three

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Harry

Meine Augen brennen vor Müdigkeit während es in meinem Schädel hämmert wie verrückt. Ich hoffe nur, dass die Schmerztablette bald anschlägt. Vielleicht habe ich es gestern mit dem Alkohol ein kleines bisschen übertrieben, aber anders hätte ich Dawson nicht ertragen. Ich meine der Kerl redet ohne Pause. Nicht mal im Bett kann der die Fresse halten. Doch was soll ich sagen... er lässt sich einfach geil nehmen und ich musste dringend diesen Druck los werden.

Keine Ahnung wie ich diesen Tag heute überleben soll, doch mit Sicherheit werde ich keine Toiletten schrubben. Da kann mein Vater auf und nieder springen. Ich putz nicht mal mein eigenes Klo, warum alles in der Welt sollte ich das dann bei Fremden tun.

Eine Woche, aller höchstens. Dann sollte der alte Griesgram verstanden haben, dass ich mehr Schaden als Nutzen für dieses Hotel bin.

„Hier" werde ich aus meinen Gedanken gerissen, als mir ein Stück Stoff ins Gesicht geschleudert wird. „Zieh das über." Mr. Tomlinson wirkt bereits ein wenig genervt von seiner neuen Aufgabe. Mit verschränkten Armen steht er an einen der Spinde gelehnt und sieht mich entgeistert an, als ich das Etwas von Stoff wieder auf die Bank im Umkleideraum fallen lasse. „Vergiss es. Das Ding zieh ich bestimmt nicht an. Der Stoff kratzt und stinkt nach chemischer Reinigung."

Innerlich klopfe ich mir auf die Schulter, als ich sehe, dass er um Fassung ringt. Wahrscheinlich würde er mir am liebsten die Meinung geigen, doch den Sohn des Chefs anbrüllen, verstößt bestimmt gegen seine Prinzipien. Die Woche könnte durchaus interessant werden. Jedenfalls für mich.

„Das Ding, wie du es nennst, nennt man Arbeitskleidung." Er hebt es von der Bank auf und reicht es mir erneut. „Wenn dir die Art der Reinigung nicht passt, beschwer dich bei deinem Vater. Doch hier gibt es Regeln und eine davon besagt, dass Arbeitskleidung getragen wird." Seine Augen funkeln mich böse an, was mich irgendwie scharf macht. Der Kleine ist verdammt sexy und wenn er sich so in Rage bringt, turnt mich das an. „Eure Regeln interessieren mich nicht. Dieses Teil grenzt an Körperverletzung." reize ich ihn noch ein bisschen weiter.

„Zieh dich um, oder lass es bleiben. Mir egal, aber jammer hinterher nicht rum, wenn deine Designerstücke ruiniert sind." Mit einem lauten Knall fällt die Tür hinter ihm ins Schloss und ich habe die erste Runde gewonnen, denn ich werde mich nicht umziehen. Wie sieht das denn aus, wenn ich mich schon beim kleinsten Widerstand beuge. Mal sehen wie geduldig Mr. Tomlinson ist.

„Also Boss, was ist meine erste Aufgabe?" lässig schlendere ich aus der Umkleide, meine Hände in den Hosentaschen steckend, auf ihn zu.

„Als erstes werden wir dem Housekeeping unter die Arme greifen. Betten machen und ein bisschen Staub wischen dürften ja keine allzu großen Herausforderungen für dich sein." Sein bissiger Unterton entgeht mir nicht. „Wenn du dich da mal nicht täuschst Boss."

„Hör auf mich Boss zu nennen!"

„Wie darf ich dich denn sonst nennen?"

„Sprich mich am besten gar nicht an." blafft er zurück und verschwindet im Fahrstuhl.

„Uuh, da ist wohl heute einer mit dem falschen Bein aufgestanden." Provozieren finde ich toll, besonders wenn mein Gegenüber darauf anspringt. Ich verberge mein Grinsen, als ich zu ihm in den Aufzug steige.

„Das erste Zimmer machen wir gemeinsam, beim zweiten musst du es dann allein hinbekommen." erklärt mir Mister Sprich-mich-nicht-an in einem distanzierten Tonfall. Sein Blick ist starr auf die graue Metalltür vor uns gerichtet. „In jeder Etage findest du einen Schacht für die Schmutzwäsche und einen Raum mit frischen Handtüchern, Bettwäsche und Putzmitteln." erzählt er weiter ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich hingegen habe bereits bei Schmutzwäsche den Faden verloren. Meine Augen schweifen ungeniert über seinen Körper. Von seinem perfekt gestylten Haar, über seine Wangen, die mit einem leichten Bartschatten überzogen sind, weiter über seinen Oberkörper, der mir durch das kratzige schwarze Poloshirt mit goldenem Hotelemblem verborgen bleibt, bis hin zu seinem prächtig geformten Hintern. Ein Hintern, in den ich zu gern hineinkneifen würde.

„Hast du alles verstanden?" möchte er wissen, als er vor mir über einen langen Korridor läuft.

„Jawohl Boss."

Er begrüßt eines der Zimmermädchen und lässt sich eine Liste aushändigen, ehe er sich wieder mir zuwendet. „Bis zum Mittag haben wir fünfzehn Zimmer fertig zu machen. Ella und Rosi übernehmen die belegten Zimmer, wir kümmern uns um die Abreisezimmer."

„Und wann ist Pause?"

„Wenn du weiter so trödelst fällt die Pause komplett aus."

„Du machst einem die Arbeit hier wirklich schmackhaft."

Genervt rollt er mit den Augen, bevor er mir einen Stapel Handtücher in den Arm drückt und in einem der Gästezimmer verschwindet. Schnell laufe ich ihm hinterher, um noch einen kurzen Blick auf seinen Hintern werfen zu können, ehe er tatsächlich von mir verlangt zu arbeiten. Zimmer putzen! Wie tief bin ich bitte gesunken?

„Ich weiß nicht wie man Betten macht", gestehe ich peinlich berührt. Abziehen war ja noch ganz einfach, aber wie bekomme ich die verflixte Bettwäsche jetzt wieder drauf. „War ja klar.", murmelt er mehr zu sich selbst, aber dennoch laut genug, dass ich es auch mitbekomme. Mister Sprich-mich-nicht-an denkt wahrscheinlich ich bin das verwöhnte Muttersöhnchen, das noch nie einen Finger krumm machen musste. Und irgendwie hat er damit ja auch recht. Ich wüsste nicht, wann ich das letzte Mal überhaupt etwas im Haushalt machen musste. Dafür habe ich eine Putzfrau und die verdient gutes Geld um mir meinen Dreck hinterher zu räumen. Ich hoffe nur, die Spuren von letzter Nacht sind beseitig, wenn ich nach Hause komme. Falls dieser Sklaventreiber mich überhaupt nach Hause gehen lässt.

„Pass auf," fordert er harsch meine Aufmerksamkeit wieder ein, während er ein weißes Laken über dem Bett ausbreitet. Schritt für Schritt erklärt er mir wie man ein Bett faltenfrei bezieht. Ich gebe mir wirklich Mühe ihm zu folgen, mir alles zu merken, doch bereits als er sich über das Bett beugt und mir seinen sexy Hintern entgegenstreckt, ist es mit der Konzentration vorbei. Sofort regt sich in mir das Verlangen gemeinsam mit ihm das frisch bezogene Bett wieder zu zerwühlen, zwischen den Laken ein Katz-und-Maus-Spiel zu veranstalten, während wir immer mehr von unseren Klamotten verlieren. Enttäuscht seufze ich leise, als er sich aufrichtet und offensichtlich mit der einen Seite des Bettes fertig ist, während ich in meinem Kopf noch lange nicht mit ihm fertig bin. Wir sind gerade mal beim Vorspiel angelangt, wie kann er es jetzt so einfach beenden?

„Jetzt du!" deutet er auf die andere Seite des Bettes. Doch so leicht lasse ich ihn nicht vom Haken. „Könntest du mir das mit dem Laken noch mal zeigen? Irgendwie bin ich da nicht ganz mitgekommen." Während er sich nun endgültig genervt von mir das nächste Laken nimmt und sich wieder über das Bett beugt, genieße ich weiterhin die Aussicht und kann mir ein verwegenes Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht sollte ich meinen Aufenthalt hier doch ein wenig verlängern.

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