fifteen

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Louis

Mir stockt der Atem, mein Puls rast und eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Körper, als ich begreife, wer mich gerade von der Bühne gezogen hat. Ihr vertrauter Duft steigt in meine Nase und gibt mir ein wenig das Gefühl von zuhause. Ich schlinge meine Arme ebenfalls um Lottie und drücke sie fest an mich. Ein leises Schniefen dringt an mein Ohr. Ich muss mich zusammenreißen, um nicht auch in Tränen auszubrechen. Zweiundzwanzig Monate ist es her, dass ich so umarmt wurde. Der Abschied viel mir damals nicht leicht, zumal ich da schon wusste, dass ich Mom und meine Schwestern für eine sehr lange Zeit nicht wiedersehen würde. Nur konnte ich es ihnen damals nicht sagen. Ich wusste nicht, wie ich ihnen erklären sollte, dass ich Vater werde, und über die Umstände wollte ich schon gar nicht sprechen. Ich habe mir sorgfältig ein Kartenhaus aus Lügen und Ausflüchten aufgebaut, welches plötzlich in sich zusammenzubrechen droht.

Lottie schiebt mich ein Stück von sich und sieht mich mit ihren tränennassen Augen an. „Du hast mir gefehlt.", haucht sie mit bebender Stimme und zieht mich erneut in ihre Arme. Ich möchte ihr sagen, dass sie mir ebenfalls gefehlt hat, doch ein dicker Kloß in meinem Hals hindert mich daran, auch nur einen Ton von mir zu geben. Meine Gefühle fahren Achterbahn, während in meinem Kopf ein Wirrwarr aus allen möglichen Gedanken herrscht.

„Was machst du hier?", frage ich Lottie, als sich der Kloß langsam löst.

„Ich bin mit Freunden hier."

„Nein... was machst du in New York?", stelle ich meine Frage präziser.

„Was denkst du denn? Ich studiere hier."

„Warum?", frage ich völlig überfordert von all den Fragen und Gedanken.

„Lou, geht's dir gut? Bist du auf den Kopf gefallen? Du stellst dich doch sonst nicht so doof an."

„Entschuldige, ich... ich hatte nur nicht damit gerechnet dich hier zu treffen."

„Ich auch nicht... Komm, ich möchte dich ein paar Freunden vorstellen." Ehe ich mich wehren kann, zieht Lottie mich quer durch die Bar an einen der hinteren Tische. Schon beim Näherkommen, spüre ich seine brennenden Blicke auf mir. Noch eine Person mit der ich hier und heute Abend ganz sicher nicht gerechnet habe. „Das ist mein Bruder Louis. Louis, das sind Gemma, Zayn und Harry, aber ihr zwei kennt euch ja bereits.", macht sie uns miteinander bekannt, während ich am liebsten so schnell wie möglich verschwinden möchte. Was um alles in der Welt hat Lottie mit Harry zu tun? Wie kommt sie in solche Kreise?

Nur widerwillig setze ich mich zu Lottie und ihren Freunden, doch spüre weiterhin den brennenden Blick von Harry auf mir.

„Singst du öfter hier?" unterbricht Lottie das unangenehme Schweigen am Tisch. Ich schüttele leicht nur dem Kopf. „Ich bin nur für Liam eingesprungen. Der hat sich einen Virus eingefangen und konnte heute nicht auftreten. Hätte er keinen Ersatz gebracht, hätte er seinen Job verloren."

„Der edle Retter in der Not.", Harrys Stimme trieft nur so vor Spott.

„Kann ja nicht jeder so ein selbstgefälliges Arschloch sein.", keife ich zurück. Vielleicht ist meine Aussage etwas zu hart. Allein der Präsentkorb hat mir bewiesen, dass er durchaus auch nette Seiten an sich haben kann. Doch sein beißender Unterton schreit geradezu nach einem Wortgefecht.

„Das habe ich jetzt mal überhört." Ein teuflisches Grinsen auf seinen Lippen.

„Warum?", frage ich herausfordernd. „Verträgst du die Wahrheit nicht?"

Gemma klopft mir lachend auf die Schulter. „Endlich gibt ihm mal jemand Kontra."

„Hey, du bist meine Schwester und solltest auf meiner Seite sein.", empört sich Harry theatralisch, doch Gemma zuckt nur mit den Schultern.

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