ganze freiwillig getan haben konnte. So wie ich App Si-yang kannte, hatte er eine richtige Abneigung zu Jong-hae.

Appa Min-jae haderte mit sich selber und seinem gewissen. Es war im anzusehen, wie er nachdachte, was er als nächste tun würd. Ich hoffe nur, es kommt auch was Gutes dabei heraus.

"Ich brauche dennoch meine Zeit Si-yang. Du hast keine Ahnung wie sehr mir das verletzt. Nio Gegenüber erlaube ich dir sogar im Haus zu bleiben. Aber ich will dich die Nächste lieber gar nicht erst sehen", donnerte es dann schließlich und ich riss die Augen auf.

"Appa", kam es entsetzte von mir. Das kann er doch nicht machen?

Ach ja, ich hatte vergessen, wer er eigentlich ist.

"Min-jae bitte..."

"Nein. Halt lieber deinen Mund, bevor ich es mir wieder anders überlege und dich gleich herauswerfe", knurrte er ihn an. Noch nie war ich in solch einer Situation. Und wenn ich ehrlich bin, gefiel mir das ganze gerade so gar nicht.

Ich setzte Young-jun in den Laufstall und wollte zu Appa Min-jae etwas sagen. Ich machte den Mund auf, aber seine Hand schnellte zu mir und streckte seinen Finger hoch, deutete mir an, still zu sein.

"Ich will nichts hören Yoongi. Ihr solltet meine Entscheidung akzeptieren und gut ist!", kam es von ihm. Wortlos starrte ich ihn an fassungslos an. Das kann jetzt nicht wirklich sein ernst sein. Ich verstehe ja seinen Frust und Schmerz dahinter, aber gleich so aus der Haut zu fahren ist auch nicht okay.

Lag es vielleicht wirklich daran das Appa Si-yang erst drei Tage gewartet hatte, um davon zu erklären? War das eventuell der Grund?

Appa Min-jae drehte sich um und verließ mein Haus. Die Haustür wurde lautstark zu geknallt und wir zuckten zusammen. Selbst Young-jun der in dem Laufstall saß, schaute erschrocken zu mir hoch.

Mit seinen Katzen Augen sah er mich an. Er hatte sich längst daran gewöhnt, das Jimin nicht mehr da war und ich hatte ehrlich Angst das die zwei sich entfremden. Ich hatte schon so komische Geschichte gehört, dass die Bindung dann kaputtging und das Kind den Vater oder die Mutter dann gar nicht mehr wollte.

Ich vernahm das Schniefen von Appa Si-yang und drehte mich ihm zu. Stumme Tränen liefen über seine Wange. Noch nie hatte ich ihn so gesehen.

Ich ging auf ihn zu, während er sich an der Umrandung des Laufstalls festhielt und lange die Luft einzog. Es klang eher nach einer Schnappatmung. Ich legte meine Hand auf seine Schulter, wollte ihm zeigen das alles gut wird.

Seine Hand legte sich auf meine.

"Es geht schon Yoongi. Mach dir keine Gedanken. So ist das Leben eben, man wenig etwas daran ändern", sagte er und ich dachte schon, gleich aus holen zu müssen. Das hatte rein gar nichts zu sagen.

"Was redest du da. Er kann dich doch nicht einfach herauswerfen"

"Yoongi, er ist verletzt. Schmerz und Wut lassen und immer Dinge tun, die wir vielleicht gar nicht wollen. Ich akzeptiere seine Entscheidung. Immerhin braucht Nio mich. Du bist langsam alt genug um auf eigenen Füßen zu stehen. Ich komme damit schon klar. Mach dir also um mich keine Sorgen Yoongi", kam es von ihm, aber ich glaubte ihm die Worte nicht mal.

Von wegen Wut und Schmerz lassen uns Dingen tun, die wir nicht wollen. Sie lässt uns eher das tun, was wir wollen, vor allem in denjenigen Zeitpunkten.

Ich sah zu wie eine Träne über seine Nasenspitze lief und zu Boden tropfte. Ihn so gebrochen und verlassen zu sehen, tat mir selber weh.

"Appa", sagte ich zu ihm und drehte ihn zu mir herum, nahm ihn einfach in meine Arme. Er war überrascht, legte aber dennoch seine Arme um mich. Ich konnte, das ganze, was er jetzt durchmachen musste, gut nachvollziehen. Dank Jimin war ich jetzt endlich fähig Gefühle zu verstehen und sie auch Einzuordnen.

Lange stand ich mit Appa Si-yang hier Arm in Arm da und ließ ihm seine Zeit, das ganze erträglich zu machen.

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WHAT LIES BEHIND ᵞᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt