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Es sind mittlerweile schon fast zwei Monate vergangen und erst in drei Tagen hat er sein Gerichtstermin. Mit dem Anwalt hatte ich gesprochen und er meinte wenn das mit dem Gericht nicht klappt, holen wir den auf Kaution raus.
Ich war dabei mich fertig zu machen. Ich kämmte meine harre, als Melo wütend mein Zimmer betrat. Sie setzte sie schnaufend auf mein Bett und kreuzte ihre Arme vor ihrer Brust.
„Was los?" fragte ich sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen.
„Zuna, Mila, Zuna." jammerte sie.
„Was ist mir Zuna?" fragte ich und suchte nach einem Harrgummi.
„Ich habe mich mit ihm gestritten, ich kann ja verstehen dass es ihm leid tut und er euch und Granit nicht so sehen kann, mir fällt es auch nicht leicht aber wieso will er da rein? Denkt er sich an seine Brüder, an seiner Mutter oder auch an mich?" ratterte sie. Aber ich verstand es.
„Er Brauch das nicht tun, in spätestens vier Tagen ist er zuhause." teilte ich ihr mit.
Sie sah mich hoffnungsvoll an. Ich nickte und Bund meine harre zusammen als plötzlich mir die kotze hoch kam.
Ich schnellte ins Bad und übergab mich. Melo mir hinterher. Sie stand mir zur Seite.
„Ich habe dir gesagt, du sollst zum Arzt." sagte sie.
Ich schüttelte meinen Kopf. Putzte meine Zähne und wusch meine Augen.
„Du siehst nicht gesund aus Mädchen." wurde sie lauter und strenger.
„Wie soll ich auch gesund aussehen? Ihr könnt das nicht verstehen, Zuna ist nicht wegen dir im knast, ihr könnt alle nicht nach vollziehen wie es mir geht. Keiner von euch weis es, und auch keiner hat sich darum gekümmert dass ich ihn sehe, bis auf Nour." platzte es aus mir heraus und paar Tränen verließen meine Augen.
Ich lief in mein Zimmer, nahm meine Tasche und ging runter. Dort wartete Nour schon auf mich.
„Wollen wir?" fragte Eldina.
Ich nickte. Wir stiegen ins Auto und Nour fuhr los.
„Was hast du?" fragte Eldina mich.
„Nichts alles gut." sagte ich etwas piss und sah aus dem Fenster.
„Wir sind da. Soll ich mit?" fragte Nour.
Ich schüttelte meinen Kopf und stieg aus.

Granits Sicht

Heute kam mich wieder wer besuchen, ich weis nicht wer. Ich ging davon aus dass es Zuna oder Albi war. Ich lief mit einem Justiz Beamten zum Besucherraum.
„Heute sind sie allein im Raum, auch ich Bleibe draußen, falls was ist mache ich mich bemerkbar." sprach er zu mir und lächelte.
„Danke." bedankte ich mich und betrat den Raum. Ich sah hoch und konnte es nicht fassen. Mein Herz schlug wie verrückt. Mila saß dort mit den Blick nach unten.
„Zëmer." sagte ich leise. Sie sah direkt hoch und stand auf.
Wir liefen aufeinander zu und umarmten uns fest. Mila brach in Tränen aus. Sie weinte wie ein kleines Baby. Mein Herz brach als ich sie so sah.
„Zëmer, bitte Wein nicht." sagte ich und musste selber fast.
„G-Granit ich hab dich vermisst." sagte sie weinend. Ich nickte und schluckte meine Tränen runter.
Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände und sah ihr in die Augen. Sie sah so kaputt aus. Sie war so blass und so dünn geworden. Wie kann man für zwei Monate so dünn werden.
„Ich lebe nicht mehr, Granit." hauchte sie weinend. Als sie das sagte verließ auch mir Tränen meinen Augen.
„Sag das bitte nicht, Zëmer." sagte ich und drückte sie an meine Brust.
Wir weinten beide während wir uns in den Arm nahmen. Als wir uns etwas beruhigten setzten wir uns hin. Sie wollte sich gerade auf den Stuhl setzten doch ich zog sie auf mein Schoß. Sie sah mich an.
Ich legte meine Hand auf ihre Wange und zog sie näher an mein Gesicht. Ich legte meine Lippen auf ihre und genoss es einfach. Ich hatte ihre Lippen so vermisst.

Als wir besprochen hatten wie es hier weitergeht, fing Mila wieder an zu weinen.
„Es tut mir so leid." weinte sie.
„Hey Zëmer, entschuldige dich nicht." sagte ich und drückte sie wieder an mich.
„Nur wegen mir steckst du hier drin, eigentlich gehöre ich hier rein." weinte sie.
Ich sah sie ernst an. „Sag sowas nie wieder, verstanden?" sagte ich streng und etwas wütend.
Sie weinte und umarmte mich fester.
Sie würgte. Ich sah sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Sie würgte erneut.
In mir machten sich sorgen breit. Sie stand auf und rannte zur Toilette, ich ihr hinterher.
Sie übergab sich. Als sie fertig war, wusch ich ihre Augen mit Kaltem Wasser.
Wir setzten uns wieder. „Mila, ist das schon seitdem Tag so?" fragte ich sie. Sie nickte daraufhin.
„Wieso bist du nicht zum Arzt?" fragte ich sie. Sie lachte kurz auf was so eine richtige Fake lache ist.
„Was ist das für eine Antwort?" sagte ich in einem ernsten Ton.
„Ist das euer Ernst?" sagte sie und sah mir in die Augen.
„Du sitzt hier, dein Bruder und deine Mutter machen so eine schlimme Zeit durch, da sollte ich lieber für die beiden da sein statt zum Arzt zu gehen." sprach sie wütend. „Normal geht es mir schlecht wenn Mein Freund nicht neben mir schläft, nicht da ist wenn ich aufwache, nicht da ist wenn ich essen möchte und ich nicht weis ob es ihm gut geht."
„Wieso versteht ihr das nicht?" fragte sie wütend.
„Ja, Ich kann das verstehen aber trotzdem solltest du zum Arzt." rief ich.
„Weist du was, Fick dich." sagte sie wutentbrannt und verließ den Raum.
„Mila!" rief ich doch sie lief weiter. Ich verließ den Raum und ging ihr hinterher. Ich packte sie am Arm. Sie drehte ihren Kopf zu mir und sah mich wütend dennoch sehr traurig an.
„Ich liebe dich."

Nur dich ZEMËR | Azet ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt