twenty four

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Harry

„Du bist überhaupt nicht bei der Sache.", ermahnt mich Zayn unzufrieden und zieht sich einen Kaffee aus dem Automaten. „Ich habe das Tonstudio nicht gemietet, um Kinderkacke zu fabrizieren. Du triffst heute kaum einen Ton."

Ich kann ja seinen Unmut verstehen. Ich weiß selbst nicht, was heute los ist. Die Töne sitzen nicht, der Takt stimmt nicht und meinen Einsatz verpasse ich auch jedes dritte Mal.

„Das weiß ich selbst.", blaffe ich zurück. „Du hättest mir aber auch früher sagen können, dass wir das Studio heute haben, dann hätte ich mich besser vorbereiten können."

„Es ist einer abgesprungen, hätte ich da vielleicht nein sagen sollen? Außerdem dachte ich, du willst die Platte auch so schnell wie möglich aufnehmen. Mann, Alter, ich will endlich auf den großen Bühnen stehen."

„Das will ich auch, schon allein, um nicht mehr von meinem alten abhängig zu sein. Aber ich bin mitten in der Nacht aufgestanden, weil ich Dienst hatte. Du warst wahrscheinlich noch nicht mal im Bett, als mein Wecker geklingelt hat."

Dass ich bewusst eher aufgestanden bin, um Louis abzuholen, muss mein bester Freund nicht wissen. Ich kann mir sein dreckiges Grinsen schon vorstellen, dazu noch seine blöden Sprüche... Nein, danke. Darauf habe ich keinen Bock. Ich weiß ja selbst nicht, was das zwischen Louis und mir ist. Ich weiß nur, dass es sich anders anfühlt als alles, was ich bisher gefühlt habe. Seit Tagen beherrscht er meine Gedanken, ohne dass ich etwas dagegen tun kann. Ich schätze, ich brauche dringend etwas Ablenkung von diesem Wuschelkopf.

„Okay", reißt mich Zayn aus meinen Gedanken, als könne er diese lesen. „Das bringt heute nichts. Wir machen hier Schluss. Du gehst nach Hause, schläfst ein paar Stunden und ich telefoniere ein bisschen herum. Wäre doch gelacht, wenn ich bis heute Abend keine Party auf die Beine stellen kann."

„Du brauchst nur mit dem Finger schnippen und schon ist deine Bude voll."

„Eben!", lacht er, während er bereits durch seine Kontakte scrollt. „Soll ich Gemma auch einladen? Sie könnte ihre heiße Freundin mitbringen."

„Tu was du nicht lassen kannst, aber Lottie hat dich das letzte Mal schon abblitzen lassen. Ich bezweifle, dass du Chancen bei ihr hast."

„Das schüchterne Zögern gehört zu unserem Spiel."

„Wenn du das sagst..."

Bis wir das Tonstudio verlassen, hat Zayn bereits zwanzig Gäste eingeladen. Überraschenderweise hat meine Schwester auch für sich und Lottie zugesagt. Unschlüssig kaue ich auf meiner Unterlippe. Wenn Lottie kommt, würde Louis dann vielleicht auch kommen? Allein würde er sicher nein sagen, doch mit seiner Schwester als Köter hätte ich wenigstens eine fünfzig zu fünfzig Chance.

„Wenn es dich nicht stört, würde ich auch noch jemanden einladen.", versuche ich möglichst lässig zu klingen. Doch Zayn schöpft sofort Verdacht. Wir haben denselben Freundeskreis und kennen dieselben Leute, es wäre also unnötig irgendwem separat einzuladen.

„Deinen Fuckboy?"

„Er ist nicht mein Fuckboy!", nehme ich ihm sofort den Wind aus den Segeln, sonst könnte es heute Abend peinlich werden. Ich ziehe mein Handy raus und schreibe ihm, bevor ich einen Rückzieher mache.

Me: Hi Sweetheart, lebst du noch, oder bist du bereits Nachtisch eines Krokodils geworden? Ich hoffe auf erstes. Würde dich nämlich gern zu einer Party einladen.

Louis antwortet nicht. Was habe ich auch erwartet? Er hat mich ja gewarnt, dass er vielleicht nicht zurückschreibt.

Bevor ich mich aufs Ohr haue, checke ich nochmal meine Nachrichten. Nichts.

empire love ➵ larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt