Epilog

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Harry
6 Monate später

„Bist du bereit?", sieht mich Zayn mit Feuer in den Augen an. Er liebt es ebenso wie ich im Jubel der Fans zu baden, doch heute scheint alles und jeder gegen mich zu sein. Bereits, als wir in den frühen Morgenstunden in London angekommen sind, gab es Probleme mit meiner Zimmerreservierung. Statt in einem kleinen Einzelzimmer, wohne ich jetzt in einer riesigen Suite und fühle mich noch einsamer als ohnehin schon. Der Soundscheck war eine Katastrophe und zu allem Überfluss ist Louis schon den ganzen Tag nicht erreichbar.

Unruhig sehe ich zwischen Zayn und meinem Handy hin und her.
„Ich kann da jetzt nicht rausgehen. Nicht, solange ich Louis nicht erreicht habe.", schüttle ich entschlossen den Kopf, ohne meinen besten Freund anzusehen. Ich weiß auch so, dass er mich für überfürsorglich hält.
Nervös laufe ich hinter der Bühne auf und ab, wähle erneut seine Nummer und erreiche wieder nur die Mailbox. Warum geht er denn nicht an sein verdammtes Handy?

Ein ungutes Gefühl steigt in mir auf. Ich hasse es, wenn er nicht abnimmt, dabei weiß er genau, was das in mir auslöst. Wir sind tausende Kilometer voneinander entfernt. Ich möchte doch einfach nur wissen, dass es ihm und Freddie gutgeht. Unsere Telefonate sind in den letzten Wochen zu einer Art Ritual geworden. Erst wenn ich weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss, kann ich mich zu hundert Prozent auf die Show konzentrieren. Aber ausgerechnet heute, wo wir das erste Mal vor ausverkauftem Stadion auftreten, lässt er mich hängen.

Ich möchte es noch etwas hinauszögern, doch das Kreischen der Fans wird immer lauter, die Vorband spielt gerade ihren letzten Song und in weniger als zwei Minuten, stehen wir da draußen.

„Jetzt reiß dich mal zusammen!", blafft mich Zayn in einem ungewohnt strengen Ton an. „Es kann viele Gründe geben, warum Louis nicht erreichbar ist. Er ist schon groß und kann auf sich aufpassen, andernfalls hättest du bestimmt schon Bescheid bekommen."

„Aber Louis..."

„Ich will jetzt kein Wort mehr über Louis hören!", reißt er mir energisch das Telefon aus der Hand. „Du bewegst jetzt deinen Hintern da raus und machst gefälligst deinen Job. Das ist eine Liveübertragung, falls ich dich daran erinnern darf. Ganz England wird gleich über unseren Erfolg oder Untergang entscheiden. Und ich hab keinen Bock wegen deiner kleinen Krise mit deinem Lover ausgebuht zu werden. Wir haben zu hart gearbeitet, um das alles in den Wind zu schießen."

Überrascht über Zayns direkte Worte starre ich ihm noch einen Moment hinterher, ehe ich ihm auf die Bühne folge. Kaum, dass wir vor die Menge getreten sind, spielen sie verrückt. Das Kreischen wird ohrenbetäubend laut, doch verschafft mir, wie jedes Mal, eine Gänsehaut. Zayn hat Recht, heute geht es um alles oder nichts. Wenn wir verkacken, sind wir bei den Engländern unten durch, und ich möchte diese Last nicht auf meinen Schultern tragen.

Ich atme noch einmal tief durch, als bereits das Intro unseres ersten Songs beginnt. Perplex sehe ich zu Zayn. Das ist nicht der Song, den wir besprochen hatten. Es ist something great, der Song, den ich nur ein einziges Mal live singen wollte. Louis' Song.

„Kleine Planänderung.", grinst er mich frech an, während ich versuche mir vor den Kameras nichts anmerken zu lassen. Wie in Trance singe ich Zeile für Zeile, lasse meine Augen über das euphorische Publikum gleiten und vergesse beinahe den Text, als mein Blick an den schönsten blauen Augen hängenbleibt, die ich je gesehen habe. Ich muss ein paar Mal blinzeln, doch es ist kein Hirngespinst. Inmitten der Fans steht tatsächlich mein Freund und lacht mich glücklich an. Mein Herz macht Luftsprünge, während eine unendliche Last von mir fällt. Endlich kann ich mich auf das konzentrieren, was ich liebe. Und das gleich im doppelten Sinne.

Wir spielen noch drei Zugaben, ehe wir uns endgültig von den Fans verabschieden.

Keine Sekunde länger hält es mich auf der Bühne. Überstürzt laufe ich die schmale Treppe hinunter, renne dabei fast einen Techniker über den Haufen, ehe ich endlich meinen Wuschelkopf in die Arme schließen kann. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er hier bei mir ist.

„Überraschung.", wispert Louis atemlos, nachdem ich ihn beinahe besinnungslos geküsst habe.

„Was machst du hier?"

„Es sind Semesterferien und ich dachte ein Besuch in der Heimat wäre ganz schön. Hab gehört hier tritt eine fantastische Band auf. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Zumal der Leadsänger die Nacht in einer viel zu großen Suite allein verbringen soll. Meinst du, er möchte meine Gesellschaft?", sieht mich Louis verschmitzt an, ehe er unsere Lippen erneut zu einem nicht mehr ganz so verlangenden Kuss verbindet.

„Ich glaube, der Leadsänger könnte sich nichts schöneres vorstellen.", raune ich gegen seine Lippen. „Aber was ist mit Freddie?"

„Mom passt auf ihn auf."

„Warum sagst du das nicht gleich?"

Keine halbe Stunde später fällt die Tür zu meiner Suite ins Schloss und unsere Klamotten landen in Windeseile auf dem Boden. Louis' Stöhnen erfüllt den Raum, als ich jeden Zentimeter seines Körpers mit heißen Küssen bedecke, ihn liebkose und verwöhne.

„Hast du nicht mehr zu bieten?", sieht er mich mit erregtem Blick an.

„So ungeduldig, Mister Tomlinson?"

„So ausgehungert, Mister Styles." Fordernd drückt er mir sein Becken entgegen und reibt seine Mitte an mir. Ich positioniere mich vor seinem Eingang und schiebe mich langsam hinein. Eine angenehme Enge umgibt mich und eine Welle der Lust überkommt mich.

„Du hast mir gefehlt...", raune ich dicht an sein Ohr, während meine Hand an seinem harten Schwanz auf und ab gleitet.

„Oh Baby... mach endlich!" fleht er, mit seinen Händen auf meinem Hintern. Ich komme seiner Bitte nach und fülle ihn ganz aus, bis ich seinen süßen Punkt treffe und ein tiefes Stöhnen seine Kehle verlässt. Mit immer schnelleren Bewegungen treibe ich ihn an den Rand des Wahnsinns. Unsere verschwitzten Körper reiben aneinander, unsere Atmung wird schneller, während meine Finger Louis' Erektion weiter reizt, bis er sich schließlich zwischen uns ergießt. Lustvoll stöhne ich seinen Namen, als eine Gefühlswelle meinen Körper durchfährt und ich schweratmend meinen Höhepunkt erreiche.

Eng an mich gekuschelt ist Louis vor Erschöpfung eingeschlafen. Ich ziehe ihn fest in meine Arme und genieße jeden Augenblick mit ihm. Niemals hätte ich gedacht, dass Liebe sich so gut anfühlen kann. Ich möchte das Gefühl nicht mehr missen. Ich möchte Louis nicht mehr missen. Er ist das Beste, was mir in meinem verkorksten Leben passieren konnte.

Es ist schwer zu sagen, wie sich mein Leben entwickelt hätte, wenn ich Louis nicht kennengelernt hätte. Wenn ich nicht erfahren hätte, was es bedeutet zu lieben und geliebt zu werden. Doch ich bin mir sicher, dass es keine bessere Wendung hätte nehmen können. 

Noch vor einem Jahr war ich ein selbstverliebtes Arschloch, habe mit Geld um mich geschmissen und rücksichtslos mit den Gefühlen anderer gespielt. Ich habe die Nächte zum Tag gemacht und hatte keinen Plan, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Mein Einziger Ehrgeiz lag darin meinem Vater zu schaden und prinzipiell das Gegenteil von dem zu tun, was er von mir erwartet hat. Alles, was ich ihm in meinem Leben zu verdanken habe, ist die Begegnung mit Louis. Für ihn habe ich mein Leben umgekrempelt, mich von falschen Freunden abgewendet und bin endlich mit meiner Familie im Reinen. Während mein Vater und Dawson im Gefängnis schmoren habe ich mein Leben endlich auf die Reihe bekommen. Dank Louis kann ich meinen Traum leben. Er ist meine Familie, mein Zuhause, mein Leben.

ENDE

Nach einem auf und ab der Gefühle sind wir am Ende angelangt.
Vielen Dank für euer Interesse an unserer Story.
Vielen Dank fürs lesen.
Vielen Dank fürs liken und vielen Dank fürs kommentieren.
Habt einen traumhaften Sommer, von uns gibt es dann im Herbst wieder etwas Neues zu lesen.

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