Forbidden desire

Anwesen Heidelsberg

Von zärtlichen Berührungen werde ich am Morgen geweckt. Etwas müde öffne ich meine Augen und ich wache in Thomas Schlafzimmer auf. Und zum ersten Mal ist Thomas mit mir im Bett geblieben. Ich drehe leicht meinen Kopf, so dass ich ihm jetzt in die Augen gucken kann. „Na, hast du etwa mit dem Rauchen aufgehört?" Frage ich mit einer leicht verschlafenen Stimme.

Thomas schüttelt leicht lachend seinen Kopf. „Nein, leider nicht. Aber ich wollte dich nicht alleine lassen. Nach allem was passiert ist. Ich dachte, dass du dann meine Gesellschaft sicher gebrauchen kannst." Und damit hat er vollkommen recht.

Ein kluger Mensch ist Thomas. Wahrscheinlich kommt mit dem Alter auch die Weisheit. „Du trägst ja die Kette, die ich dir letztens geschenkt habe." Stellt Thomas stolz fest. Ich nicke und streiche dabei gleichzeitig über seinen Oberkörper. „Ich trage sie immer, wenn ich dich nicht bei mir habe, was leider im Moment ziemlich oft ist." Erwidere ich.

Natürlich ist das nicht der einzige Grund, warum ich die Kette trage. Erstens sie ist schon echt voll schön und zweitens sie erinnert mich immer an Thomas.

„Da fühle ich mich aber jetzt sehr geehrt." Sagt Thomas zufrieden, während er mir einen Kuss auf die Stirn gibt.

„Wie spät ist es denn?" Frage ich ihn, denn ich muss hier wieder weg, bevor mein Vater kommt. „Wir haben es genau 9:30 Uhr." Entgegnet mir Thomas.

„Dann ist meine Schwester gleich mit ihrer Nachtschicht fertig." Sage ich leicht panisch. „Ist doch nicht so schlimm. Ich kann dich auch sonst da gleich hinfahren und dich dann ein paar Blocks vorher rauslassen." Schlägt Thomas gelassen vor. Dieser Mann hat auch echt immer die Ruhe weg. Wie schafft er das nur?

„Sie kann mich auch sonst von hier abholen. Tia weiß, dass zwischen uns was läuft." Sage ich, während ich nebenbei meine Nachrichten auf meinen Handy checke.

„Was?! Chloe, wir waren uns doch einig erst damit an die Öffentlichkeit zu gehen, wenn du deinen Führerschein hast." Entgegnet er mir aufgebracht.

„Tut mir leid. Sie hat es ab dem Moment gewusst, als du mich zurück zu mir nach Hause gebracht hast. Sie da anzulügen hätte nichts gebracht, sonst hätte ich es getan." So probiere ich Thomas die Situation zu erklären. Ich hoffe, dass er sich schnell wieder einkriegt.

Thomas atmet kurz durch, bevor er dann sich wieder beruhigt hat. „Hast ja recht. Aber bitte sag mir das nächste Mal eher Bescheid. Dann brauch ich mir keine Sorgen zu machen."

Ich kann ihn ja verstehen, dass es für ihn gefährlich ist, desto mehr Menschen von uns wissen. Aber hoffentlich bleibt er nächstes Mal entspannter. „Alles gut. Ich kann es ja verstehen. Ich muss einfach schneller mit dem Führerschein fertig werden." Erwidere ich mit einem Zwinkern.

Nachdem Gespräch ziehen wir uns beide an und machen uns gemeinsam fertig, dabei macht es Thomas natürlich viel Spaß mich zu necken. Das finde ich irgendwie voll süß. Anschließend frühstücken wir zusammen. Er isst tatsächlich genau das gerne zum Frühstück, was ich auch am liebsten esse. Nämlich ein Brötchen mit Nutella. Ich weiß, voll ungesund. Aber ab und zu kann man sich es ja mal gönnen.

Kurz nach dem Frühstück steht schon meine Schwester vor der Tür. Thomas winkt ihr freundlich zu. Sie tut es ihm gleich. Ist auch kein Wunder, wenn sie immer noch auf ihn steht.

Als ich dann ins Auto steige, werde ich von meiner Schwester erstmal gründlich durch gecheckt. „Hast du irgendwelche Schwerzen oder hast du Probleme beim Atmen? Wurdest du gründlich von den Sanitätern untersucht? Wie lange hast du den giftigen Rauch eingeatmet?" Fragt sie mich besorgt.

Man kann es mit der Fürsorge auch etwas übertreiben. Ich meine, sie sieht doch, dass ich noch lebe und atme.

Die Fahrt geht zum Glück schnell vorbei. Wir fahren vor ein großes, prächtiges Anwesen. Es liegt etwas außerhalb von der Stadt auf dem Land. Vor dem Anwesen steht ein Schild mit dem Namen Heidels drauf? Heidels? So heißt doch meine Fahrschule und so heißt Christin mit ihrem Nachnamen.

Oh man. Ich wusste nicht das ihre Familie so viel Geld besitzt um sich das alles hier problemlos leisten zu können. Aber keine Frage, das Anwesen ist schon echt atemberaubend.

Ein älterer Herr kommt aus dem Haus zu uns raus. Er ist in Begleitung von meinem Vater und Christin.
„Welcome, ihr zwei auf Gut Heidelsberg." Sagt der ältere Mann zur Begrüßung. Er hat eine sehr freundliche und einladende Ausstrahlung. Außerdem sieht er Christin sehr ähnlich. Er ist bestimmt ihr Vater.

Ich und Tia grüßen freundlich und stellen uns natürlich auch höflich vor. „Zwei pretty names. Ich bin Marcus Christins Vater. Wir haben uns ja auch mal an Weihnachten gesehen." Christins Vater hat auf jeden Fall ein höflich und gepflegt Art sich vorzustellen.

„Wir werden hier die nächste Zeit wohnen, bis sich das mit dem Haus und der Versicherung geklärt hat." Erklärt mein Vater ruhig und sachlich. Doch als er mich dann ansieht, sehe ich sein sorgenvolles Gesicht. „Chloe ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist. Dank Jennifer." Sagt mein Vater, während er mich liebevoll in den Arm nimmt. Ich hätte ja auch schließlich umkommen können. Darüber habe ich nicht nachgedacht in all der Aufregung.

Nach der Begrüßung zeigt uns Christin das Anwesen. Es ist viel größer und luxuriöser als unsere Villa. Ich bekomme das Turmzimmer. Von da hat man eine prima Aussicht auf den Park, dazu hat das Anwesen auch noch einen eigenen Reitstall und zu meinem Glück darf ich da Ginni unterstellen.

Recht zügig richte ich mein neues Zimmer ein. Es ist schön hell und modern mit einem eigenen Bad. Ja, hier lässt es sich definitiv aushalten.

Plötzlich höre ich eine recht wütende Stimme aus dem Salon. Leise schleiche ich mich die Treppe runter. Marcus und ein anderer ältere Mann stehen da. Den älteren Mann kenne ich. Ihm gehört die Fahrschule Heidels. Er muss bestimmt der Vater von Andreas sein.

„Immer habe ich Stress wegen den Zweien. Ich musste die Simone doch extra versetzen, weil sie gesagt hat, dass sie jetzt nicht mehr mit Thomas zusammen arbeiten kann." Gibt der ältere Mann von sich. Marcus probiert ihn wohl gerade zu beruhigen.

„Carl, sonst wenn dir das zu viel wird mit der Fahrschule. Andreas dein Sohn kann doch den Chef Posten übernehmen." Schlägt Marcus seinem Schwager Carl vor. Was hat Thomas denn bitte gemacht, dass diese Simone nicht mehr mit ihm arbeiten will. „Sowas mache ich nicht nochmal. Das sollte verboten sein. Aber naja bald ist der Zirkus zum Glück vorbei." Mit den Worten verschwinden die beiden in den Garten....

Hat Thomas doch ein paar dunkle Geheimnisse? Finde es im nächsten Kapitel um 00 Uhr raus✌🏻